Anfangsprobleme werden gelöst

Seit dem neuen Schuljahr ist die Grundschule Bockenem eine Ganztagsschule – nicht alles lief anfangs reibungslos

Um 12.30 Uhr erhalten zunächst die Schüler der ersten und zweiten Klasse ihr Mittagessen. Die älteren Mitschüler folgen dann im zweiten Durchgang.

Bockenem. Von dem einen Tag auf den anderen sieht die Welt in der Grundschule Bockenem ganz anders aus. Da wartet zum Beispiel in der Mensa ein tägliches Mittagessen auf die Grundschüler, in den Nachmittagsstunden folgen ganz unterschiedliche Angebote in den Arbeitsgemeinschaften. Das alles hat es bis vor den Sommerferien noch nicht gegeben. Zum neuen Schuljahr ist die Grundschule Bockenem nach langer Vorbereitungszeit in die Ganztagsbetreuung gestartet.

„Die Umstellung ist für alle eine große Herausforderung gewesen. Dazu war es ein enormer logistischer Aufwand“, erklärt Rektor Lars Kohrs, der trotz des einen oder anderen Problems mit dem Einstieg in die neue Schulform durchaus zufrieden ist. Von den insgesamt 235 Jungen und Mädchen nehmen 136 an der Ganztagsbetreuung teil. „Die Zahl geht in Ordnung. Damit hatte ich aber auch gerechnet“, erläutert der Rektor. Dabei kann es variieren, wie viele Tage sie von dem Angebot Gebrauch machen.

Besonders viel Arbeit haben in den ersten Tagen die zahlreichen Nachmeldungen mit sich gebracht. „Es gab ständig Änderungen in den verschiedensten Bereichen, bei den Anmeldungen zur Ganztagsschule insgesamt, für das Mittagessen oder auch den einzelnen Angeboten“, erläutert der Pädagoge. 15 bis 20 Kinder sind es pro Tag mehr geworden. 50 Kinder nutzen die ganztägige Betreuung an allen vier Tagen. Donnerstags ist am meisten los. Auch für das Sekretariat waren die vergangenen Wochen eine echte Herausforderung. Aber mittlerweile sind die Berge abgearbeitet.

Viel Ärger hat dem Rektor und seinen Kollegen in der ersten Zeit des Ganztagsbetriebs der Transport der Schüler bereitet. „Busse sind nicht dorthin gefahren, wohin sie eigentlich sollten. Einige kamen gar nicht. Und dazu standen sie noch an der falschen Haltestelle. So mussten die Kinder hinüberlaufen“, erläutert der Schulleiter. Insgesamt sei die Situation besser geworden, alle Probleme sind aber noch nicht gelöst. „Das führt zur Mehrarbeit, die nicht sein müsste. Kollegen mussten bis zum Schluss bleiben, um die Abläufe zu steuern“, sagt Kohrs. Der Landkreis sei dabei, die Probleme komplett aus der Welt zu schaffen. „Das führt natürlich auch dazu, dass gerade die Kinder in der ersten Klasse verunsichert sind. Für sie ist eh alles neu“, so der Verantwortliche.

Die verlässliche Grundschule endet um 12.30 Uhr, dann folgt bis 15.20 Uhr der Ganztagsbetrieb. Nachmittags stehen verschiedene Angebote auf dem Programm. „Wir dürfen keine Verträge mehr mit externen Fördervereinen abschließen. Warum, wissen wir auch nicht. Eine Erklärung seitens der Schulbehörde haben wir nicht erhalten“, führt der Rektor aus. Damit sei die Schule in ihren Planungen eingeschränkt. Nur eine Mutter bietet auf ehrenamtlicher Basis Handarbeiten an. Sonst stemmen die Lehrer, die pädagogischen Mitarbeiter und eine vom Schulträger bezahlte Kraft, die auch für die nachschulische Betreuung bis 17.20 Uhr zuständig ist, das Programm am Nachmittag.

Da stehen zum Beispiel Sport und Spiel, Kreatives oder auch Kochen ganz hoch im Kurs. Fast immer können die Schüler auch an den Angeboten teilnehmen, die sie sich zuvor ausgesucht haben. „Nur bei den Experimenten mussten wir wegen des riesigen Interesses eine Aufteilung vornehmen. Daran wollten über 40 Kinder teilnehmen“, so Kohrs. Platznot gibt es in der Bockenemer Grundschule nicht. Es stehen seit der Fertigstellung des Anbaus mit zwei zusätzlichen Klassenräumen und drei Gruppenarbeitsräumen genügend Kapazitäten zur Verfügung. „Ohne den Umbau und den Anbau wäre keine Ganztagsschule möglich gewesen“, betont der Schulleiter, der ebenfalls froh über die hervorragende technische Ausstattung ist.

In diesem Punkt gebe es auch viel Anerkennung von Besuchern. Gute Noten bekommt auch das Mittagessen in der Mensa. „Da müssen wir natürlich noch mit den einzelnen Gerichten Erfahrungen sammeln. Der Renner war zum Beispiel eine klassische Hühnersuppe, das hätte ich gar nicht gedacht. Auf der anderen Seite kamen die Vollkornnudeln mit der Käsesauce nicht so gut an“, ergänzt der Pädagoge. Das Team der Freiwilligenagentur kümmert sich um das Verteilen der Mahlzeiten, die durch Rohkost und Obst noch ergänzt werden.mv

Bockenem

Herzlichen Glückwunsch, Stadt Bockenem!