Sportler und Bürger geehrt

Mit einer Andacht und einem gemeinsamen Essen beging Eisdorf seinen Neujahrsempfang

Die für ihre Leistungen geehrten Sportlerinnen und Sportler zusammen mit Ortsbürgermeisterin Petra Pinnecke und Gemeindebürgermeister Harald Dietzmann.

Eisdorf. „Sehnsucht ist das, was uns Menschen ausmacht“. Mit diesen Worten und einer Andacht in ungezwungener Atmosphäre, begleitet von Elsbeth Großkopf an der Orgel, eröffnete Pastor Wolfgang Teicke den Neujahrsempfang der Ortschaft Eisdorf am vergangenen Sonntag im Kultur- und Sportzentrum. Die Menschen sollten wieder mehr auf das schauen, wonach sie sich sehnen, wie etwa darauf, das Dorf zusammenzuhalten und die Chancen zu einer Kraft zu entwickeln. „Auf dem Dorf steht man sich näher“, so Teicke „hier regiert immer noch das Handfeste. Das Dorf ist der Stadt voraus“.

Was hier in Eisdorf auf die Beine gestellt werde, dahinter stehe Sinn, Verstand und Herz, so der Pastor. Das Grußwort überbrachte der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, der Eisdorf mit seinen zahlreichen aktiven Vereinen als beispielgebend bezeichnete. „Eisdorf wartet nicht auf Impulse von außen, sondern nimmt die Dinge selbst in die Hand“, so Dietzmann.

Der Verwaltungschef gab bei der Gelegenheit zu, dass er anfangs skeptisch gewesen sei, als das Thema Dorfmoderation in den Startlöchern gestanden habe. Von der Skepsis sei keine Spur mehr vorhanden, denn die Aktivitäten würden deutlich zeigen, dass die Dorfmoderation eine wichtige Ergänzung zu dem bereits Bestehenden in Eisdorf sei.

Die Moderation in der Dorfentwicklung greift beim demografischen Wandel und der zunehmenden Abwanderung der Menschen in die Städte ein und konzentriert sich auf die vielen positiven Aspekte des Lebens im dörflichen Raum, wie Naturnähe, Ruhe, Tradition, reges Vereinsleben, hilfsbereite Nachbarn und die gute Dorfgemeinschaft. Beim Empfang berichtete die Dorfmoderatorin Annette Altmann – zu ihrem Team gehören auch Petra Pinnecke und Jürgen Zuchowski – über den neuesten Stand. „Eisdorf steht gut da“, so Altmann „es ist landschaftlich schön, verkehrsgünstig gelegen, und hier passiert vieles, was nicht selbstverständlich ist“. Zudem gebe es viele Veranstaltungen, wenn man nicht zu Hause sitzen wolle. Man könne stolz auf das sein, was alles in Eisdorf passiere. „Der demografische Wandel ist keine Katastrophe, sondern bietet auch Chancen“. Als Ausblick berichtete Altmann von geplanten Seminaren und Vorträgen, einem Benefiz-Gospel-Konzert, Gesprächskreisen und Ortsbegehungen. Zudem soll es ab Februar einmal im Monat Sprechstunden bei den Dorfmoderatoren im ehemaligen Gemeindehaus geben. Da zum Thema „Mitfahrbank“ keine Reaktionen aus der Bevölkerung gekommen seien, werden die Dorfmoderatoren nun das Thema „E-Car-Sharing“ abklopfen, da die Mobilität ein immer wiederkehrender Punkt sei. Die Teilnahme an dem Wettbewerb des Landkreises Göttingen sei bereits bewilligt.

Den demografischen Wandel habe es historisch gesehen mal mehr und mal weniger gegeben, so die Demografiebeauftragte des Landkreises Göttingen, Regina Meyer, die mit Blick auf die Zukunft sagte, dass es eine sinnvolle Ergänzung sei, das Bewährte zu bewahren mit dem Kick des Neuen.

Der Premiere des Neujahrspicknicks schloss sich mit der Ehrung von Sportlerinnen und Sportler der Ortschaft, welche vom TSC und FC sowie dem Schützenverein Eisdorf aufgrund ihrer herausragenden Leistungen vorgeschlagen wurden, eine Tradition an. Ortsbürgermeisterin Petra Pinnecke verwies darauf, dass eben diese Ehrung auf lokaler Ebene mindestens ebenso wichtig sei, wie die der Biathlon-Königin Laura Dahlmeier, des Rekord-Kombinierers Johannes Rydzek sowie der Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst auf Bundesebene.

Auch wenn die Verleihung der Urkunden und Dankeschönpräsente nicht im Fernsehen übertragen werde, so dürften alle stolz darüber sein, dass der Sport in Eisdorf weiterhin groß geschrieben werde. Gerade in einer derartigen Ortschaft sei eine gewachsene Vereinsstruktur wichtig, weil Sport ein sehr vielseitiger Alleskönner sei. Durch ihn könnten auch soziale Kontakte gestärkt werden. So fänden beispielsweise „Zugezogene“ schneller Anschluss, indem sie sich in ortsansässigen Vereinen einbringen. „Ein Kennenlernen und damit das Dazugehören zur örtlichen Gemeinschaft werden erleichtert“.

Außerdem böten Sportvereine Sportarten an, die gerade für Jugendliche und Kinder ein ergänzendes Angebot zum Schulsport böten. Die Kleinsten erführen sogar im Vorschulalter wertvolle Hilfestellung, und der Purzelbaum bleibt kein Fremdwort oder unlösbares Problem. Die Jugendlichen könnten ihre Kräfte in einem gewaltfreien Wettkampf messen und lernen, ihre eigenen Grenzen kennenzulernen.

Aber nicht nur für Kinder und Jugendliche sei die Mitgliedschaft in einem Sportverein eine nicht wegzudenkende Freizeitbeschäftigung.

Bei zunehmender „Überalterung“ der Bevölkerung komme den Sportvereinen auch hier eine große Bedeutung zu. „Mit gezielten Programmen und Konzepten werden ältere Menschen aus der Isolierung der eigenen vier Wände in die Sporthallen und Trainingscenter geholt“, so Petra Pinnecke.

Im Hinblick auf die Integration von Menschen, die zu uns kommen, um nicht in Angst und Schrecken zu leben, ist der Sport der einfachste Weg zueinander zu finden. Sport verbindet, blendet zunächst vorhandene Sprachbarrieren aus und spielt trotzdem eine wichtige Rolle beim Spracherwerb.

Sport könne aber auch bei der Wirtschaftsförderung und damit bei der Ansiedlung von Betrieben eine Rolle spielen. Schließlich gelten Vereine neben guten Verkehrsanbindungen, guten Schulen und Freizeitangeboten auch als sogenannte „weiche Standortfaktoren“. „Ich denke, damit habe ich einen kleinen Beweis meiner These, dass Sport ein Alleskönner ist, geliefert“.

Die Tatsache, dass die Sportvereine eine öffentliche Aufgabe erfüllen, begründet neben hoher Anerkennung auch die Notwendigkeit der öffentlichen Förderung. Dass der Sport der Verwaltung und dem Rat der Gemeinde Bad Grund immer wichtig war und sein wird, bilde sich auch immer wieder im gemeindlichen Haushalt wieder.

An die zu ehrenden Sportler und Sportlerinnen gerichtet, betonte sie, dass ihr Dank und ihre Glückwünsche nicht „nur“ den Aktiven, sondern auch den Trainern und Betreuern, den Eltern und den vielen stillen Helferinnen und Helfern der Vereine gelten. „Sie alle leisten fundamentale Arbeit und tragen somit wesentlich zum Vereinsleben und zum Erfolg der Vereinsmitglieder bei“. Ohne diese ehrenamtlichen Tätigkeiten sei Vereinsarbeit nicht denkbar.

Sportlerehrung:

TSC Eisdorf: Tizian Kirchhof, Jule Kriebel, Jaron Kriebel, Nele Dörrier, Noemi Sinram, Paul Kirchhof, Jonah Kriebel, Lilli Blumenberg, Kilian Mann

Schützenverein Eisdorf: David Elsner, Lars Kesten, Ralf Lüllemann, Erisch Diener, Dieter Armbrecht, Chris Leimeister, Lars Kesten, Chiara Teuber, Rene Hisgens, Saskia Thies

FC Eisdorf: Lars Elligsen, Ulrich Pinnecke

Bürgerehrung: Jacel Ciesla, Organisation des Fußballbenefizturniershn