Mehr Busse und HATIX

Mit dem ÖPNV den Harz entdecken: ZVSN wirbt für erweitertes Busangebot im westlichen Südharz

Unter anderem mit diesem Linienbus, der unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Politik, Verkehrsunternehmen und Verbänden in Bad Grund vorgestellt wurde, rührt der ZVSN die Werbetrommel für den ÖPNV im westlichen Südharz. Mit dem Aufdruck „Woah , eine Höhle“ wird sogar auf das HöhlenErlebnisZentrum beziehungsweise die Iberger Tropfsteinhöhle aufmerksam gemacht.

Bad Grund. Die Marketingkampagne des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) für das verbesserte Linien-Busangebot im Südharz ist jetzt auch im Bereich Osterode/Bad Grund nicht mehr zu übersehen. Wer in der Natur unterwegs ist oder zur Arbeit pendelt, trifft auf Großflächenplakate mit Motiven zur umweltfreundlichen Anreise mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Der ZVSN möchte unter dem Thema „Harz-nah-dran“ für mehr Fahrten im Linienbus werben und so einen Beitrag zur Reduzierung des Individualverkehrs leisten“, so Ute Reuter-Tonn (Marketing ZVSN). Eine Verteilung der Fahrpläne an die Haushalte in Bad Grund, Osterode und Clausthal-Zellerfeld komplettiere die Kampagne.

Unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Politik, Verkehrsunternehmen und Verbänden hat der ZVSN jetzt in Bad Grund als besonderen Hingucker einen der Kampagne angepassten Linienbus der Verkehrsgesellschaft Südniedersachsen mbH vorgestellt, der insbesondere in den Bereichen Bad Grund, Osterode und Clausthal-Zellerfeld unterwegs ist.

Zuvor hatte man sich im Atrium eingefunden, um dort über die Zukunft der ÖPNV-Mobilität im Westen und Süden des Harzes zu sprechen. „Unser Beitrag zum Klimaschutz ist eine umweltfreundliche Mobilität, mit der wir auch jene Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren möchten, die derzeit noch nicht zu unseren Kunden zählen. Mit der Website www.harz-nah-dran.de zeigen wir, dass der Linienverkehr in der Region bereits deutlich aufgewertet wurde. Nun geht es darum, dass die von vielen Menschen eingeforderten zusätzlichen Fahrten auch genutzt werden“, so Michael Frömming, ZVSN-Verbandsgeschäftsführer.

Neben den Pendlern zählen vor allem die Gäste der Region zur Zielgruppe der ZVSN-Marketingkampagne. Für den ZVSN spielen die touristischen Verkehre insbesondere auch mit Blick auf die derzeit geführte Diskussion zur Einführung von HATIX (Harzer Urlaubsticket, siehe Infokasten) in den Kommunen entlang der Buslinien eine wichtige Rolle. „Der ZVSN wird – sofern die Vertragsverhandlungen zwischen der HARZ AG und den Kommunen im Landkreis Göttingen abgeschlossen sind – für das Jahr 2020 die HATIX-Gebühren einmalig übernehmen. Für den Bereich des Südharzes ist HATIX eine sehr positive Entwicklung, um den Tourismus in unserer Region weiter nach vorne zu bringen“, ist Christel Wemheuer, Erste Kreisrätin und Vorsitzende der ZVSN-Verbandsversammlung, überzeugt. Für sie ist der ÖPNV „besser als sein Ruf“.

Harald Dietzmann, Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, betonte, dass der ÖPNV immer ein Thema sei, manchmal auch ein Reizthema. Angebot, Nachfrage und Kosten auf der einen sowie die unterschiedlichen Interessen von Schülern, Pendlern und Gästen auf der anderen Seite im Auge zu behalten, sei schwierig. Er selber habe mit HATIX aber nach eigenen Worten im Ostharz bereits persönlich gute Erfahrungen gemacht.

Carola Schmidt, Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, hält es für besonders wichtig, die Gäste an die Hand zu nehmen und Hürden für die Nutzung des ÖPNV abzubauen. „Viele Gäste sind einfach nicht gut informiert und haben auch keine Lust dazu, sich groß Gedanken zu machen. HATIX als relativ einfache Variante mit mundgerechten Infos macht da vieles einfacher“, sagte sie.

Auch Karl-Hermann Rotte (Touristag Bad Grund im Kur- und Touristikverein Bad Grund) steht dem Harzer Urlaubsticket, speziell bezogen auf die Bergstadt, positiv gegenüber. Das sei eindeutig ein Mehrwert für den Kurbeitrag und darauf gelte es die Vermieter einzustimmen.

„Wir machen nicht Halt am Südharz mit unseren Bemühungen für eine klimafreundliche Mobilität. Auch in anderen Bereichen der Landkreise Göttingen und Northeim informieren Kampagnen über unsere neuen Angebote“, so ZVSN-Geschäftsführer Frömming.

Die ZVSN-Marketingkampagne im westlichen Südharz flankiert die Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Bahn AG, des Nationalparks Harz und verschiedener Umweltverbände, die seit vielen Jahren unter dem Motto „Fahrtziel Natur“ den Harz bundesweit als Reiseziel zum „Urlaub ohne Auto“ bewirbt. Für Dr. Friedhart Knolle vom Nationalpark ein wichtiger Schritt, dem – wie er es nannte – „Harzinfarkt“ durch hohen Individualverkehr zu begegnen.

Für Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn“ rollen Zug und Bus in West- und Südharz in die richtige Richtung. Jetzt muss es aber darum gehen, die Leute auch in die Busse zu kriegen, insbesondere die Urlauber und Gäste. „Und dafür brauchen wir HATIX“, so Reinboth.kno