18 Bahnen warten auf die Gäste

Nagelneue Minigolfanlage im Bad Grundner Atriumpark feierlich eröffnet

Christa Laux führte den Eröffnungs-Schlag durch.

Bad Grund. Vor 65 Jahren wurde in Traben-Trabach die erste Minigolfanlage in der Bundesrepublik eröffnet, jetzt kann auch wieder in der Bergstadt diese Präzisionssportart betrieben werden, denn in dem, an der Clausthaler Straße gelegenen Atriumpark wurde sie ganz offiziell in einer kleinen Feierstunde, mit viel Vorfreude auf den ersten Schlag sowie den ersten Treffer, eröffnet.

Bürgermeister Harald Dietzmann brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass diese Anlage bei strahlendem Sonnenschein freigegeben werden könne. Die bisherige Minigolfanlage wurde letztendlich im Januar 2018 von dem Sturmtief „Friederike“ dem Erdboden gleichgemacht und wurde daraufhin geschlossen. Dietzmann sprach den Gästen ein großes Dankeschön für deren Einsatz in vielen Bereichen aus, der zu diesem sehr erfreulichen Ergebnis geführt hatte.
Schon im Sommer 2018 war es zu Gesprächen mit Dr. Oswald Sander gekommen, dem Eigentümer des Parks, der sich schon lange mit der Idee befasst hatte, dass dort was Interessantes entstehen müsste. Die Idee für die geplante Minigolfanlage sei sowohl bei Dr. Sander als auch dessen Frau Ramona auf offene Ohren gestoßen.

Weil das Vorhaben auch ein finanzielles Engagement in Höhe von rund 180.000 Euro erforderte, schloss sich diesem Gespräch mit konkretem Ausgang im November das Vorstellen des Minigolfprojektes vor der LEADER-Aktionsgruppe (LAG) an, die es einstimmig annahm. Im März 2019 erfolgte dann die LEADER-Antragsstellung beim Amt für regionale Landentwicklung Göttingen auf Übernahme von 80 Prozent der geschätzten Baukosten. Fünf Monate später kamen von dort mit dem Zuwendungsbescheid fast 126.000 Euro. Somit stand fest, dass die Gemeinde Bad Grund 31.444,41 Euro tragen musste. In dem Zusammenhang dankte Dietzmann insbesondere Anja Kreye von LEADER sowie den Mitgliedern des Ortsrates und des Gemeinderates, die mit ihren Beschlüssen dafür sorgten, dass die Summe im Haushalt aufgenommen wurde und die Maßnahme realisiert werden konnte. Ein weiteres Dankeschön ging zudem an die HarzEnergie, die einen überaus wichtigen Stromanschluss sponserte.

Gemäß der am 30. Dezember 2019 erteilten Baugenehmigung sollte statt des vorgesehenen roten Klinkersteins nun graues Klinkerpflaster verbaut werden, das sich sehr harmonisch in die Gesamtanlage einbringt. Außerdem wurden Bänke aufgestellt und eine bunte Vielfalt von Baumarten gepflanzt. „In einer Spielpause bei Sonnenschein wird man für diese Schattenspender dankbar sein“, meinte Kämmerer Volker Höfert.

Nach der Ausschreibung und Auftragsvergabe ging es Ende Mai in die Bauphase. Die Garten- und Landschaftsarbeiten wurden von der Firma Detlef Reinert aus Freden geleistet und die Anlage selbst von der Firma FunSports aus Bamberg aufgebaut, dessen Inhaber selbst ein aktiver Minigolfspieler ist und internationale Erfahrung aufweist. Dietzmann betonte, dass die Zusammenarbeit mit den Firmen und dem betreuenden Planungsbüro Conterra (Goslar) sehr gut gewesen sei. Nie sei eine Frage unbeantwortet geblieben. Vor einigen Tagen erfolgte dann die Bauabnahme der gesamten Anlage, die von einem Zaun umgeben ist.

Nun habe noch ein Betriebsleiter gefehlt. Dieser konnte aber mit Oliver Schmidt schnell gefunden werden. Der Nienstedter betreut nicht nur die Bowlingbahn, seine Hauptaufgabe war und wird auch weiter als Dauernachtwache im Haus am Roland sein. Die Frage, warum er jetzt zusätzlich die Minigolfanlage übernimmt, beantwortete er ganz knapp und sehr überzeugend: „Weil ich Bock darauf habe“. Ihm zur Seite steht übrigens seine Frau Christiane. Dietzmann zeigte sich erfreut darüber, dass sich Schmidt in dieses Abenteuer stürzt. „Sein Mut wird auch Erfolg mit sich bringen“. Und genau der wurde schon am ersten Tag mit dem großen Interesse von Besuchern fast jeden Alters belohnt. Sabine Bock-Walter, die das Atrium betreibt, galt ebenfalls ein Dankeschön, weil sie dieses Projekt tatkräftig unterstützte und zu der gelungenen Eröffnung beitrug.

Harald Dietzmann ließ zudem eine Persönlichkeit nicht unerwähnt, die zusammen mit Oliver Schmidt den Eröffnungs-Schlag ausführte, und das war keine Geringere als Christa Laux. Sie sei schließlich eine ganz besondere Person, habe sie doch zusammen mit ihrem Mann Richard die frühere Minigolfanlage über viele Jahre liebevoll und mit voller Hingabe betreut. In seiner Rede vergaß Dietzmann auch nicht die Nachbarn, die übrigens zum größten Teil zugegen waren. Schließlich hätten sie die Baubetriebs-Zeit miterlebt, die nicht immer störungsfrei gewesen sei und vielleicht hin und wieder genervt habe.

Karl-Hermann Rotte, Vorsitzender des Kur- und Touristik-Vereins (KTV), brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass endlich das Warten der Gäste und Gastgeber auf eine neue Minigolfanlage vorbei ist. Er dankte all denen, die das so schnell möglich gemacht hatten. Zum Start überreichte er Oliver Schmidt ein Flachgeschenk. Harald Dietzmann übergab dem Betreiber kein Papier, sondern Metall. Es waren die Schlüssel für das Eingangstor. Christa Laux nahm dann Schläger und Ball in die Hand und tätigte den ersten Schlag.

Nicht alle wollten gleich spielen, sondern sich erst einmal in aller Ruhe und mit Begeisterung die ganze Anlage anschauen. Dabei wurde nicht selten im gedanklichen Terminkalender „geblättert“, wann denn mal Zeit wäre, die 18 Bahnen sportlich in Angriff zu nehmen.

Übrigens gibt es genügend Parkmöglichkeiten bei der alten Minigolfanlage. Autos, Motor- und Fahrräder müssen also nicht „wild“ abgestellt werden.pb