Anhörung zum Schulentwicklungsplan gefordert

Nicht nur die Oberschule Badenhausen rückt heute ins Blickfeld / SPD Bad Grund lud zuvor Kreisrat Marcel Riethig ein

Mit einem Eis weihten die Schüler des Technikkurses der 9. Klassen das „Grüne Klassenzimmer” der Oberschule Badenhausen ein. Alle wünschen sich, dass dieses noch viele Generationen nutzen können. Entscheidend dafür wird auch die heutige Schulausschusssitzung sein, bei der es mit um die Zukunft der Oberschule geht.

Badenhausen. Eine intensive und um der Sache  willen faire Diskussion wünschen sich viele am  heutigen Freitag bei der Schulausschusssitzung im Göttinger Kreishaus. Ab 15 Uhr geht es  öffentlich um den Schulentwicklungsplan und damit auch um die Zukunft der Oberschule Badenhausen.

Generell steht zum einen noch in diesem Jahr die Vorstellung des neuen Schulentwicklungsplans für den Landkreis Göttingen auf dem Plan, und zum anderen entbrannte vor Kurzem erneut die Diskussion um den Fortbestand der Oberschulen im Altkreis Osterode, nicht zuletzt auch ausgelöst durch das Interview einer Lokalzeitung mit dem Landrat Bernhard Reuter, der „Beobachter” berichtete. In dem Interview machte Reuter deutlich, dass eine Oberschule, sollten die Anmeldezahlen in einem neuen fünften Jahrgang unter die „magische“ Grenze von 29 fallen, „dann weg vom Fenster“ sei, wie Reuter es salopp ausdrückte. In der heutigen Schulausschusssitzung wird die Gruppe  SPD/Grüne/FWLG einen Antrag an den Kreistag stellen, in dem sie vorschlägt, eine öffentliche Anhörung zum Schulentwicklungsplan durchzuführen.

Der Landkreis soll demnach Vertretern der betroffenen Schulen, des Kreisschülerrats, des Kreiselternrats und gegebenenfalls der Gemeinden die Möglichkeit geben, sich in der Sache zu äußern. Die Anhörung soll laut Vorschlag zwischen der öffentlichen Vorlage des Entwurfs für den Schulentwicklungsplan und dessen abschließender Beratung im Schulausschuss und Verabschiedung im Kreistag stattfinden. Die Forderung der Gruppe basiert darauf, dass der Schulentwicklungsplan erhebliche Auswirkungen auf die Bildungschancen der Schüler, darüber hinaus aber auch auf die Lebensbedingungen in den Ortschaften habe. Deshalb soll die Möglichkeit einer öffentlichen Diskussion dazu beitragen, zu einem für alle Betroffenen akzeptablen Ergebnis zu kommen.

Da der Fortbestand der Oberschulen in der Vergangenheit jedoch  zu einem echten Politikum und heftig diskutiertem Diskussionsthema in der Bevölkerung geworden ist, stellt sich jedoch auch die Frage, ob dem Antrag nicht eine Erweiterung beizufügen sei, nämlich der interessierten Bevölkerung und selbst Betroffenen die Möglichkeit zum Mitwirken zu geben.  Denn was der Landrat und der Kreisdezernent, Marcel Riethig, in zahlreichen öffentlichen Terminen immer haben verlauten lassen, kann man in dem Beschluss, der im April im nicht-öffentlichen Kreisausschuss verabschiedet wurde, nicht nachlesen. Nämlich,  dass man auch immer auf die Folgejahre bei den Anmeldezahlen schauen werde und demzufolge kein Automatismus bei unter 29 Schülern angewandt werde.

In dem Beschluss bezüglich der Oberschule Hattorf, der im Übrigen auch als Blaupause für die Oberschulen Badenhausen und Bad Sachsa gelten soll, heißt es unter anderem, dass der Landrat damit beauftragt werde, bei der Landesschulbehörde die Auflösung der Schule zu beantragen, wenn die Schülerzahl darunter liege.

Der Vorstand der SPD Bad Grund lud vor Kurzem Kreisrat Marcel Riethig in die Gemeinde  zu einem Gespräch ein. Der Termin wurde nicht in der Öffentlichkeit bekannt gegeben, sicherlich hätten viele Fragen, angesichts der jüngsten Äußerungen, an ihn gehabt. Jedoch informierten die Sozialdemokraten über das Gespräch. „Die Oberschule Badenhausen ist wichtig für die Gemeinde Bad Grund”, betonte die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Bad Grund, Karin Blume-Gebhardt, im Gespräch. Auch Bürgermeister Harald Dietzmann war zu Gast, und unterstrich dies.

„Der Ortsverein erhoffte sich nach den Diskussionen eine Stärkung der Oberschule wie in Hattorf”, teilt Karin Blume-Gebhardt mit. Marcel Riethig bestätigte laut SPD noch einmal, dass sich an der Linie des Landkreises nichts geändert habe.

Die Verwaltung werde, gemeinsam mit der Politik immer auf die Folgejahre schauen, sollten die nötigen Schülerzahlen nicht erreicht werden. Mit dem Vorstand einig war sich Riethig, dass den Eltern und der Schule nun Sicherheit gegeben werden müsse. Riethig kündigte an, dass der Landkreis weiter in die Schule investieren werde. In Kürze werde die Schule Teil des Vorzeigeprojektes „Schüler kochen für Schüler“, mit dem die Mittagsverpflegung attraktiver gestaltet werden solle. Außerdem habe der Landkreis in die Sporthalle investiert und beabsichtige weitere Mittel bereitzustellen. Dafür hatte sich  auch der Kreistagsabgeordnete Herbert Lohrberg mit eingesetzt.hn/syg