Minigolfplatz braucht neuen Standort
In diesem Jahr wird die Anlage nicht mehr öffnen / Untröstlich sind die Minigolfplatzpächter Christa und Richard Laux
Bad Grund. Orkan „Friederike” und der Bach „Flut” haben Christa und Richard Lauxs Lebenswerk zerstört. Aufopferungsvoll kümmerten sich die beiden Bad Grundner um die Minigolfanlage der Bergstadt – und das ehrenamtlich seit 20 Jahren. Doch seit Januar folgt ein Unglück dem anderen, jetzt die Nachricht, die zwei Jahrzehnte Engagement besiegelt: Am bisherigen Standort wird die Anlage nie wieder öffnen.
Orkantief „Friederike” fegte am 18. Januar dermaßen über die Anlage, dass danach der gut 3.200 Quadratmeter große Platz nicht mehr wiederzuerkennen war. Kreuz und quer lagen die Bäume auf der Anlage. Dann folgte für das Ehepaar Laux die nächste Hiobsbotschaft, weitere 20 Fichten und Eschen mussten gefällt werden, weil sowohl die Bäume als auch die Wurzeln teilweise morsch gewesen sind, bei einer Ortsbesichtigung nach dem Orkan wurden die Fachleute auf diese Schäden aufmerksam. Ein klein wenig Hoffnung keimte beim Pächterehepaar Laux zwischendurch auf, sie wollten sich der Mammutaufgabe Wiederaufbau stellen.
Dann die nächste schlechte Nachricht: Ein neues Loch über der Flut, der Bach verläuft unterirdisch unter der Minigolfanlage, tat sich auf. Dieses befindet sich direkt zwischen dem Kassenhäuschen und der dahinter liegenden Wohnbebauung. Wie Christa Laux im Gespräch mit dem „Beobachter” bestätigte, wurde eine Kamera in das Loch eingeführt, um zu schauen, wie groß die Schäden sind. Hier zeigte sich, die Anlage hat hier keine Zukunft mehr. Ein Schock für das Ehepaar: „Die Aufgabe hat mich erfüllt, der Platz gehörte zum Alltag”, sagt Christa Laux im Gespräch mit hörbar bewegter Stimme.
Viel Herzblut haben sie investiert. Vor allem hatte sich bereits zu Ostern eine 50-köpfige Gruppe für ein Spiel auf der Bad Grunder Minigolfanlage angemeldet. Daraus wird nun nichts mehr. Fakt ist, die Bergstadt Bad Grund ist vorerst um eine Attraktion ärmer. Die Anlage wird hier nicht mehr öffnen. „Den Pachtvertrag hat die Gemeinde uns bereits gekündigt”, sagt Christa Laux.
Einen kleinen Lichtblick gibt es dennoch. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des Kur- und Touristikvereins wurden Absichten bekannt, den Minigolfplatz in den unteren Kurpark an der Elisabethstraße – zwischen Atrium und Uhrenmuseum – zu verlegen. Wenn das so kommt, ist mit einer Eröffnung aber erst 2019 zu rechnen.
Bei einem Neubeginn würde Christa Laux wieder ihren ehrenamtlichen Job übernehmen. Schließlich hat sie noch Schläger, Bälle und einige liebevoll gestalteten Figuren zu Hause stehen. Nach dem Orkan hat ihr Mann Richard Dinge, die von der Anlage noch zu retten waren, gesichert. „Vielleicht können sie ja für die neue Anlage verwendet werden”, sagt Christa Laux. Gerne würde die 80-Jährige wieder Besucher begrüßen. Von Ostern bis Anfang Oktober war sie jeden Tag, außer bei Regenwetter, von 14 bis 19 Uhr auf ihrem Minigolfplatz anzutreffen. Nur einmal war zu, als beide zu ihrem 60. Hochzeitstag ans Steinhuder Meer fuhren.syg