Minigolf jetzt über und unter Tage

Am 1. April wird erstmals „Bergbau-Erlebnisgolf“ in der Schachtanlage Knesebeck angeboten

Direkt an der Steigerbucht der Schachtanlage Knesebeck verläuft das Gleis für den Förderwagen mit Kippvorrichtung. Besonderheit: der Ball muss hier von der Schiene aus in den Kipper geschlagen werden. Für Kinder aus zwei Metern Entfernung, für Erwachsene wird der Förderwagen auf vier Meter Entfernung geschoben. Für Richard Laux (links) kein Problem aufgrund seiner jahrelangen Routine als Minigolfplatzbetreiber. Und auch Volker Sturm schaffte es nach kurzer Einweisung bereits im zweiten Anlauf.

Bad Grund. Die Planungen für die Verlegung des durch den Sturm unbespielbar gemachten Minigolfplatzes an der Pfarrwiese in den unteren Kurpark oder eine andere Stelle in der Bergstadt laufen derzeit. Seitdem steht bei Christa und Richard Laux, die seit über 20 Jahren mit viel Liebe und Hingabe den Minigolfplatz gepflegt und betrieben haben, das Telefon nicht mehr still. Von vielen Seiten wurde Hilfe angeboten, so auch vom Nordic-Walking-Team der Niedersächsischen Landesforsten im WeltWald Harz und dem Medienpartner Seesener „Beobachter“.

Seit über zehn Jahren führt man bei gemeinsamen Veranstaltungen Nordic-Walking-Gruppen im Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck unter Tage durch den Eichelberger Wasserlauf. Beim kürzlich dort im Rahmen des TRAFO-Programms stattgefundenen Auftaktworkshop zur Attraktivitätssteigerung der zum UNESCO Welterbe im Harz gehörenden Museen war zur Ideenentwicklung aufgerufen worden. Daraus ist der Gedanke entstanden: „…warum nicht auch mal Minigolf als Erlebnisgolf unter und über Tage im Bergbaumuseum?“

Zwei kurze Anrufe der Nordic-Walking-Trainer beim Ehepaar Laux und Volker Sturm, Vorsitzender des Fördervereins Bergbau- und Heimatmuseum Bad Grund e.V. und Museumsführer, zeigten sofort Interesse und Bereitschaft, die Idee kurzfristig in die Tat umzusetzen. Schläger und Bälle wurden kurzerhand zum Knesebeck gebracht und an verschiedenen Stellen Bahnen eingerichtet. Das aber nicht in der bekannten Form auf betonierten Bahnen, sondern in einer speziellen Bergbau-Erlebnisgolf-Form auf teils geschotterten und teil felsigen Untergründen.

Auch Regina Keinert, geborene Laux, war als Museumsführerin sofort Feuer und Flamme für die Idee zur Attraktivitätssteigerung. Sie hat das Hobby ihrer Eltern in den letzten Jahren immer begleitet und hat dabei gern die Verantwortung für die Auftaktveranstaltung übernommen.

Am morgigen Sonntag, 1. April, haben Interessierte zu den normalen Führungszeiten um 11 und 14 Uhr die Möglichkeit, diese neue Form des erstmalig angebotenen Bergbau-Erlebnisgolfs auszuprobieren. Eine Einführung in die Spiel- und Wertungsweise erfolgt jeweils mit Einteilung in zwei Gruppen (WeltWald und Knesebeck) um 10.45 und 13.45 Uhr. Dazu kommt die Ausrüstung mit Schläger, Ball und Helm, der unter Tage Pflicht ist. Die Gruppe Knesebeck wird unter Leitung von Museumsführerin Regina Keinert zunächst die untertägigen Bahnen bespielen, die Gruppe WeltWald unter Leitung von Nordic-Walking-Trainer Wolfram Marx die übertägigen Bahnen.

Die Erfahrungen aus dieser Initiativveranstaltung sollen dann auch in den nächsten Workshop des TRAFO-Projektes „Zukunft Schachtanlage Knesebeck und Grube Samson“ einfließen. Dazu hat Welterbe Mitarbeiter Ulrich Reif für Mittwoch, 11. April, von 17.30 bis 21 Uhr nach St. Andreasberg eingeladen. Hier werden dann die Ziele des TRAFO-Projektes noch einmal klarer gefasst, um sie für das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft und die angeschlossenen Museen zeitgemäß und nachhaltig zu vermitteln. Erste Maßnahmen sollen schon 2018 umgesetzt werden. Ob das Bad Grunder „Bergbau-Erlebnisgolf“ dazu gehört, werden die Erfahrungen zeigen, die am morgigen 1. April, zugleich Ostersonntag, gesammelt werden.mx