Mehr Lager, weniger Schulgarten?

Fachausschuss tagte: Viele Planungen rund um die Schulen und Kitas der Gemeinde Bad Grund

Auch der Ortstermin vor dem Gebäude am Eisdorfer Schulhof brachte keine Lösung.

Windhausen.  Während der Sitzung des Ausschusses für Schule und Kindergarten in der Gemeinde Bad Grund gab es Informationen und Diskussionen zu der geplanten Umgestaltung des Schulhofes am Schulstandort Gittelde sowie zu dem Vorhaben des Vereins Dorfgemeinschaft Leben und Wohnen in Eisdorf  (DoLeWo), den großen Schuppen auf dem Schulhof der Grundschule Eisdorf, welcher einst auch die Schultoiletten beherbergte, als Lagerraum für alle Eisdorfer Vereine und Verbände umzubauen.

Weil auf der jetzigen Schulhoffläche in Gittelde, auf der die Grundschüler ihre Pausen verbringen, sehr viel Asphalt und Beton vorzufinden sei, habe sich nach Aussage von Fachbereichsleiter Stephan Mantel seit längerem eine Arbeitsgruppe damit befasst, zusätzlich für die Grünfläche in Richtung der Planstraße eine Planung zu erstellen, die viel Natur bietet. Neben einem großen Pavillon, der als Sonnen- und Regenschutz dienen könne und in den Sommermonaten für besondere Aktionen ein „Klassenzimmer im Freien“ darstellen oder auch einfach nur zum Verweilen für die Schüler einladen könnte, seien ein Schülergarten mit Hochbeeten sowie mehrere Sitz-, aber auch natürliche Klettermöglichkeiten vorgesehen.

Dem Rat werde vorgeschlagen, im Haushalt 2019 aus dem Konjunkturinvestitionsprogramm II 50.000 Euro für das Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Schulleiterin Iris Keller schlug vor, bei dieser Gelegenheit auch gleich nach einer Möglichkeit zu suchen, die Zuwegung zum Lehrereingang neu und vor allem barrierefrei zu gestalten. Mit Blick auf den Pavillon betonte sie, dass dort kein Regelunterricht durchgeführt oder gar Klassenarbeiten geschrieben werden sollen. Die Bedenken des Ratsherrn Heiko de Vries, dass der Straßenlärm die Aufmerksamkeit der Kinder stören könnte, widerlegte sie, denn in den Sommermonaten seien die Klassenfenster zu dieser Straßenseite ohnehin stets geöffnet, zumindest im zurückliegenden Sommer.

Abschließend wurde einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung anhand der vorgestellten Planung bis zur nächsten Ausschusssitzung am 6. Dezember die genauen Kosten für das Vorhaben ermitteln soll, einschließlich derer für die Zuwegung zum Lehrereingang.

Im Anschluss legte Herbert Lohrberg, 1. Vorsitzender des DoLeWo, dar, dass dem alten Gebäude, welches am Ende des Schulhofes steht, unter anderem mit zwei Anbauten wieder neues Leben eingehaucht werden könnte. Im hinteren Bereich, wo schon seit vielen Jahren der Schulgarten liegt, soll eine Unterstellmöglichkeit für den 3,20 Meter hohen vereinseigenen Planwagen und den ihn ziehenden Traktor geschaffen werden. An der rechten Frontseite, wo zurzeit ein „Klassenzimmer im Freien“ vorzufinden ist, soll eine „Garage“ für den Getränke- und einen Gerätewagen errichtet werden. In dem alten Gebäude sollen alle Vereine und Verbände der Ortschaft die Möglichkeit erhalten, ihre Gerätschaften und eventuell auch schriftliche Unterlagen richtig zu platzieren. Auch der Dachboden soll begehbar gemacht werden.

Für das Vorhaben müsste der Schulgarten verkleinert und das Klassenzimmer im Freien sowie eine vom Förderverein des Kindergartens gesponserte Holzhütte anders auf dem Schulhof platziert werden. In jedem Fall habe schon ein großer Teil der Vereine und Verbände seine Zustimmung für dieses gemeinsame Haus gegeben. Gleiches dürfe über den Ortsrat Eisdorf gesagt werden.

Schulleiterin Iris Keller erhob allerdings große Bedenken. Zum einen habe sie erst sehr spät durch den Verein von dieser Planung erfahren, zum anderen sei sie aus schulischer Sicht nicht sehr erfreut hierüber. Denn die Anbauten brächten den Wegfall einer rund 50 Quadratmeter großen Spielfläche mit sich. Besonders unerfreulich sei aber die Tatsache, dass das „grüne Klassenzimmer“ weg müsste. Auch bereite ihr die geplante Zufahrt Sorgen, welche an der Kletterwand vorbeiführen müsste. Für sie sei es paradox, dass man für die Grundschule in Gittelde für mehr Natur kämpfe und  hier in Eisdorf Flächen hergeben soll. Außerdem stände das alte Haus nicht nutzlos herum, sondern es werde auch bereits bisher als Abstellmöglichkeit für viele Schulgerätschaften, aber auch vom Kindergartenförderverein benutzt.

Stephan Mantel ging auf die bereits laufende Anbaumaßnahme am Kindergarten in Eisdorf sowie auf den für 2019 geplanten Anbau in Badenhausen ein. Für Eisdorf sei mit Gesamtausgaben von rund 142.000 Euro zu rechnen, wobei etwa 20.000 Euro vom Rat überplanmäßig bereitgestellt werden müssten. Die zugesagten Zuschüsse seitens der Kirchengemeinde, des Kindergartenfördervereins sowie von DoLeWo seien bereits eingegangen. Während dieser Anbau noch in diesem Jahr abgeschlossen werde, sehe das in Badenhausen etwas anders aus. Zwar läge die Baugenehmigung bereits vor, aber die hierin geforderten Dinge müssten erst noch genau geprüft werden, bevor der Beschluss des Rates falle, welche Summe in den Haushalt 2019 eingestellt werden muss.

Eine für die Grundschule der Gemeinde Bad Grund in Gittelde angedachte School-Water-Anlage wird nach Überzeugung der Ausschussmitglieder erst einmal nicht eingebaut, auch wenn die Finanzierung seitens der HarzEnergie und des Fördervereins abgedeckt sei. Denn zu den Installationskosten gesellen sich noch Folgekosten in Höhe von 640 Euro für die Gemeinde dazu. Aufgrund dieser Kostenermittlung und der Tatsache, dass man über sehr gute Wasserqualität verfügt, war man sich im Ausschuss einig, dass eine ansprechend gestaltete Fläche im Eingangsbereich mit einen Wasserhahn und einem Waschbecken als Versorgungsmöglichkeit für die Kinder im Prinzip ausreiche. Bei dieser Variante könnte man sogar darüber nachdenken, aus Gründen der Gleichbehandlung auch den Schulstandort Eisdorf entsprechend auszustatten.

Um die Krippenbeiträge für das laufende Kindergartenjahr ging es in einem weiteren Punkt. Stephan Mantel erläuterte die dem Rat vorgeschlagenen Regelungen zur Geschwisterermäßigung, die anschließend auch so beschlossen wurden. Er wies darauf hin, dass man aufgrund mehrerer Erhöhungen in den vergangenen Jahren darauf verzichtet habe, dem Rat eine Anpassung zum 1. August 2018 vorzuschlagen, dass aber die Gemeinde über die öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Landkreis aufgefordert sei, regelmäßige Anpassungen der Elternbeitragsstaffeln vorzunehmen. Der Zuschuss des Landkreises aus dieser Vereinbarung belaufe sich im Jahr 2018 auf immerhin rund 119.400 Euro. Das Thema soll im Frühjahr 2019 aufgegriffen werden.pb