Waldgaststätte am Iberger Albertturm hat neuen Pächter

Im zweiten Anlauf soll es nun klappen / Wieder Schneeballschlachten im Sommer geplant

Übergabe der Waldgaststätte von Ingeburg Kalweit an Klaus und Wencke Reichardt; rechts: Harzklub-Vorsitzender Bodo Probst.

Bad Grund. Nachdem der angekündigte Pächter der Waldgaststätte am Iberger Albertturm wieder abgesprungen war, hatte Bodo Probst als Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Bad Grund einen neuen Pächter suchen müssen. In Klaus Reichardt und Ehefrau Wencke fand sich ein Pächterehepaar mit den notwendigen Erfahrungen zur Führung einer Waldgaststätte, haben sie doch in Seesen seit Jahren das Klubhaus des TC von 1911 betrieben.

Auf einer Zusammenkunft erläuterten sie Bodo Probst, der bisherigen Pächterin Ingeburg Kalweit und unserer Zeitung ihre Vorstellungen und Pläne. Das altbewährte Angebot an Speisen und Getränken soll zwar beibehalten werden, doch auch neue Angebote soll es geben. Die Öffnungszeiten ändern sich nicht – im Winter von 10 Uhr bis 17 Uhr und im Sommer von 10 Uhr bis 18 Uhr. Freitag ist Ruhetag; Gruppenanmeldungen sind weiterhin möglich.

Mit Blick auf die in die Jahre gekommenen Tische im Außenbereich wurden neue angekündigt. Ein besonderes Augenmerk wird auf das Angebot für Kinder gelegt. Nicht nur die desolate Wippe wird erneuert, auch ein Klettergerüst, eine Rutsche und eine Schaukel wird es geben. Zum Einwand, dass die Umsetzung neben dem normalen Betrieb doch nur mit genügend „Manpower“ möglich sei, hatte Klaus Reichardt eine Antwort parat. Er könne auf ein Team von acht Personen zurückgreifen.

Mit Blick auf den 33 Meter hohen Albertturm, der bei Bewältigen von 132 Stufen zu erklimmen ist, hat Klaus Reichardt vor, dort oben ein Fernglas zu installieren. Der Blick auf den Brocken und in das Harzvorland sei mit bloßem Auge zwar gut, doch mit einem Fernglas sehr viel besser. Das fand Zustimmung, doch sehr viel höher wurde das Wiederbeleben der ehemals sehr beliebten Schneeballschlachten im Sommer erachtet. Der im Winter auf besondere Art konservierte, eingelagerte Schnee wurde stets am Sonntag zu einem Schneemann verarbeitet. Ein Scharfrichter köpfte den Schneemann und mit dem noch vorhandenen Schnee veranstalteten die Kinder eine Schneeballschlacht. Und nicht nur die Kinder!

Als neuer Betreiber der Waldgaststätte werde er diesen Vorschlag umsetzen, sagte Klaus Reichardt zu. Bodo Probst hofft auf genügend Schnee im nächsten Winter und sicherte die Unterstützung durch den HarzklubZweigverein zu. Ingeburg Kalweit erinnerte sich in diesem Zusammenhang an den Besuch von Maria Hellwig und Tochter Margot am 3. Juli 1978 und legte ein Beweisfoto vor. Der Besuch der Veranstaltung einer Schneeballschlacht im Sommer wurde im Fernsehen übertragen.

Als Vorsitzender des Harzklub-Zweigvereins Bad Grund hob Bodo Probst die Bedeutung der Waldgaststätte am Iberger Albertturm als meistbesuchte der sechs Waldgaststätten und Berggasthöfe, der sogenannten Bauden, als Einstieg in den Harzer Baudensteig hervor. Bei einer Länge von rund 100 Kilometern biete der Harzer Baudensteig ein abwechslungsreiches Walderlebnis mit Einkehrmöglichkeiten, so Bodo Probst, und wies auf die zahlreichen Wanderer und Mountainbiker hin, die ihm auf dem Weg zur Waldgaststätte begegnet seien.

Die Übergabe der Waldgaststätte wird am Sonntag, 27. Oktober, anlässlich der Flaggeneinholung vom Iberger Albertturm erfolgen. Nach 22 Jahren – vom 1. November 1997 bis zum 31. Oktober 2019 war sie Pächterin – übergibt Ingeburg Kalweit dann „ihre“ Waldgaststätte an Klaus Reichardt und dessen Frau Wencke.ps