Bockenem. Eine unglaubliche Leistung haben Joana Gierga und Lydia Schulz-Symon. Die beiden Frauen aus Hasede liefen die kompletten gut 125 Kilometer der „Tour de Landkreis“. Ihr Mitstreiter Michael Kemnah setzte sich nach knapp 100 Kilometern zwischen Ortshausen und Bornum in eines der Begleitfahrzeuge.

Die Etappe von Bockenem nach Lamspringe war die längste der insgesamt 13 Strecken. Um Mitternacht (Freitag auf Sonnabend) ging es auf dem Hildesheimer Marktplatz los. Von dort zunächst in die nördlichen Gemeinden. Selbst mitten in der Nacht waren zahlreiche Lauf- und Radbegeisterte mit dabei. Gegen 13.30 Uhr kamen die Sportler auf dem Bockenemer Marktplatz an. Dort sogar zwei Gruppen. Die reguläre Strecke führte von Bad Salzdetfurth über Bönnien in den Ambergau. Kurzfristig hatte sich auch noch Holle mit einer Nebenstrecke auf den Weg gemacht.

Auf dem Buchholzmarkt legte der Tross, neben einem Fahrzeug des Kreissportbundes waren auch Polizei, THW sowie Krankenwagen mit dabei, eine Pause ein. Für die Verpflegung sorgte die Freiwilligenagentur MiA. Der Musikzug Bockenem spielte einige Stücke und auch das Glockenspiel am geöffneten Turmuhrenmuseum hatte ein Sonderprogramm. Der Staffelstab schnupperte Höhenluft: Er wurde an eine Drohne gebunden und sah die Kulturlandschaft Ambergau kurzzeitig aus rund 100 Metern Höhe.

Punkt 14.31 Uhr ging es weiter. Vier Läufer und rund 25 Fahrradfahrer machten sich auf den Weg über Ortshausen zunächst nach Bornum. Dort hatte der MTV eine Verpflegungsstation aufgebaut. Wer wollte, konnte sich auch in der neuen Sparte Bogenschießen ausprobieren. 20 weitere Sportler schlossen sich der Gruppe an, um den anstrengenden Weg nach Wohlenhausen und weiter nach Lamspringe auf sich zu nehmen. In Alfeld endete schließlich um 20.25 Uhr der Lauf. Dort gab es zum Abschluss Musik und eine Feuershow.

Die „Tour de Landkreis“ ist eine Veranstaltung auf dem Weg zur Kulturhauptstadt in Europa 2025, für die sich bekanntlich Hildesheim bewirbt. Der Lauf geht mit in die Bewerbung ein und soll den Zusammenhalt und die Unterstützung der Kommunen für „ihre“ Kreisstadt zeigen. Außerdem legt er Zeugnis über die vielfältige Kultur in der Region ab.

Die Städte und Gemeinden hatten sich allerhand einfallen lassen. So wurde der Staffelstab in Sibbesse mit einer Draisine befördert und in Bad Salzdetfurth von Reitern in Empfang genommen. Selbst die nächtlichen Touren im Nordkreis waren gut besucht und von Stelzenläufern oder Fackeln umrahmt. Geschätzt nahmen insgesamt rund 500 Personen eine oder mehrere Etappen auf sich.dh