Mit Druckluft arbeiten, ein Modell fräsen und einen Aufzug programmieren

Der Info-Truck der Stiftung NiedersachsenMetall machte an der Oberschule Badenhausen Halt

Damit ein Aufzug richtig funktioniert, bedarf es der richtigen Programmierung.

Badenhausen. Zwei Tage lang konnten die Schüler der Oberschule Badenhausen aktiv und praktisch Berufsluft schnuppern. Der Metall- und Elektronik-Infotruck der Stiftung NiedersachsenMetall machte an zwei Tagen dort halt, um den Schülern der 8. und 9. Klassen einen ersten Einblick in künftige Berufe zu gewähren.
Auf der etwa 80 Quadratmeter großen Präsentationsfläche des zweigeschossigen Trucks sind neueste Multimediaanwendungen und anschauliche Experimentierstationen vorhanden. Weg mit trockener Theorie, hin zum Ausprobieren.

„Den beiden Berufsscouts des Trucks Löcher in den Bauch fragen, ist ausdrücklich gewünscht“, so der Bildungsreferent der Stiftung NiedersachsenMetall, Reiner Müller. Als Berufsscouts betreuten Lutz Klemkow und Ingo Hinrichsen vom Institut der Deutschen Wirtschaft die Jugendlichen. Los ging es in der ersten Etage des Trucks. Dort informierten die beiden Auszubildenden bei der Firma Piller, Marius Floos und Conrad Bode, über die Ausbildung zum Elektriker für Maschinen- und Antriebstechnik. Auf Augenhöhe berichteten die beiden über die Höhe der Vergütung, die wöchentliche Arbeitszeit und die Berufsschule.

„Wichtig ist, dass Euch Euer Job Spaß macht“, so Klemkow zu den Schülern, denn viele Erwachsene hätten damit ein Problem, wenn man jeden Morgen zu einer Arbeitsstätte gehen müsse und dabei Bauchschmerzen habe. 80 Prozent der Beschäftigten würden unzufrieden zur Arbeit gehen. Spaß an der Arbeit, aber natürlich auch das Gehalt sowie genug zeit für Familie und Freunde seien wichtige Faktoren für die Berufswahl. Klemkow gab auch nützliche Tipp für die Bewerbung, wobei er auch immer die Schüler mit einband. So etwa bei der Frage, wie sie aus ihrer Perspektive als Chef mit einem Bewerber umgehen würden, der viele unentschuldigte Fehltage im Zeugnis hätte.

Im unteren Bereich des Trucks lernten die Jugendlichen typische Arbeitsplätze und technische Zusammenhänge kennen, und konnten die Technik praxisnah erleben. So konnten sie unter Anleitung von Ingo Hinrichsen eine CNC-Maschine programmieren und ein Werkstück selbst fertigen. Ein Aufzugmodell demonstrierte anschaulich, warum eine intelligente IT-Steuerung nötig ist und die Wartezeit für die Nutzer deutlich reduziert. An einem Pneumatik-Modell konnten die Schüler mithilfe eines Druckluftarms per Einzelschrittsteuerung ein Werkstück auf ein Fließband umsetzen.

Mit dem Info-Truck werben die Verbände der Metall- und Elektro-Industrie mit ihren Mitgliedsunternehmen um Nachwuchskräfte. Mit rund vier Millionen Beschäftigten und rund 200.000 Auszubildenden gehört die Metall- und Elektro-Industrie zu den leistungsstärkste Industrien des Landes. Doch diese Unternehmen, die abseits der großen Städte und Ballungsgebiete liegen sowie kleine und mittelständische Betriebe hätten Probleme, den passenden Nachwuchs zu finden, so Müller. Die eigene Ausbildung, besonders von Fachkräften im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), bliebe daher der Schwerpunkt in der Nachwuchssicherung.hn