Blaufichte aus Badenhausen ziert jetzt Johannisvorstadt

Der Nadelbaum wird die Fußgänger auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen

Mit einem Kran wird die Blaufichte aufgeladen und von Badenhausen nach Osterode in die Johannisvorstadt gebracht.

Badenhausen/Osterode. Sie ist knapp 20 Jahre alt, rund sieben Meter hoch und ist am Montag umgezogen. Die Rede ist von einer wunderschön gerade gewachsenen Blaufichte von Bärbel Gebhardt aus Badenhausen. Die Fichte wird jetzt in der Johannisvorstadt (ehemals Spielwaren Lenz) die Fußgänger auf Weihnachten einstimmen.
Nun gut, das ist vielleicht keine Schlagzeile wie: „Riesen-Weihnachtsbaum für Berlin kommt wieder aus dem Harz“. Dennoch war die Aktion am Montagvormittag eine kleine Sensation, die von vielen Anwohnern beobachtet wurde. Um viertel vor elf Uhr ging es los, da fuhren die Fahrzeuge des Städtischen Bauhofs und der Osteroder Stadtforst sowie ein Tieflader mit Kran der Firma Kopp aus Duderstadt vor der Haustür in der Thüringer Straße vor. Die Blaufichte wurde mit einem Seil in der Krone am Kran befestigt und dann der Stamm professionell mit einer Motorsäge durchgesägt.

Anschließend konnte sie liegend auf dem Tieflader nach Osterode transportiert werden. Mit den Fahrzeugen des Bauhofs und der Stadtforst, sah der kleine Weihnachtsbaum-Konvoi ein bisschen wie eine Eskorte mit Begleitschutz aus. Nicht mal eine Stunde hat es gedauert, da stand der hübsche Nadelbaum dank vorhandener Professionalität und guter Teamarbeit auch schon an seinem vorbestimmten Platz. Zur Vorgeschichte: Die Tochter Manuela von Bärbel Gebhardt hatte einen Aufruf des Stadtmarketings Osterode gelesen, in dem gut gewachsene Weihnachtsbäume für die Fußgängerzone gesucht wurden. Danach brauchte nach einer Begutachtung nur noch der Revierförster der Stadtforst Osterode, Rudolf Buff, sein Okay geben. „Es tut mir schon ein bisschen in der Seele weh“, hatte Bärbel Gebhardt im Vorfeld gesagt „aber der Baum war inzwischen so groß, er hätte sowieso in der nächsten Zeit gefällt werden müssen“.

Und auf diese Weise habe er wenigstens noch für das bevorstehende Weihnachtsfest eine schöne Aufgabe. Wie Bärbel Gebhardt verriet, werde das Weihnachtsfest innerhalb der Familie noch traditionell gefeiert.

Auch wenn es keine Enkelkinder gebe, werde am heiligen Abend miteinander gesungen und es werden Gedichte vorgetragen. Und damit man es sich beim Essen gemütlich machen könne, essen dann meistens alle zusammen Raclette. Der Baumschmuck für den eigenen Weihnachtsbaum im Wohnzimmer sei im Übrigen immer noch derselbe wie vor gut 50 Jahren, als die insgesamt vier Kinder noch klein waren, und klassisch in den Farben Rot, Silber und Gold. Die Blaufichte, die jetzt in Osterode steht, wurde von Bärbel Gebhardt vor gut 20 Jahren als kleiner Baum im Topf angeschafft und stand bis zu einer gewissen Größe immer auf dem Steintritt, bis er dann eingepflanzt wurde.

Und ganz kahl soll es in diesem Jahr an Weihnachten auch nicht vor dem Haus sein. Deshalb wird die Familie wieder einem kleinen Nadelbaum im Topf auf ihrem Steintritt ein neues Zuhause geben.hn