Die ersten Self-Made-Masken sind ausgeliefert

Nach Aufruf über soziale Medien: Mehrere Privatleute nähen für die Feuerwehren im Stadtgebiet

Swetlana Dietrich übergibt die selbst genähten Schutzmasken an Bockenems Bürgermeister Rainer Block und Ortsbrandmeister Ulf Liewald.

Bockenem. Dass eine gesamte Feuerwehr aufgrund einer Corona-Infektion der Retter abgemeldet werden muss, daran mag Bockenems Bürgermeister Rainer Block gar nicht denken. Im Ambergau ist das bisher nicht vorgekommen, immerhin gibt es bis jetzt auch noch keinen diagnostizierten Corona-Fall im Stadtgebiet.

Doch anderswo im Landkreis kamen Brandschützer nach einem Urlaub mit Infektionen zurück und hatten vor der Diagnose bereits Kontakt mit ihrem Feuerwehr-Kollegen. Diese Wehren konnten daher eine zeitlang nicht ausrücken. „So ein Szenario darf keinesfalls eintreten. Der Brandschutz muss vor Ort sichergestellt sein“, erklärt der Verwaltungschef. Deshalb gilt für ihn, die bestmögliche Vorsorge zu treffen.

Sofort kamen ihn Schutzmasken in den Sinn. Die sind aber bekanntlich überall ausverkauft, auch offizielle Stellen haben die Anforderung aus Bockenem gerade abgelehnt. So ging der Verwaltungschef selbst in die Offensive und startete einen Aufruf über soziale Netzwerke. Zumindest helfen selbst hergestellte Schutzmasken nach Feststellungen der Experten dabei, dass sich niemand im näheren Umfeld mit dem Coronavirus ansteckt.

Die Anfrage des Bürgermeisters blieb nicht lange unbeantwortet. Swetlana Dietrich meldete sich bei ihm und bot die Hilfe ihrer gesamten Familie an. Die haben in den vergangenen Tagen pausenlos Schutzmasken genäht. Jetzt überreichte die Bockenemerin 50 Stück an den Bürgermeister, der sie gleich an Bockenems Ortsbrandmeister Ulf Liewald weiterreichte. Weitere zehn kamen ebenfalls aus einer privaten Initiative. „Dabei handelt es sich um kein Einmalprodukt. Die Stoffmasken können ausgekocht werden“, informiert Swetlana Dietrich. Es ist vorgesehen, dass sie den Stützpunktwehren Bockenem und Bornum zur Verfügung gestellt werden.

In den umliegenden Ortsfeuerwehren gibt es zum Beispiel in Königsdahlum oder Nette auch schon Zusagen von Bürgern, die ebenfalls Masken herstellen. „Sie sollen dann bereits auf der Anfahrt aufgesetzt werden“, erläutert der Bürgermeister, der Swetlana Dietrich für ihr ehrenamtliches Engagement dankte. Mittlerweile hat sie Kontakt zu vielen weiteren Personen geknüpft, die sich ebenfalls für die Sache einsetzen. Um nicht den Überblick zu verlieren, hat ihr Mann die Koordination übernommen.mv

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