Flächennutzungsplan passiert Ausschuss

Windenergiegebiet am Königsturm geht jetzt in den Stadtrat

An der markierten Stelle soll laut der Änderung des Flächennutzungsplanes das neue Windenergiegebiet entstehen. Je nach Höhe werden es vermutlich fünf bis sieben Anlagen.

Bockenem. Die 31. Änderung des städtischen Flächennutzungsplanes durch das Projekt Windenergie geht jetzt in die Endphase und bedarf noch des Votums des Rates der Stadt. Der Stadtentwicklungsausschuss hat am Montag mit vier zu drei Stimmen den erforderlichen  Feststellungsbeschluss gefasst. Ihre Zustimmung gaben die drei CDU-Vertreter Christina Philipps, Katharina Spengler, Gerd-Christian Barte und der SPD-Fraktionsvorsitzende Jörg Philipps. Mit Ablehnung hingegen votierten von der SPD Josef Markus und Olaf Grönke und von der UWG deren Fraktionsvorsitzender Ambrosius Gaschler.

Damit kann man jetzt schon sagen, dass die Klingen in jahrelanger Auseinandersetzung gekreuzt sind und die Verlierer, insbesondere die Bürgerinitiative gegen Windkraft im Ambergau und ihre Mitstreiter, feststehen. Aus Frust über den Verlauf des gesamten Verfahrens  und auch des offensichtlichen Desinteresses, welches beim weitaus größten Teil der Ambergaubevölkerung festgestellt werden konnte, hatten sie sich schon im Vorfeld darauf verständigt, bei der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Montag nicht zugegen zu sein. So gab es denn auch lediglich sieben Zuhörer.

Zu dem über 100 Seiten ausmachenden Gesamtpaket der Stellungnahmen, Eingaben, Abwägungen und Gutachten gab es bei diesem Tagesordnungspunkt nur eine kurze Frage seitens der SPD-Fraktionsvorsitzenden. Vielmehr bot ein Kurzrückblick der beiden Vertreter Michael Keller und Helmut Mextorf des Planungsbüros auf die Basisvorgaben der Änderungsplanung den knappen Diskussionsstoff für rund 30 Minuten. Insbesondere der Bürger Wilhelm Limmer stellte sehr kenntnisreich und sachlich begründet die Fragen.

Die bereits hinlänglich bekannten Fakten lesen sich wie folgt: Ausgewiesen im F-Plan wird die Fläche östlich des Königturms hin bis zur Autobahn vor Ortshausen mit dem Großteil südlich der K 333  zwischen Bockenem und Ortshausen und einem  Streifen nördlich der Straße. Auf diesem könnte durchaus ebenfalls ein Windrad kommen, bestätigte der Planer Keller. Das jedoch wird von der Zahl und der Höhe der Windräder südlich dieser Straße abhängen, wobei je nach Höhe bislang fünf bis sieben im Gespräch standen. Endgültig wird alles aber erst in dem Genehmigungsverfahren festgelegt, welches sich an den eingehenden Bauantrag des Investors anschließen wird.

Ein alternativ zum Standort östlich des Königturms möglicher Windpark, der auf der Höhe Nette/Werder entstehen könnte, wäre aus Naturschutzgründen rechtlich ebenso nicht durchsetzbar wie einer bei Volkersheim/Schlewecke. Das bedeutet, dass die 31. Änderung des Bockenemer Flächennutzungsplans den nach Ilde/Evensen zusätzlich abzusehenden Windpark im Mittleren Teil des Ambergaus zwischen Bockenem und Bornum festsetzen wird.

Die anderen Tagesordnungspunkte der Sitzung betrafen insbesondere die Bebauungspläne „Am Blockswinkel“ in Bornum und „Nordholz“ in Bültum, beide aus dem Jahr 1997. In beiden geht es um Änderungen, mit denen die gestalterischen Vorgaben gelockert werden sollen. So wird die Dachneigung jetzt mit 20 bis 45 Grad statt bisher 38 bis 45 Grad festgesetzt und die Farbe der Dachziegel – bislang Rot bis Braun – soll von nun an aufgrund veränderter Gewohnheiten und anderer Wünsche zeitangepasst frei wählbar sein. Das Bültumer Baugebiet ist bislang noch nicht besetzt. Doch es gibt Interessenten und die CDU-Fraktion hat die Erschließung beantragt. Dazu wird die Stadt in Kürze eine Drucksache mit Details und den erforderlichen Kosten vorlegen.

Bauamtsleiter Holger Schrader hatte den Ausschuss darüber informiert, dass zum kernstädtischen Sanierungsgebiet die Kernaussagen des Verkehrsplaners vorliegen. Danach soll es in der Wasserstraße künftig keinen Einbahnverkehr geben. Die Zuwegung von der Judenstraße zum Markt sei unproblematisch. Die Marktstraße bleibt gesperrt und eine Verbindung zwischen dem Kirchhof und dem Papenberg sei nicht erforderlich. Zum Buchholzmarkt hatte die Stadt eine historische Ortsanalyse in Auftrag geben müssen, die mittlerweile fertiggestellt ist und an die sich das Gutachten des Denkmalschutzes anschließen wird.

Unter dem Tagesordnungspunkt Anregungen sprach die Ausschussvorsitzende Christina Philipps die diversen Beschwerde aus der Bevölkerung bezüglich des schlechten Zustands der Bürgermeister Sander-Straße an. Insbesondere Radfahrer würden Kritik üben.mk