Bockenem. Ein großer Wunsch der Grundschule Bockenem ist am vergangenen Sonnabend in Erfüllung gegangen: Eine Hecke vor dem Zaun zum künftigen Discounter auf dem Nachbargrundstück. Außerdem wurde ein Trompetenbaum gepflanzt. Zu verdanken hat die Schule dies dem größten Unternehmen der Stadt, Toyoda Gosei Meteor. Die führen seit über zehn Jahren an all ihren rund 60 Standorten einen „Global Social Day“ durch und engagieren sich für die Städte an ihren Standorten. So nun auch im zweiten Jahr in Bockenem. „Wir wollen keine Firma hinter der Hecke, sondern ein Teil der Stadt sein. Auch unsere japanischen Mitarbeiter sollen in Kontakt mit den Bockenemern kommen“, erklärt der Geschäftsführer Masahiko Ito.

Das besondere ist, dass das Unternehmen nicht nur das Geld für die rund 175 Hainbuchen-Pflanzen gibt, sondern auch selbst tatkräftig mit anfasst. Zehn japanische Mitarbeiter sind derzeit in Bockenem tätig. Hinzu kamen noch einmal fünf, die gerade in Deutschland auf Geschäftsreise sind. Außerdem mischten zahlreiche weitere Mitarbeiter sowie Förderverein, Lehrer und Eltern der Grundschüler mit. Die Stadt Bockenem hatte Vorarbeiten geleistet und stellte auch Material zur Verfügung.

„Ich bin sehr glücklich, dass es auch einen kulturellen Austausch mit den Kindern gibt“, sagte Ito. Denn es wurde nicht nur geschuftet. Zu Beginn gab es in der Mensa einen kleinen Vortrag zu den Unterschieden von deutschem und japanischem Schulsystem. Anschließend konnte auch gebastelt werden. Die traditionelle japanische Falttechnik Origami stand auf dem „Stundenplan“. Kinder und Erwachsene falteten den Kranich, einen Wurfstern oder Pikachu. Die Sprachbarriere war dabei kein Hindernis. Mit Händen und Füßen verständigten sich die Bastler. „Das ist für die Japaner nicht selbstverständlich, dass sie sich das trauen“, heißt es vom Dolmetscher Kenji Alexander Koch.

Begeistert ist natürlich auch Schulleiter Lars Kohrs: „Das ist zusammen mit dem Vortrag natürlich eine sehr schöne Kombination. Wir sind sehr froh, dass es mit der Hecke nun endlich geklappt hat.“ Denn die Schule wartet schon seit einigen Jahren darauf. Auch der Zaun, der das Gelände zur Mahlumer Straße hin abgrenzt, soll noch mit einer Hecke versehen werden. Vorerst will sich der Schulleiter aber mit Wünschen zurückhalten: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel bekommen. Da sind jetzt auch erst einmal andere dran.“ Kohrs lobt die derzeit gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und natürlich insbesondere dem Bauamt der Stadt. Der zweite Anbau ist inzwischen fertig. Nur mit dem Parkplatz wird es noch etwas dauern. Aber auch das Ende diese „Baustelle“ ist absehbar.

Zufrieden waren am Ende auch alle Beteiligten des „Global Social Day“. Zum Abschluss aßen alle zusammen das Lieblingsgericht japanischer Schulkinder: Curry-Reis.dh