Aus der Not eine Tugend gemacht

Jugendfeuerwehr „EisBaGGi“ bringt erste Jahreshauptversammlung über die Bühne / 38 Dienste geleistet

Die Jugendfeuerwehrwarte und die geehrten Mitglieder der EisBaGGi: Benjamin Karl, Sven Wilhelms, Tobias Krügener, Fabian Räckel, Toni Hartmann, Laura Wenzel (hinten, von links), Tim Kronjäger, Vincent Guttmann und Anna-Lena Willner (vorne, von links).

Gittelde. Die Jugendfeuerwehren Eisdorf, Gittelde und Bad Grund hatten zu einer Premiere eingeladen. Es war ihre erste gemeinsame Jahreshauptversammlung, die im Feuerwehrhaus der Gittelder Feuerwehr mit großer Beteiligung und mindestens ebenso großer Neugier der erwachsenen Gäste durchgeführt wurde.
Alle drei Jugendwehren waren sich einig, dass man auch eine gemeinsame Versammlung dieser Art durchführen kann. Schließlich führen sie seit Januar 2016 aufgrund der geringen Mitgliederzahlen in den einzelnen Nachwuchswehren auch zusammen die Dienstabende durch, fahren gemeinsam zu Wettbewerben und gestalten auch so die Freizeit, ohne dabei die Selbstständigkeit zu verlieren.

Olaf de Vries, Gitteldes Ortsbürgermeister, dankte dann auch im Namen seiner Ehrenamtskollegen aus Eisdorf und Bad Grund, Petra Pinnecke und Manfred van Daak, für die Einladung zu dieser historischen Versammlung. Damit stellten die jungen Menschen doch unter Beweis, dass sie den richtigen Weg gefunden haben.

Dirk Blanke, stellvertretender Gemeindebrandmeister, betonte, dass gerade die aktiven Kameraden und Kameradinnen wüssten, wie wichtig die Jugendwehren seien. „Ohne sie wird es in zehn bis 15 Jahren sonst keine Wehr mehr geben. Ihr habt aus der Not eine Tugend gemacht und seid gut damit gefahren.“ Schließlich haben die drei Jugendwehren sich nicht nur einen gemeinsamen Namen ausgedacht, der da “EisBaGGi“ lautet. Sie haben auch ein Wappen und gleiche T-Shirts, welche die Einigkeit unterstreichen. Das „Sahnetüpfelchen“ sei allerdings die gemeinsame Jahreshauptversammlung. Genau die habe für ihn schon eine Art gesellschaftspolitischen Symbolcharakter. Mache sie doch ganz deutlich, dass man nicht seine Identität verliere, wenn man sich zusammentue.

Gemeindefeuerwehrwartin Kristin Rosenthal sagte, dass es sehr angenehm sei, drei Jugendwehren zusammen in einem Feuerwehrhaus anzutreffen. Sie erinnerte aber auch daran, dass ein spannendes Jahr zu Ende gehe, das man sehr gut gemeistert habe. In dem Zusammenhang erinnerte sie an das geplante Zeltlager, das aber trotz der Regenmassen alles andere als ins Wasser gefallen war. Abschließend lobte sie die überaus gute Zusammenarbeit aller drei Jugendwehren.

Christin Renner, stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin aus Bad Grund, Laura Wenzel, Jugendfeuerwehrwartin aus Eisdorf, und Benjamin Karl, Jugendfeuerwehrwart der gastgebenden Jugendwehr Gittelde, legten dann gemeinsam den Jahresbericht vor. Sie stellten dar, dass in der Jugendwehr Eisdorf zwei Mädchen und sechs Jungen aktiv sind, in der Bad Grundner sechs Mädchen und vier Jungen sowie in der Gittelder ein Mädchen und acht Jungen. Die Zahlen zeigten auf, warum man sich zusammengetan habe, denn 26 Mädchen und Jungen könnten viel mehr auf die Beine stellen, als sieben, zehn oder neun allein. Das habe sich bei den 38 Diensten, die insgesamt 1.445,9 Stunden ausmachten, immer wieder herausgestellt.

Unfallverhütung habe ebenso auf dem Dienstplan gestanden wie Planspiele, das Erklären und Erfahren der Aufgabenfunktion von Leitern, der Besuch bei den Höhenrettern in Clausthal-Zellerfeld und der Umgang mit Feuerlöschern. Man habe aber auch unter anderem gemeinsam Pizza gebacken, wofür dankenswerterweise die Küche der Grundschule Gittelde genutzt werden durfte. Beim Kekse backen und bei den Spielabenden sollte sich herausstellen, dass die Zusammenarbeit immer besser klappt.

Das habe sich auch bei den beiden Wettbewerben bewiesen, an denen die drei Jugendwehren als ein Team teilgenommen hatten. „EisBaGGi“ holte sich bei den Gemeindewettbewerben den dritten Platz und bei den erstmals im neuen Landkreis ausgerichteten Kreisgeschicklichkeitswettbewerben den 21. Platz.

Tobias Krügener, Vincent Guttmann, Toni Hartmann und Fabian Räckel, Jugendsprecher der Jugendwehren Eisdorf, Bad Grund und Gittelde, legten anschließend ihren Bericht vor. Darin machten sie deutlich, dass ihnen der Umgang mit der Drehleiter, der Besuch der Höhenretter und das Auseinandernehmen eines Autos am besten gefallen hatten. Für die Zukunft wünschten sie sich, ein gemeinsames Wochenende zu planen, welches unabhängig von dem Errichten von Zelten ist. Benjamin Karl wusste darauf gleich zu berichten, dass genau so ein Wochenende im Herbst 2018 fest eingeplant sei.

Während dieser ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung wurden aber auch die Mitglieder aller drei Jugendwehren geehrt, die am wenigsten bei den 38 Dienstabenden fehlten. In Eisdorf war es Vincent Guttmann, in Bad Grund Anna-Lena Willner und in Gittelde Tim Kronjäger.pb