Schule zum Anfassen und Kennenlernen

Künftige Fünftklässler erkundeten auf Entdeckungstour die Oberschule Badenhausen

Die SPD-Kreistagsabgeordnete Elke Kreth-Schumann (zweite von rechts) informierte sich über die Räumlichkeiten und den Zustand der Oberschule in Badenhausen.

Badenhausen. Großes Interesse erfuhr am vergangenen Mittwoch der Abend der offenen Tür an der Oberschule Badenhausen (OBS), der als Entdecker-Tour durch die verschiedenen Unterrichtsfächer und das vielseitige Angebot führte. Den Abend nutzten viele zukünftige Fünftklässler und ihre Eltern, um sich über die OBS zu informieren. Eine Woche zuvor hatten Eltern, Schüler und Lehrer die OBS durch eine großangelegte Pflanzaktion mit Stauden, Büschen und Blumen noch einmal herausgeputzt.

Bei der Entdecker-Tour fungierten die Schüler der neunten Klasse als Tourführer, da diese auch die künftigen Paten der neuen fünften Klassen sein werden. Die Tour begann an einem Stand in der Aula, wo die Besucher einen Plan, einen Fragebogen und einen Button der OBS bekamen.

Das Fach Chemie wurde auf humorvolle und ungezwungene Art von dem Lehrer Ingo Ohnesorge vorgestellt, der den Anwesenden verdeutlichte, welche Spezialeffekte mit chemischen Verbindungen erzeugt werden können. „Manchmal reicht ja auch ein kurzer Funke zur Erleuchtung“, so Ohnesorge humorvoll. Auch präsentierten sich die Kunst-, Biologie- und Physikräume mit kleinen Spielen oder Experimenten, die jeder selbst ausprobieren konnte. Ausprobieren und aktiv Mitmachen war in allen Räumen ausdrücklich erwünscht, auch um den künftigen Mitschülern eventuelle Ängste und Sorgen zu nehmen.

Dies gelang wahrscheinlich besonders gut im Fachraum Sprachen. Dort stand eine Fotobox bereit. Mit unterschiedlichen Accessoires ausgestattet, konnten sich die künftigen Schüler ausstaffieren und verkleiden und sich vor einer Fototapete mit dem Motiv London oder Paris fotografieren zu lassen, die Fotos konnten sofort mitgenommen werden. Für einige Lacher sorgte dabei ein Schüler, der sich eine Maske der Queen aufgesetzt hatte.

Die OBS arbeitet eng mit der Koordinationsstelle Bildung und Beruf sowie mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit zusammen. Die Oberschule kann man im weitesten Sinne als eine Nachfolge-Schulform der abgeschafften Orientierungsstufe bezeichnen. Auf der OBS sind die Klassen fünf bis zehn vertreten. Die 5. Klassen werden gemeinsam unterrichtet. Von der 6. bis zur 8. Klasse wird in mehreren Fächern teildifferenziert unterrichtet. In den 9. und 10. Klassen findet der Unterricht ebenfalls teildifferenziert in Haupt- und Realschule statt.

Ende der 8. Klasse erfolgt eine sogenannte Kompetenzfeststellung ohne Benotung, in der die Stärken der Schüler herausgefunden werden sollen, um bessere Empfehlungen abgeben zu können.

Außerdem gibt es an der OBS ein Mobbing-Interventionsteam, bestehend aus dafür ausgebildeten Lehrkräften sowie einen Schulsozialarbeiter, das hilfestellend zum Thema Bewerbung und Berufswahl zur Seite steht. Das Konzept „Lions-Quest“ ist ein Pflichtfach zum „Erwachsenwerden“. Die Schüler sollen dadurch Sozialkompetenzen erwerben können, das heißt den Umgang miteinander, das Selbstständigwerden und die gegenseitige Unterstützung im Alltag lernen.

Ein weiteres positives Projekt sind auch die eingesetzten Streitschlichter, die „Buddy’s“, die Schulsanitäter und die Bus-Scouts, die für Ordnung beim Einsteigen und Fahren mit dem Bus sorgen sollen. Einen Eindruck von den Räumlichkeiten und eventuellen Sanierungsbedarfen an der OBS verschaffte sich an dem Tag auch die SPD-Kreistagsabgeordnete Elke Kreth-Schumann aus Hattorf. Im Werkraum, wo das Fach Technik unterrichtet wird, unterhielt sich Kreth-Schumann mit der Lehrerin Martina Kehlenbeck. „Wir arbeiten hier mit unseren Mitteln“, so Kehlenbeck „manchmal schadet es auch nicht, zu improvisieren“.

Ansonsten lasse man den Schülern, wie etwa beim Gestalten von Stiftehaltern, freie Hand und gebe keine Muster vor. „Die Schüler haben so viel Fantasie, ich bin immer wieder begeistert“. Gerade das Fach Technik sei mitunter wichtig für die Schüler, so Kreth-Schumann, um seine eigenen Fähigkeiten kennenzulernen.

Neben dem Grill- und Getränkestand hatte auch die Elternvertretung einen Informationsstand aufgebaut. Unter anderem informierte dort der ehemalige OBS-Schüler Marius Kohlrausch über Schulform der OBS, Unterrichtszeiten, Busverbindungen und die vielschichtigen Angebote. Erst vor kurzem wurde zu diesem Zweck der neue Informations-Flyer fertig gestellt.hn