„Mir stinkt es langsam...“

Sorgen und Wut über ein leerstehendes Gebäude in Windhausen

Das Sorgenhaus von Windhausen.

Windhausen. Einst war das „Von-der-Ehe-Haus“ eine gut gehende Gaststätte, heute ist es ein Gebäude, das langsam zusammenfällt und sowohl Sorgen als auch Wut bei den Windhäusern auslöst. Denn niemand weiß, was mit diesem „Trümmerhaus“, das direkt an der Ortsdurchfahrtsstraße steht und vor dem aus Sicherheitsgründen inzwischen schon der Bürgersteig abgesperrt werden musste, geschehen wird.

Dieser Unmut wurde auch während der Sitzung des Windhäuser Ortsrates von den Mitgliedern und Bürgern deutlich gemacht.

Dem Landkreis Göttingen als Bauordnungsbehörde seien von mehreren Seiten Informationen zu diesem „Abfallhaus“ zugetragen worden. Immerhin war daraufhin ein Dachdecker zugegen, um die losen Ziegeln zu entfernen und das Loch am First mit einer Plane abzudecken. Doch diese Plane hat sich mittlerweile schon in kleine Teile zerlegt.

Bürgermeister Harald Dietzmann betonte, dass die Verwaltung der Gemeinde Bad Grund mangels Zuständigkeit nicht tätig werden könne. Seine Bemühungen, mit dem Eigentümer in Kontakt zu treten, seien mangels Erreichbarkeit bislang erfolglos geblieben. Er habe schon mehrfach versucht, mit ihm ins Gespräch zu kommen, bei dem das Thema „Abriss“ durchaus auch im Raum stehen könnte. Das Eingreifen ohne Mitwirken des Eigentümers muss sich an der akuten Gefahrenlage und an der Verhältnismäßigkeit von abwehrenden Maßnahmen orientieren. Alles Aspekte, die die Problemlösung nicht einfacher machen.

Ein Ortsratsmitglied tat in dem Zusammenhang kund, dass dieses Haus im Internet für 200.000 Euro zum Verkauf angeboten werde. Wer aber dahinter steckt, könne nicht so einfach ermittelt werden. Vielleicht sei es ja auch jemand, der Geld von dem Eigentümer bekomme.
Was allerdings nicht weniger Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die Absperrung des Gehwegs nicht nur von Kindern, sondern auch von Erwachsenen ignoriert wird. Es dürfe doch nicht erst was Schlimmes passieren, bis sie angenommen werde.

„Mir stinkt es langsam mit dem alten Haus“, so ein Bürger. Er habe schon dem Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Hausmann dieses Problem mit auf den Weg gegeben und den Landkreis nicht nur einmal angerufen. Dabei habe er übrigens die Zusage erhalten, dass man das in die Hand nehmen werde. „Wir schauen nach und machen was“, so das Versprechen seitens des Landkreises Göttingen. Doch lockere Ziegel runternehmen und ein Plane spannen, dürfte es wohl nicht gewesen sein. Wenn Sturm kommt und in die eineinhalb mal zwei Meter große „Luke“ reinfasst, dann dürften nicht bloß Ziegel durch die Gegend fliegen. Wenn das passiert, werde der Schuldige gesucht, und jeder habe eine gute Ausrede.

Es gab aber noch weitere Bereiche, in denen Handlungsbedarf erforderlich ist. Ortsbürgermeister Burkhard Fricke kam auf das Wahrzeichen der Ortschaft, auf das historische Gebäude „Alte Burg“ zu sprechen, an der ein Eckbalken nahezu durchgefault sei. Es ist der Pfosten, der von der Bushaltestelle aus zu sehen ist. Hier müsse schnellstmöglich was geschehen. Man dürfe nicht so lange warten, bis Fördermittel bereit stehen, denn: „Wir können uns nicht noch ein Gebäude leisten, wo der Gehweg gesperrt werden muss“. Der Ortsrat einigte sich darauf, die Kosten für die Reparatur des Balkens für den Haushalt 2019 vorzuschlagen. Harald Dietzmann ließ in dem Zusammenhang durchblicken, dass für die Sanierung des Saalanbaus Burg ZILE-Fördermittel beantragt, aber leider abgelehnt worden seien. Man werde die Förderung über die Städtebauförderung weiterverfolgen, um den Wünschen der Ortschaft Rechnung zu tragen.

Fricke hatte aber auch positive Gegebenheiten zu vermelden. So sollen die auf dem alten Schützenplatz stehenden Fichten gefällt werden. Die am Platzrand befindliche Birke werde wohl auch zur Sicherheit der Fußgänger weichen müssen. In dem Zusammenhang liefen schon Überlegungen der Neugestaltung des Platzes.

Erfreulich sei die Tatsache, dass zwei Bänke neu aufgestellt wurden, die auch gut genutzt werden. Während die eine auf dem Platz am Schwarzen Wasser steht, befinde sich die zweite zwischen Windhausen und Teichhütte am dortigen Fuß- und Radweg.

Aber auch der Erlass einer Haushaltssatzung eines Haushaltsplanes für das Haushaltsjahr 2019 sowie die Beschlussfassung über das Investitionsprogramm 2018 bis 2022 standen auf der Tagesordnung und wurden von Harald Dietzmann kurz dargelegt. Man habe ja bereits festgestellt, dass für das kommende Jahr keine größeren Maßnahmen für Windhausen eingeplant seien. Allerdings werden die laufenden Kosten weiter abgedeckt sein. Außerdem dürfe nicht vergessen werden, dass in dem noch laufenden Jahr einige Maßnahmen realisiert wurden oder noch in die Realität umgesetzt werden sollen.

Abschließend galt es, die Verkehrsanlage „Pfingstanger“ in der Ortschaft für den öffentlichen Verkehr zu widmen, was einstimmig erfolgte.pb