Markau-Brücke am Sportplatz wird erst 2020 saniert

Seit Jahren kommt es hier bei Dauerregen zu Überschwemmungen / Anwohner weisen auf Probleme hin

Seit Jahren kommt es an der Markau-Brücke am Sportplatz in Gittelde bei Dauerregen zu Überschwemmungen, wie hier im Juli 2017. Verantwortlich für die Sanierung ist der Landkreis Göttingen.

Gittelde. Die Arbeiten an der Brücke über die Markau haben begonnen, die Thüringer Straße, zwischen Im Kampe und Sägenmühlenstraße, ist gesperrt. Eine wichtige Baumaßnahme, da Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sind, wie der „Beobachter” berichtete. Doch die Gittelder hätte es vermutlich mehr gefreut, wenn der Landkreis Göttingen eine andere Brücke angepackt hättte, nämlich die Markau-Brücke am Sportplatz in Gittelde (Ostlandstraße/Thüringer Straße), die bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2017 einmal mehr ins Blickfeld gerückt war.

So ein Stück weit können die Gittelder die Uhr danach stellen – setzt Starkregen ein, ist besonders die bereits erwähnte Brücke der neuralgische Punkt. Dann sind unter anderem die Anwohner Neustadt und Am Schanzen in Alarmbereitschaft. Die Probleme mit dem geringen Brückendurchlass sind nicht neu.

Zwei Anwohner der Straße Am Schanzen machten ihrem Ärger bereits im vergangenen Jahr im Gespräch mit dem „Beobachter” und in einer Ortsratssitzung Luft. Dieter Stöckemann und Gerhard Meyer merkten an, dass seit fast 20 Jahren der Brückendurchlass am Sportplatz an der Thüringer Straße Probleme bereitet. Bei dem damaligen Hochwasser vor rund 18 Jahren habe sich das Wasser der Markau durch den Rückstau den Schanzen hochgestaut und konnte nur durch einen Bypass, den die Feuerwehr legte, in den Griff bekommen werden. Vom letzten Haus oben am Schanzen bis zum Flussbett unten am Sportplatz bestünde immerhin ein Höhenunterschied von sieben Metern, erzählte Meyer im Gespräch.

Inzwischen seien die Schmutzwasserkanäle zwar vorbildlich durch die Gemeinde instand gesetzt worden, dennoch bleibe das Problem des zu geringen Durchlasses der Brücke. Unter anderem durch die Anschaffung von Pumpen und baulichen Maßnahmen an den Häusern, hätten die Einwohner schon selber Vorsorge getroffen, sagt Dieter Stöckemann, die jedoch auch nur bis zu einem gewissen Ausmaß Abhilfe leisten. Und bei dem letzten Hochwasser im Juli haben die Nachbarn abwechselnd Nachtschichten zum Beobachten der Lage eingelegt.

In einem privaten Gutachten hat Meyer schon vor Jahren die komplette Fläche von Gittelde per Satellit untersuchen lassen, aus dem hervorgeht, dass der Flecken Gittelde einem Trichter gleichkomme. Problem an der Sache ist, dass „der einzige Ablauf die Markau ist“, so der Anwohner.

Ein Jahr nach der jüngsten Hochwasserkatastrophe ist zumindest Bewegung in die Sache gekommen, auch wenn sich die Anwohner noch weiter gedulden müssen. Im Juni verkündete Bürgermeister Harald Dietzmann im Rat, dass der Wirtschaftsausschuss des Landkreises beschlossen hatte, die Baumaßnahme an der Markau-Brücke am Sportplatz um ein Jahr vorzuziehen. Ursprünglich sollte erst im Jahr 2021 für eine Entspannung bei Hochwaser gesorgt werden, die Maßnahme wurde für 2020 angekündigt. Die Sanierung der bereits erwähnten anderen Brücke über der Markau war den Verantwortlichen erst einmal wichtiger.

Autofahrer müssen sich voraussichtlich bis zum 30. November auf deutlich mehr Fahrzeit einstellen. Denn aufgrund der Brückensanierungsarbeiten im Zuge der Kreisstraße 421 – also in einem Abschnitt der Thüringer Straße in Teichhütte – ist diese voll gesperrt. Auch für die Fußgänger ist hier kein Durchkommen mehr. Die Umleitung erfolgt innerörtlich über die Sägemühlenstraße, Am Liesenbrink und Im Kampe. Diese Regelung gilt in beide Fahrtrichtungen.hn/syg