Großes Interesse am Weule-Film

Im Museum auf dem Buchholzmarkt werden die Besucher nun in die Firmengeschichte eingeführt

Hans Jochen Martini, Rainer Block, Hans-Jörg Drake, Siegfried Berner und Heinrich Bothe freuen sich über den gelungenen Film, den künftig die Besucher des Turmuhrenmuseums als Einführung sehen.

Bockenem. Vor ihrem Rundgang durch das Bockenemer Turmuhrenmuseum gehen die Besucher ab sofort auf eine virtuelle Reise durch die Geschichte der weltbekannten Turmuhrenfabrik und Glockengießerei Weule. Dabei hören sie von Heinrich Bothe, der in die Rolle des Werkmeisters und Obermonteurs Theodor Löhmann geschlüpft ist, welche Bedeutung die Firma seinerzeit für die Stadt hatte. Er zeigt anschaulich die Höhen und Tiefen auf, die die Fabrik bis zur Pleite durchlebt hat. Der Bürgerverein Bockenem hat in Eigenregie einen zwölfminütigen Film gedreht, der alle wichtigen Daten und Fakten zu dem Unternehmen in den Mittelpunkt stellt. Professor Hartmut Weule und seiner Frau Suse gefiel der Film so gut, dass sie dem Museum über die Familienstiftung zwei große Monitore zur Verfügung stellten, die im Erd- und Obergeschoss installiert wurden.

„Der Film ist eine tolle Idee gewesen“, meinte Bürgermeister Rainer Block bei der Präsentation. Die Turmuhrenfabrik habe ohne Frage Geschichte geschrieben. „Heute lässt das Museum alte Zeiten wiederaufleben. In der Ausstellung erinnern wir an eine einst so erfolgreiche Firma, die Turmuhren in die gesamte Welt geliefert hat“, so der Verwaltungschef. Für die Stadt habe das Museum, in dem 60 meisterlich gefertigte Turmuhren gezeigt werden, einen hohen Stellenwert. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Hans Jochen Martini, setzte sich mit dem Begriff Zeit auseinander. Auch die unterschiedlichen Uhrentypen waren ein Thema. „Nur wenige Städte konnten sich zunächst Turmuhren leisten. Ab 1847 wurden sie dann in großer Anzahl gefertigt“, erläuterte der Vorsitzende. Die Idee kam dem Bürgerverein bei einer Fahrt in die Einbecker Brauerei. Auch dort gibt es einen solchen Film.

In dem Film erfahren die Besucher des Museums auch über aufwändige Lieferung eines Glockenspiels in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Theodor Löhmann war 21 Tage mit dem Schiff unterwegs, um dann vor Ort den Aufbau zu überwachen. Die Produktion des Films, einschließlich der Recherche und Suche nach Bildmaterial, hat mehrere Monate in Anspruch genommen. Die Aufnahme selbst fand im August statt. Bothe saß dabei an dem Schreibtisch, der noch vom Firmengründer angeschafft worden sein soll. Anschließend übernahm Siegfried Berner das Zusammenschneiden der einzelnen Szenen, die zuvor seine Frau Gertrud mit der Kamera aufgenommen hat.

„Damit Heinrich Bothe den Text fortlaufend ablesen konnte, mussten wir ein wenig in die Trickkiste greifen“, erinnert sich Siegfried Berner. Schließlich sollte es keine störenden Geräusche geben. Szenen, in denen Autos vorbeifuhren oder sich Passanten etwas lauter unterhielten, mussten wiederholt werden. Auch, wie Bothe den Text vorlesen soll, musste erst ausprobiert werden. Ablesen vom Zettel ging nicht. Daraufhin kauften die Produzenten einen Teleprompter. Der war jedoch zu klein. „Uns kam dann die Idee, hinter die Kamera einen großen Bildschirm zu stellen. So hat es dann geklappt“, berichtete Berner.

Bei der Filmpremiere gab es von den vielen Gästen tosenden Applaus. Sie waren von der Präsentation sehr angetan. Auch Museumsleiter Hans-Jörg Drake freute sich über das Engagement des Bürgervereins und der Weule-Stiftung.vo/dh

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