Das Dschungelcamp ist abgehakt

Für Trödelfuchs Markus Reinecke hat wieder der Alltag begonnen / Der Wesselner bereut die Teilnahme nicht

Den Hut und das Hemd durfte Dschungelcamp-Teilnehmer Markus Reinecke aus Wesseln als Andenken behalten.

Wesseln. Markus Reinecke ist zurück im Alltag angekommen. „Das Dschungelcamp spielt kaum mehr eine Rolle. Klar, es kommen immer wieder mal Fragen“, berichtet der Wesselner Antiquitätenhändler, der kurz vor dem Finale das RTL-Camp verlassen musste. Mittlerweile empfängt der 51-Jährige in seinem Trödelimperium in Wesseln am Wochenende – wenn es der Terminkalender zulässt – persönlich die Kundschaft, wie zum Beispiel Albert und Monika Kaniewski aus Holle. Das Ehepaar sucht händeringend Teile für ihr Tirschenreuther-Kaffeeservice. „Wir möchten es gerne erweitern. Da kam uns der Trödelfuchs in den Sinn. Na gut, wir wollten ihn gerne auch mal persönlich treffen. Haben gar nicht damit gerechnet, ihn tatsächlich in seinem Geschäft anzutreffen“, erklären die Holler.

Markus Reinecke, der durch die RTL-Show „Die Superhändler – 4 Räume, 1 Deal“ einem größeren Publikum bekannt wurde, schickt das Paar schnurstracks in das Erdgeschoss. Nach ein paar Minuten stehen Albert und Monika Kaniewski mit fünf Gedecken wieder vor ihm. 50 Euro wechseln den Besitzer – der erste Deal des Tages ist perfekt. Die Kunden aus der Nachbargemeinde, die alle Folgen von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ verfolgt haben, nutzen natürlich die Gelegenheit, um Markus Reinecke mit der einen oder anderen Frage zu löchern. Schnell kommen sie auf sein ganz besonderes Verhältnis zu Daniela Büchner („Goodbye Deutschland“) zu sprechen. „Da hätte der Trödelfuchs noch ein wenig energischer sein können. Unmöglich, wie sich die Frau verhalten hat“, meinen die Holler.

Reinecke bleibt gelassen, für ihn ist die Sache längst abgehakt – auch wenn er öfter auf die Witwe von „Mallorca-Jens“ angesprochen wird. „Der Dschungel ist erst einmal gedanklich abgehakt und nach dem Wiedersehen in Köln geht jeder wieder seine Wege“, berichtet der Wesselner. Er kann sich aber gut vorstellen, den einen oder anderen Mitcamper erneut zu treffen. „Wenn ich mal in München bin, schaue ich ganz sicher mal bei Dschungelkönig Prince Damien vorbei. Selbst wenn ich in das Finale gekommen wäre, gegen ihn hätte ich keine Chance gehabt“, ist Reinecke überzeugt. Und bei einer Reise nach Mallorca werde er garantiert mal einen Abstecher zum Restaurant von Schauspielerin Sonja Kirchberger im Hafen von Molinar machen und mit ihr ein Gläschen Wein trinken. „Die ist unheimlich nett.“ Allerdings werde er um Cala Millor, dem Wohnort von Danni Büchner, wohl einen weiten Bogen machen, schmunzelt Reinecke.

Das Camp hat bei dem Mann aus Wesseln Spuren hinterlassen. „Der Hunger, die wechselnden klimatischen Verhältnisse und auch der Schlafentzug waren schon nicht ohne“, sagt Reinecke, der in der Zeit sieben Kilo abgenommen hat. Und auch die Langeweile sei nicht zu unterschätzen gewesen. „Nach drei Tagen hat man sich alles erzählt und viel zu tun gibt es im Camp auch nicht, mal abgesehen vom Reinigen der Toilette, dem Sammeln von Feuerholz oder dem Abkochen von Wasser“, erzählt Reinecke. Schlafprobleme hatte er in den beiden Wochen nicht. „Ich habe ja sogar die Evakuierung des Camps verschlafen“.  Und das spannendste Ereignis? „Der Besuch von Daniel Hartwich und Sonja Zietlow mit der morgendlichen Bekanntgabe, wer aus dem Camp fliegt“, muss Reinecke nicht lange überlegen. Viele hätten ihn zum Beispiel auf seine Erfolge bei den Dschungelprüfungen angesprochen, bei denen er den einen oder anderen Stern erkämpft und damit den Kollegen ein Stück Fleisch oder Grünzeug beschert hat – statt der üblichen Portion Reis und Bohnen.

Und dann waren da noch die Tiere. Eine große Zahl an Insekten, giftige Spinnen oder auch mal die eine oder andere Schlange hätten immer wieder für Unruhe im Dschungellager gesorgt. „Da musste man sehr genau hinschauen. Dort ist wirklich alles echt gewesen. Manch einer glaubt ja immer noch, die gehen abends ins Hotel“, lacht der Antiquitätenhändler. Die Reaktionen aus seinem Umfeld und der Familie seien nach der Rückkehr aus Down Under durchweg positiv gewesen. „Sicherlich gibt es auch Kritik in den sozialen Netzwerken. Aber da muss man halt durch. Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe. Gegenseitig zerfleischen muss man sich aber auch nicht“, meint der Viertplatzierte.

Aber auf keinen Fall würde er seine Teilnahme bereuen. „Es war eine riesengroße Erfahrung für mich. Und negative Dinge lassen sich auch ins Positive umkehren. Vieles ist mir in der Zeit bewusster geworden“, meint der TV-Mann. Und wie geht es jetzt weiter? Erst einmal führte ihn am vergangenen Donnerstag sein Weg auf den roten Teppich bei der „Berlinale“, bevor dann im März die Dreharbeiten für die „Superhändler“ fortgesetzt werden. Dazu kommen einige Anfragen zu neuen Projekten, über die sich der Trödelfuchs aber noch einmal Gedanken machen muss.vo

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