Zum zehnten Mal Offene Lesebühne

Der Autorenkreis ImTakt hatte Autoren eingeladen, aus den eigenen Werken zu lesen

Badenhausen. Am vergangenen Dienstag konnte die Offene Lesebühne des Autorenkreises ImTakt ein kleines Jubiläum feiern. Denn diese Möglichkeit für Autoren, sich mit eigenen Texten (Prosa oder Lyrik) zu präsentieren, fand zum zehnten Mal im Landhaus Finze in Badenhausen statt. „Die Lesebühne soll Mut machen, die eigenen Texte vorzustellen“, so die Initiatorin des Autorenkreises und der Offenen Lesebühne, Renate-Maria Riehemann.

In den vergangenen Jahren habe sich die Lesebühne gut entwickelt, es kämen immer wieder neue Autoren dazu, auch bei der jüngsten Auflage waren es zwei. Bereits zum vierten Mal zu Gast war Rosita Busch aus Clausthal-Zellerfeld. „Das ist eine schöne Gelegenheit, aus den eigenen Werken zu lesen“, so Busch „und wir haben immer ein nettes Publikum. Das macht Mut, gerade auch für Anfänger“.

Busch schreibt bereits seit sechs Jahren eigene lyrische Werke. Weitere Autoren an dem Abend waren Wolfram Horn aus Bad Grund (Lyrik), Dr. Gerhard Stübner aus Bad Grund (Prosa), Cliff Middleton aus Hahnenklee (Poetry), Thomas Hain aus Clausthal-Zellerfeld (Lyrik), Dr. Jürgen Conrad aus Osterode (Prosa), Helga Häusler aus Förste (Prosa) und Uwe Kupke aus Eisdorf (Prosa). Durch den Abend führte Manfred Pilz.

Jeder Vortragende hatte wie immer acht Minuten Zeit. Den Anfang machte Wolfram Horn. Unter anderem las er aus seinem Werk über das Glück. Glück zeige sich nicht durch finanziellen Reichtum. „Glück lehrte mich, zu spielen, zu freuen und zu lachen, Glück lässt sich nicht erzwingen“, so Horn.

Helga Häusler las aus ihrer Geschichte über ihre an Demenz erkrankte Mutter. Ein emotional sehr bewegendes Werk, das die Vergänglichkeit eines langen Lebens mittels eines Abreißkalenders sehr deutlich machte. Es zeigte aber auch, dass ältere Menschen besondere Stärken haben. Auch wenn viele alltägliche Handgriffe vielleicht nicht mehr so gut funktionieren und das Kurzzeitgedächtnis nachlässt, können sich viele noch daran erinnern, welche Gedichte sie in der Schule auswendig lernen mussten.

„Erinnerung ist die Kraft, im Winter Rosen zu pflücken“, so Häusler am Ende ihrer Geschichte. Rosita Busch las unter anderem aus ihren Werk „Das Blaue vom Himmel“ und präsentierte ein beeindruckendes metaphorisches Gedicht mit dem Titel „Morbide“.

Dabei geht es um das Waldsterben, verursacht durch den Borkenkäfer. Gekonnt bezeichnete die Autorin die kargen Baumstämme als „stumme Anklage in Jammergestalt“, die zu Totholz verfallen und wodurch von der von vielen geliebten grünen Oase Harz bald nicht mehr viel übrig ist. Bei der ersten Veranstaltung im Jahr 2018 waren es acht Autoren und 25 Zuhörer.hn