Besuch in der alten Heimat

Peter Braukmann kehrt nach 50 Jahren dorthin zurück, wo er mit seiner Musikerkarriere begonnen hat

Peter Braukmann begeisterte das Publikum in seiner alten Heimat nicht nur mit seinem musikalischen Programm, sondern auch mit manch einer Geschichte aus den vergangenen 50 Jahren auf der Bühne und hinter den TV-Kulissen.

Mahlum. Peter Braukmann ist wohl so etwas wie ein Multitalent. Musiker, Medienschaffender und seit einiger Zeit auch noch Krimiautor. Mittlerweile steht der Mann, der in Bockenem groß geworden ist, seit 50 Jahren auf der Bühne. Wenn das kein guter Anlass ist, um in der alten Heimat mal wieder Musik zu machen. Diese Idee fand große Zustimmung. Und so blieb bei seiner Visite auch kaum ein Platz im Saal der Gaststätte „Zur Linde“ in Mahlum frei. An den Tischen saßen auch zahlreiche Männer und Frauen, die ihn aus seiner Zeit in Bockenem kannten – und einfach nur mal wieder Hallo sagen wollten.

Heute lebt und arbeitet Peter Braukmann, der gerade seinen 66. Geburtstag gefeiert hat, in Meißen. Doch der Weg führt ihn immer wieder zurück in den Ambergau. „Ich bin ja regelmäßig in Bockenem am Grab meiner Eltern. Hier hatte ich eine schöne Kindheit und Jugend, mit vielen Freundinnen und Freunden. Wir haben viel zusammen Musik gemacht und manch eine coole Party in den umliegenden Wäldern gefeiert“, berichtet Braukmann, der seit seinem 14. Lebensjahr Musik macht. Leider sei Bockenem in den Jahren immer mehr zu einer Geisterstadt geworden. „Überall sehe ich Supermärkte. Besonders traurig wird mir beim Anblick des glattpolierten Marktplatzes. Jeden Donnerstag war Markt, inklusive der Pferdewürstchenbude. Die Zeit ist unvergessen“, erinnert sich Braukmann. Eine Sache hat er bis heute nicht vergessen: „Als wir von der katholischen Kirche einen Sankt Martins Umzug als Theaterstück inszenierten und ich – wie sollte es auch anders sein – den Teufel spielte.“

Auch beruflich war es in jeder Hinsicht eine ereignisreiche Zeit. 1977 begann Peter Braukmann als Profimusiker mit dem Musikduo „Schnappsack“, mit dem er Tourneen in Europa durchführte und im Fernsehen und im Radio auftrat. Die erste Schallplatte im Jahr 1978 wurde im eigenen Musikverlag Rillenschlange veröffentlicht. Später folgten Produktionen mit der Peter-Braukmann-Band. In den Jahren von 1983 bis 1989 war er Produzent von Kabarett-Schallplatten und Radiosendungen und arbeitete unter anderem mit Elke Heidenreich, Gerd Dudenhöffer, Ernst Stankovski und Erika Pluhar zusammen. Mit gemischten Gefühlen blickt er auf seine Tätigkeit für das Fernsehen zurück. Von 1990 bis 2004 befasste er sich mit redaktionellen Arbeiten, wie Monty Python, „Samstag Nacht“ (RTL), „Comedy Factory“ (ProSieben) und „Die Wochenshow“ (Sat1). Auch bei „Hausmeister Krause“ mit Tom Gerhardt mischte der frühere Bockenemer mit. Vor sechs Jahren hat er seinen ersten Roman veröffentlicht. „Tod einer Arschkrampe“ heißt ein Krimi.

Die Bockenemer hatten Sonnabend jedenfalls viel Spaß mit seinem abwechslungsreichen Programm, den teilweise humorvollen Musiktexten – und natürlich seinen Erinnerungen und Anekdoten aus vergangenen Tage in seiner Heimatstadt Bockenem.mv

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