Bolzplatz, Sitzecke, Schutzhütte – was wird aus der Grünfläche?

Bornumer Bürger sammeln Ideen für die künftige Gestaltung der Fläche vor der Turnhalle

Im Rahmen der Dorferneuerung soll auch die Freifläche vor der Turnhalle in Bornum neu gestaltet werden. Der auf der linken Seite gelegene Bolzplatz soll auf jeden Fall beibehalten werden.

Bornum. Bekanntlich ist Bornum im Förderprogramm der Dorfregion Ambergau-Süd. Als eines der drei Leitprojekte für die größte Ortschaft steht auch die Gestaltung eines Dorfgemeinschaftshauses und der großen Freifläche vor der Turnhalle im Dorfentwicklungsplan. Der Ortsrat hat sich dazu zwar schon Gedanken gemacht. Am Donnerstagabend wurde nun aber auch die Einwohnerschaft eingeladen, um weitere Ideen zu sammeln. Rund 50 Bürger waren in das Schützenhaus gekommen. Über die gute Beteiligung freute sich Ortsbürgermeister Ralf Marten und ganz besonders auch darüber, dass der ein oder andere Jugendliche mit dabei war.

„Die Fläche ist seit mindestens 1968 unverändert, die Pflasterung des Weges zur Turnhalle und die Treppe abgängig. Es wird Zeit, dass wir uns etwas überlegen“, meinte Marten in der Einleitung. Klar ist, dass die Turnhalle saniert wird und der vordere Teil, der derzeit noch von der Schule genutzt wird, zum Dorfgemeinschaftshaus umgestaltet wird. Durch einen Anbau wird ein etwa 90 Quadratmeter großer Raum geschaffen, dazu eine Küche und diverse Lagerräume für das DRK, den Ortsrat und den MTV. „Das ist mit den Vereinen alles so abgesprochen“, erklärt der Ortsbürgermeister. Vor dem Anbau ist eine Terrasse als Grillplatz geplant.

Doch was soll aus der großen Freifläche vor der Sporthalle werden? Diese wird derzeit in zwei Teile geteilt. In der Mitte besteht ein Schotterweg von den Parkbuchten der Schulstraße in Richtung Eingang zur Turnhalle. Die kleine Böschung wird mit einer Treppe überwunden. Auf dem linken Teil stehen zwei Tore, dieser wird daher als Bolzplatz genutzt, insbesondere auch von den Schülern in den Pausen. „Der Bolzplatz soll auf jeden Fall erhalten bleiben“, sind sich sowohl Ortsrat, als auch die Bevölkerung einig. Ganz zugebaut werden soll die Grünfläche zudem nicht, damit dort auch weiterhin ein Festzelt aufgebaut werden kann.

Nicht ganz einig waren sich die Anwesenden, ob denn der Weg bleiben müsse. Eine deutliche Mehrheit war am Ende dann aber doch der Meinung, dass die beiden Zuwegungen von den Seiten ausreichen. Weiterhin wird es auch möglich sein, dort mit einem Pkw direkt zum Eingang zu fahren, um Material zur Turnhalle zu bringen. Zum Beispiel die Stühle für die Senioren-Adventsfeuer oder auch Sportgeräte.

Eine Sitzecke soll in jedem Fall kommen. Doch wo und wie gestaltet? Der vordere Teil wird von den Anwohnern kritisch gesehen, weil sie Müll und Lärm befürchten. Auch aus diesem Grund hatte der Ortsrat sich eher für eine Sitzgelegenheit im hinteren Teil in Richtung des Schulgebäudes ausgesprochen. „Wir hatten daran gedacht, an der Ecke eine kleine Fläche aufzuschütten, als eine Art Podest“, so Marten. Kommen soll dort dann auch eine Art Wetterschutz, allerdings nicht als Hütte mit Seitenwänden. „Dafür haben wir dann das Dorfgemeinschaftshaus und den Grillplatz daneben“, hieß es vom Ortsrat. Geplant ist daher eine Art Unterstand, um beispielsweise Radfahrern auf den neugeschaffenen Radwegen durch die Dorfregion eine Pausenmöglichkeit auch bei Regen oder großer Hitze im Schatten zu bieten.

Bäume, Hecke – oder doch nur Rasen?

Bäume, Hecken, Beete – oder doch weiterhin Rasenfläche? Dazu gab es durchaus unterschiedliche Meinungen. Gegen große Bäume, die zudem noch viel Laub abwerfen wehren sich die Anwohner. Auch pflegeaufwendige Hecken oder Beete seien nur schwer umzusetzen beziehungsweise auf Dauer zu pflegen. Mehr als „nur“ Rasen wollte eine Mehrheit der Anwesenden jedoch schon. Mittelgroße Bäume mit wenig Laub wäre eine Alternative.

Viele weitere Ideen zur Verschönerung und zur Beschäftigung kamen an diesem Abend zusammen. Obstbäume, ein Insektenhotel, Maibaum, ein im Boden eingelassenes Trampolin, Infotafeln, eine Rutsche für den kleinen Abhang, eine ortstypische Skulptur als Hingucker – vieles wird auch von den vorhandenen Geldern abhängen. Wichtig war den Einwohnern auch, dass die Jugend mit inbegriffen sein solle. Ein WLAN-Hotspot fand jedoch keine Mehrheit unter den Anwesenden. Ebenso erging es der Verlegung des Bürgerschrankes oder der Vereinskästen. Weitere Ideen wie ein Wellenparcours für Fahrräder sowie Spiel- und Sportgeräte standen auch auf der großen Wunschliste. Diskutiert wurde darüber hinaus eine Umgestaltung der Kreuzung

Schulstraße/Goethestraße/Lehmkuhle

„Da ist sehr viel zusammengekommen“, freute sich Ralf Marten. Alles werde sicherlich nicht auf der Freifläche aufgenommen werden. „Aber wir haben noch den Platz beim Club der Naturfreunde. Auch diesen wollen wir, wenn möglich, im Rahmen der Dorferneuerung noch etwas aufwerten.“ Das Ortsratsmitglied Carsten Lange wies daraufhin, dass aus finanziellen Gründen wohl nicht alle Wünsche umgesetzt werden könnten. Einiges sei vielleicht auch nach und nach umsetzbar. Auch Marten merkte an, dass niemand nach Hause gehen und glauben solle, dass es genau so wie gewünscht umgesetzt werde. Er wies auf das weitere Prozedere hin. Bis zum September 2022 können im Rahmen der Dorfregion-Erneuerung Förderanträge gestellt werden.

Bezüglich der Freifläche wird dies wohl im Jahr 2020 geschehen. Stichtag ist jeweils der 15. September eines Jahres. Bis Beginn des kommenden Jahres werde sich der Ortsrat weiter mit der Freiflächen-Gestaltung beschäftigen. Am Ende stehe möglicherweise eine weitere Einwohnerversammlung. Allerdings seien die Bürger auch eingeladen, die Ortsratssitzungen zu besuchen, denn dort werde das Thema fast immer besprochen.dh

Bockenem

Herzlichen Glückwunsch, Stadt Bockenem!