Gemeinsam für die „ZukunftsBergstadt“

Großes Interesse für erste Zukunftswerkstatt in Bad Grund / Ideen zur Attraktivitätssteigerung gefunden

In insgesamt neun Arbeitsgruppen wurden verschiedene Themen angesprochen. Grundsätzlich sind regelmäßige Zusammenkünfte geplant, um auch den Fortschritt in den unterschiedlichen Projekten bekannt zu geben.

Bad Grund. Das Interesse der Einwohner, ihren Heimatort voranzubringen, scheint sehr groß zu sein, denn mit rund 250 Gästen war die erste Zusammenkunft der Zukunftswerkstatt unter dem Namen „ZukunftsBergstadt“ am Sonntag im Bad Grunder Atrium sehr gut besucht. Dazu eingeladen hatte eine Gruppe von Bad Grundern aller Altersgruppen, teilweise dort geboren oder dazugezogen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, ihren Teil zur Verbesserung der Situation im Ort beizutragen, an dem Beispiel der Dorfmoderatoren, die es inzwischen unter anderem in Eisdorf und Hahausen gibt.

Unter den Teilnehmern waren auch Mitglieder der Verwaltung und des Ortsrates. Mit dabei waren auch die beiden amtierenden Dorfmoderatorinnen Annette Altmann aus Eisdorf und Claudia Mehl aus Hahausen. Im Vorfeld hatte jeder Haushalt und nahezu auch jeder Gewerbetreibende einen Informationsflyer erhalten, den die Gruppe mit finanzieller Förderung im Rahmen des Dorfmoderationsprojektes des Landkreises Göttingen verteilt hatte.

Als Moderatoren führten Andreas Lehmberg, André Bogdan und Jan Mönnich durch den Nachmittag. Andreas Lehmberg erklärte den Anwesenden, dass man eine Gruppe aus Menschen sei, die sich schon seit längerem in unterschiedlichster Weise ehrenamtlich engagieren. Man sei kein Verein und wolle auch nicht bereits vorhandene Strukturen gefährden. Im Gegenteil wolle man Potenziale nutzen, um das Leben in der Bergstadt attraktiv zu halten oder attraktiver zu machen. „Wir haben auch nicht die eine Lösung“, so Lehmberg „wir wollen gemeinsam Probleme benennen und daraus Chancen und Ideen entwickeln. Das wird also Arbeit für alle“.

Die Veranstaltung stütze sich auf das in 2015 begonnene Südniedersachsenprogramm, berichtete André Bogdan. Hier in der Region habe man landesweit betrachtet am stärksten zu kämpfen mit den Auswirkungen des demografischen Wandels, wie der Überalterung und Abwanderung.
„Uns verbindet, dass wir hier gemeinsam leben. Das Herz schlägt im Harz. Und wir können stolz darauf sein, dass hier Menschen leben, die ganz viel für die Bergstadt tun“, betonte Jan Mönnich, wofür er spontan viel Beifall der Gäste erhielt.

In insgesamt drei Arbeitsschritten standen die Probleme in der Bergstadt, Chancen und Ideen und anschließend Lösungsansätze im Mittelpunkt. Dazu wurden die interessierten Bürger aufgeteilt auf neun Arbeitsstände mit jeweils einem dazugehörigen Moderator. Dabei kristallisierten sich schnell überwiegend identische Probleme in der Bergstadt heraus, wie das verbesserungswürdige Stadtbild, leerstehende Häuser, mangelnde Infrastruktur (ÖPNV) und Probleme in der Touristischen Infrastruktur, wie zu wenig Angebote im Gesundheits- und Bildungswesen, mangelnde Kooperation unter den Vereinen, fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche) sowie die Problematik der seelisch Kranken in der Bergstadt in Verbindung mit Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit. In der zweiten, der sogenannten Fantasiephase, waren alle aufgerufen, wieder in den neun Gruppen, die Chancen und Ideen zu sammeln.

„Hier ist die Leitfrage, was wünsche ich mir, damit ich und andere sich hier wohlfühlen“, so Münnich. Auch hier fanden die Beteiligten viele interessante Ideen, darunter unter anderem auch die Errichtung einer Seilbahn zum Albertturm, eine ansprechende Gestaltung der leerstehenden Schaufenster, gepflegte Grünanlagen, Organisieren von Hilfen für ältere Menschen, eine Tauschbörse für Dienstleitungen, Patenschaften für Bänke und Blumenkübel und zeitgemäße Kulturangebote.

Den Organisatoren war während der Veranstaltung auch ganz besonders wichtig, die Vorschläge und Ideen der Beteiligten unkommentiert zu lassen, alle Vorschläge, auch die, die zunächst nicht in Angriff genommen werden, sollen auf der Homepage www.ZukunftsBergstadt.de veröffentlicht werden. Im abschließenden dritten Teil ging es um mögliche Lösungsansätze und die Differenzierung, wer für die Abschaffung welcher Probleme zuständig sein könnte. „Das ist jetzt sozusagen unsere To-Do-Liste“, so Lehmberg. Unter anderem sollen zukünftig unter dem Deckmantel „Sportpark Teufelstal-Generationenübergreifend“ Ideen zur Koordination und Optimierung der bestehenden und eventuell auch zukünftig möglichen Sportangebote entwickelt werden, und das ausdrücklich auch generationenübergreifend.

Was die unschönen Schaufenster angeht, hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die erst einmal eine Bestandsaufnahme vornehmen will. Ebenso soll für den Punkt Ortsbild/Grünanlagen der Ist-Zustand aufgenommen und festgestellt werden, wer dafür zuständig ist oder wer Hilfe benötigen könnte. Konkret soll zum Beispiel auch eine Nachbarschaftsbörse mit einem barrierefreien Treffpunkt entstehen, wie auch ein Themennachmittag für Kinder und Jugendliche. Zur Verbesserung der Infrastruktur will man auch versuchen, den EcoBus auf Bad Grund auszuweiten. Eine andere Arbeitsgruppe will sich damit befassen, wie man die Besucher des beliebten HöhlenErlebnisZentrums in den Ort ziehen könnte.

Verantwortlich für dieses erste Treffen der „ZukunftBergstadt” waren Andreas Lehmberg, Isabella Dylag, Jan Mönnich, Birgit Sturm und Danny Lorenz. Grundsätzlich sind regelmäßige Zusammenkünfte geplant, um auch den Fortschritt in den unterschiedlichen Projekten bekannt zu geben, so Lehmberg.hn