Badenhausen. Die Gemeinde hatte alle Badenhäuser  Einwohner und Freunde der 1.050 Jahre alten Ortschaft zur letzten Jubiläumsfeier im Rahmen der Veranstaltungsreihe  auf den Grillplatz unter der Hindenburg geladen. Er brauchte auch wirklich nicht lange auf die ersten Gäste warten, die sich diesen Bürgertag nicht entgehen lassen wollten.

Nicht minder stolz war der Gemischte Chor Oberhütte, der unter der neuen Leitung von Volker Wille, ebenso wie der MGV und der Frauenchor Badenhausen, unter der Leitung von Swetlana Gauks, seine Stimmen im Rahmen des Gottesdienstes erklingen ließ, welcher von Pfarrer Thomas Waubke und den Lektoren gestaltet wurde.

Ortsbürgermeister Erich Sonnenburg brachte mit der Eröffnungsrede seine Freude darüber zum Ausdruck, so viele Gäste mehrerer Generationen am Grillplatz begrüßen zu können. Er ließ es sich aber auch nicht nehmen, all denen Danke zu sagen, auf deren Hilfe man sich bei jeder Veranstaltung im Festjahr „1.050 Jahre Badenhausen“ hatte verlassen können.

Kirchenvorstandsvorsitzender Mike Südekum ergriff vor dem Gottesdienst das Wort und  verwies darauf, dass alle eine Gemeinde mit ihrem Tun und  Handeln in Vereinen und Verbänden, im Umgang in der Nachbarschaft und innerhalb des Ortes, aber auch über die dörflichen Grenzen hinaus, gestalten.

Weiter mahnte er an, dass dieses Miteinander ein großer Schatz für alle sei, und genau der bräuchte Pflege durch Veränderung und Neugestaltung. „Dabei sind die hergebrachten traditionellen Strukturen ebenso zu berücksichtigen, wie der Wandel durch den Aufbruch zu neuen Ufern“. Denn durch diesen immer wiederkehrenden Wandel erneuerten sich Gemeinschaften und blieben lebendig.

Er wünschte sich und allen anderen das gesunde Mittelmaß zwischen Tradition und  Erneuerung. „Damit auch die nächsten Generationen hier ein Badenhausen in einer lebendigen Gemeinschaft und einem christlichen Miteinander leben können“.

Pfarrer Thomas Waubke stellte in seiner Predigt fest, dass laut dem jüdischen Talmud ein weiser Mensch der ist, welcher von allen Menschen lernt. Wichtig sei dabei auch die Tatsache, dass Lernende und Lehrende vonein-ander lernen können. Genau aus dem Grund sollten die Erwachsenen auch Kindern und Jugendlichen zuhören, damit sie lernen, wie diese „ticken“. In jedem Falle dürften Lebensfreude und Neugier nie versiegen.

Niemand dürfe vergessen, dass das Lernen auch in den Familien stattfindet, nicht nur in den Institutionen. „Denn die besten Lehrer sind die Eltern und Geschwister“. Partnerschaft sei sehr wichtig, ebenso das Leben auf einem Dorf wie Badenhausen. „Hier leben Menschen mit Einfallsreichtum und praktischen Fähigkeiten, die ihrem Gegenüber bei einem Gespräch  immer in die Augen schauen“. Auf dem Dorf zähle neben Ernst und Fleiß auch sehr viel Fröhlichkeit und Gemeindefreundlichkeit.„In einem Dorf verzeiht man vieles, außer Hochmuth oder böse Sprüche gegen Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind, um hier ein neues Zuhause zu finden“.

Die drei Chöre und Keyboarder Peter Wendland untermalten den Gottesdienst mit schönen Liedern und Melodien, die zum Mitsingen aufriefen. Als die Kollekte eingesammelt wurde, zeigten sich alle sehr spendenfreudig, denn sie wollten ihren Anteil an der Ausstattung des in Planung stehenden Krippenanbaus des evangelischen  Kindergartens „St. Martin“ beisteuern. So sind 452,20 Euro  zusammengekommen.

Während der Tisch aufgebaut wurde, auf dem die neue Chronik der alten Gemeinde zu sehen und zu erwerben war, rückte auch der Musikzug Taubenborn an, der dann für geraume Zeit musikalische Leckerbissen präsentierte. In dieser Zeit nutzten die vielen Gäste auch die Gelegenheit, sich bei Leckereien vom Grill und kühlen Getränken zu stärken sowie später Kaffee und Kuchen zu genießen.

Mit dem Ende dieses überaus gelungenen Bürgertages klangen die Veranstaltungen des  Jubiläumsjahres in Badenhausen aus, die insgesamt von fast 1000 Personen besucht wurden.pb