Absperrungen werden ignoriert

Zerstörte Brücke am Hübichenstein: Unbelehrbare bringen sich und andere unnötig in Gefahr

Die Besteigung des Hübichensteins ist aktuell mit großen Gefahren verbunden.

Bad Grund. Als vor wenigen Wochen ein Baumstamm am Hübichenstein umstürzte, da fiel er ausgerechnet auf die Verbindungsbrücke zwischen den beiden Felsnadeln des Hübichensteins und zerstörte diese (der „Beobachter“ berichtete). Nach einem Vor-Ort-Termin mit Revierförster Jan-Ole Kropla von den Niedersächsischen Landesforsten war für den Kur- und Touristikverein (KTV) Bad Grund als Pächter des Areals klar, dass die Brücke komplett erneuert werden muss, will man der Bedeutung dieses überregional bedeutsamen Wanderziels weiter Rechnung tragen.

Wie von den Landesforsten angekündigt, wurde der Baum unmittelbar nach dem Vorfall zerlegt und damit der Weg für eine Begutachtung des Schadens beziehungsweise den Neuaufbau freigemacht. „Dabei hat sich allerdings herausgestellt, dass wohl ein Felsbrocken, auf dem die Brücke stand, nicht mehr ganz standfest ist“, berichtet KTV-Vorsitzender Karl-Hermann Rotte über den aktuellen Sachstand. Bevor man jetzt aktiv werde und entsprechende Arbeiten in Auftrag geben, wolle man lieber erst einmal einen Experten vom Forst zu Rate ziehen und das Ganze prüfen lassen. „Sonst haben wir am Ende womöglich ganz umsonst viel Geld investiert“, so Rotte.

Sorge bereitet den Verantwortlichen aber noch ein ganz anderes Problem. Gerade jetzt, mitten im Frühling, entpuppt sich der Hübichenstein wieder als besonderer Besuchermagnet. So auch am zurückliegenden Wochenende. Alle Parkplätze in der Umgebung und am WeltWald Harz waren komplett belegt mit Fahrzeugen aus dem gesamten südniedersächsischen Raum. Das ist natürlich erfreulich für die Bergstadt. Weniger erfreulich ist allerdings, dass die Absperrungen am Hübichenstein von einigen Unbelehrbaren schlicht und einfach ignoriert werden; auch das rot-weiße Trassierband wurde teilweise zerstört.

Landesforsten und KTV weisen aus diesem Anlass noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass bei der Besteigung des Hübichensteins auf eigene Faust unter Umständen Lebensgefahr herrscht – gerade im Bereich der ehemaligen Brücke und mit Blick auf die dortigen Risse im Gestein. Außerdem kann durch die neu entstehenden „Trampelpfade“ lockeres Gestein gelöst werden, unkontrolliert auf die unterhalb des Hübichensteins liegende Freifläche herabstürzen und so Wanderer gefährden. Bleibt also nur zu hoffen, dass dieser Appell zur Sicherheit aller auch gehört wird.kno