Spätestens 2020 sollen sich nach dem Willen der Kreisverwaltung die Türen der Oberschule Badenhausen schließen

Badenhausen/Göttingen. Von einem kleinen Schnupfen bis totsterbenskrank in wenigen Tagen: Wollte man die aktuelle Diskussion um die Zukunft der Schullandschaft im Altkreis Osterode mit einem Patienten vergleichen, dann würde sie wohl so aussehen. Das, was unter anderem der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, der Leiter der Oberschule Badenhausen, Frank Keller, oder auch die stellvertretende Schulelternratsvorsitzende Tanja Kleinschmidt gestern Nachmittag im Kreishaus Göttingen erfuhren, war das nächte Faktum, das einschlug wie eine Bombe.

Geht es nämlich nach dem Willen der Kreisverwaltung, dann wird die Oberschule Badenhausen „Am Johannisborn“ entweder zum August 2019, spätestens aber zum August 2020 ihre Türen endgültig schließen. Darüber werde man sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres im Kreishaus unterhalten, machte der zuständige Schuldezernent, Kreisrat Marcel Riethig, gestern im Rahmen eines einstündigen Pressegespräches deutlich. Ein Gespräch, um Transparenz zu schaffen und frühzeitig zu informieren, wie es in der Einladung hieß.

Die Enttäuschung auf Bad Grundner beziehungsweise Badenhäuser Seite war und ist verständlicherweise kaum in Worte zu fassen. Enttäuschung vor allem darüber, dass es von heute auf morgen gar nicht mehr darum gehe, ob die OBS Badenhausen geschlossen werde, sondern einzig und allein nur noch um das Wann und Wie. Enttäuschung aber auch darüber, dass man von den Plänen erst aus der Presse und nicht in einem persönlichen Gespräch erfahren musste. Man werde hier vor vollendete Tatsachen gestellt; eine Diskussion darüber, den Standort zu erhalten, sei überhaupt nicht vorgesehen. Es zeichnet sich darüber hinaus ab, dass das gleiche Schicksal wohl auch die Oberschule Bad Sachsa ereilen wird.

Marcel Riethig nannte in seiner Begründung noch einmal sinkende Schülerzahlen und den Umstand, dass für notwendige bauliche Veränderungen in den Einrichtungen keine Ressourcen vorhanden seien. Keinesfalls hätten die Schließungspläne etwas mit der Qualität der pädagogischen Arbeit zu tun. Das ist auch kein Geheimnis, schließlich ist die Oberschule Badenhausen unter anderem die einzige in Europa mit dem Prädikat MINT-freundliche und Digitale Schule.

Bei alldem kommt noch hinzu, dass die endgültige Entscheidung über die Schließung nicht im Kreistag, sondern im nicht öffentlich tagenden Kreisausschuss getroffen wird. Und da ist keine Überraschung zugunsten der OBS zu erwarten. Mehr in einer der nächsten Ausgaben.kn

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