Neue vier Meter hohe Kontrollsäule an der B 243 bei Badenhausen installiert

Ab 1. Juli wird die Lkw-Maut auch auf Bundesstraßen erhoben / Die Vorarbeiten haben begonnen

An der B 243 hinter dem Sülpkebach in Fahrtrichtung Gittelde wurde am Mittwoch die Säule für die Lkw-Maut installiert. Mehrere Fahrzeuge bremsten ab, weil sie dachten, dass geblitzt wird.

Badenhausen. Die Änderung des Bundesfernstraßengesetzes gilt seit dem 31. März 2017, damit wurde der Weg frei gemacht, deutschlandweit auch auf Bundesstraßen die Lkw-Maut zu erheben. Die Bundesregierung will damit die Finanzierung der Bundesfernstraßen verbessern und eine moderne, sichere und leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur in Deutschland gewährleisten. Ab 1. Juli werden auch die Bundesstraßen kontrolliert, mit der technischen Vorbereitung hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Firma Toll Collect beauftragt, ins Blickfeld ist auch die B 243 bei Badenhausen gerückt, am Mittwoch waren Arbeiter an der Bundesstraße im Einsatz.

Unübersehbar steht die vier Meter hohe, blaue Säule an der B 243 nach dem Sülpkebach in Fahrtrichtung Gittelde. Hier wird künftig die Einhaltung der Mautpflicht für Kraftfahrzeuge und sogenannten Fahrzeugkombinationen ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht kontrolliert. „Es geht nur darum, die Säulen sind keine Geschwindigkeitsblitzer“, sagt Claudia Steen, Pressesprecherin von Firma Toll Collect GmbH auf Anfrage des „Beobachter“ mit. Damit die Autofahrer die Säulen besser unterscheiden können, wurde die für die Maut in der blauen Farbe gewählt und Säulen auch deutlich größer gestaltet.

Die Auswahl der Bundesstraßen, an denen solch Säulen errichtet werden, wurde mit Hilfe eines Gutachtens getroffen. Laut der Pressesprecherin flossen hier unter anderem als Kriterium ein. Der Firma Toll Collect wurden Abschnitte an den Bundesstraße genannt, doch eine wichtige Voraussetzung müssen sie erfüllen – nämlich den Stromanschluss. „Hier sind wir mit dem Energieunternehmen in Verbindung, um den fehlenden Anschluss bei den Tiefbauarbeiten gleich mit zu realisieren“, sagt Claudia Steen. Doch ein Stück weit muss ein Stromanschluss vorhaben sein Laut der Pressesprecherin fielen einige Bundesstraßenabschnitte heraus, dann musste eine neuer der Firma genannt werden.

Rund 600 Kontrollsäulen werden in gut zwei Monaten dann auf den Bundesstraßen überprüfen, ob vorbeifahrende Fahrzeuge mautpflichtig sind und die Gebühr ordnungsgemäß entrichten. Nutzer, die keine oder eine falsche Mautgebühr entrichten, begehen eine Ordnungswidrigkeit und müssen zusätzlich zur nachträglichen Errichtung der Maut ein Verwarnungs- oder Bußgeld zahlen. Für das Nichtzahlen der Maut bei automatischer Einbuchung wird laut Bußgeldkatalog ein Verwarngeld bis zu 40 Euro betragen, Fahrzeugführer zahlen ein Bußgeld von 240 Euro, Unternehmer müssen 480 Euro entrichten.

Laut der Pressesprecherin wurden im vergangenen Jahr bundesweit insgesamt 27 Millionen mautpflichtige Fahrzeuge kontrolliert, die Verstöße liegen der Pressesprecherin seit Jahren unter einem Prozent.

Die Maut wird in Deutschland nach einer Tariftabelle berechnet. Der Gesamtbetrag ergibt sich aus der Strecke, die ein Fahrzeug oder eine Fahrzeugkombination auf mautpflichtigen Straßen zurücklegt und einem Mautsatz je Kilometer, der die Infrastrukturkosten und die Kosten für die verursachte Luftverschmutzung enthält, geregelt ist der Tarif durch das Bundesfernstraßenmautgesetz. Der Mautsatz liegt laut Tabelle pro Kilometer zwischen 8,1 und 22,8 Cent.hn