KiGa Mahlum braucht mehr Platz

Ausschuss besucht die Räumlichkeiten / Vergünstigungen für die Ehrenamtskarte

Sehr beschränkt sind die räumlichen Ressourcen im Kindergarten Mahlum; hier der Vortrag der Leiterin Renate Dreese-Kolk.

Bockenem/Bornum. Mit einer Besichtigung des Kindergartens Mahlum startete am Donnerstag die 11. öffentliche Sitzung des von Katherina Spengler geleiteten Ausschusses für Schule, Jugend und Bürgerangelegenheiten. Dabei bedurfte es nicht nur des wiederholten Hinweises der Kindergartenleiterin Renate Dreese-Kolk, dass die Einrichtung unter der gegebener räumlichen Enge leide und die diesbezüglichen Ressourcen doch recht beschränkt seien, auch den Ausschussmitgliedern fiel dieses Problem auf. 43 Kinder werden in dem Gebäude betreut, das früher die Schule des Dorfes beherbergte. Es gibt keine Küche, keinen Personalraum, keinen Raum für die Putzmittel und lediglich ein Minibüro.

Minimal in ihren Ausmaßen sind auch der zweite Waschraum und der "Raum der Wünsche". Es wäre optimal, wenn wir einmal die in dem Gebäude noch bestehende Wohnung hinzubekommen könnten, bemerkte die Kindergartenleiterin. Diesen Wunsch habe man schon vor Jahren geäußert.

Aktuell stehen jedoch andere Dinge auf der Maßnahmenliste, die auch der Stadt bekannt ist. Dazu gehört die Auswechslung des desolaten Parkettfußbodens durch einen anderen neuartigen, und zwar beginnend vorerst einmal in der sogenannten Cafeteria. Ferner müsste diverses Mobiliar, das aus der Zeit um 1980 stammt, erneuert werden, an vorderer Stelle Schränke, wofür ein Betrag von 3.000 Euro erforderlich wäre. Weiterhin sollten neun neue Fenster eingesetzt werden, und im Außenbereich wünscht man sich anstelle des abgebrochenen "Piratenschiffs" als Ersatzbeschaffung ein neues Multifunktionsspielgerät, das 4.719 Euro kosten würde.

Zu Beginn dieses kurzen Ortstermins kam nach einmal eine Diskussion über das allseits bekannte Parkplatzproblem auf, die aber bald abgebrochen werden konnte, weil der Rat inzwischen eine Entscheidung getroffen hat. Dennoch sah sich die Kindergartenleiterin veranlasst, darauf hinzuweisen, dass die Pflege des Vorgartens, der nun erhalten bleibt, auf Dauer geregelt werden müsse.

Eine weitere Ortsbesichtigung in der Bockenemer Grundschule betraf die Mensa und den Hortbereich. Hier zeigte sich Schulleiter Lars Kohrs mit dem Erreichten sehr zufrieden. Man sei jetzt gut ausgestattet worden, und auch der gesamte Küchenbereich, in dem das Mittagessen ausgegeben wird, sei komplett. Das tägliche Reinemachen übernehme hier die MIA. An der Schule werden 235 Kinder unterrichtet, und am Ganztagsangebot nehme 130 teil, wobei diese Ziffer auf die Gesamtzahl erstreckt und sie im Wochenverlauf an den Einzeltagen zwischen 50 und 80 schwankt. Im Hortbereich hat man 15 Kinder.

Recht ausführlich diskutierte der Ausschuss die vorgesehenen Neuregelungen in der Verordnung der Stadt zum Schutz der öffentlichen Sicherheit. Das diesbezügliche Papier umfasst mehrere Seiten und soll noch einmal in die Fraktionen gehen, ehe es in der nächsten Ausschuss-Sitzung zu einer Schlussberatung kommen wird. Breiten Raum bei den Wortmeldungen nahmen die Bestimmungen für das Halten von Hunden und Katzen ein. Hier ging es unter anderem um die Frage, ob Hunde künftig mit auf einen Kinderspielplatz genommen werden dürfen und ob die Stadt einen Passus aufnehmen solle, nachdem Katzen gemeldet, kastriert und anschließend mit einen Ohr-Chip versehen werden müssten.

Zu Letzteren hatten sich auf eine Einladung hin drei Vertreterinnen des Tierschutzvereins Hildesheim geäußert und über das in zahlreichen Kommunen wachsende Problem unkontrollierter Vermehrung von frei herumlaufenden und umherstreunender Katzen berichtet. Eine Katze würde dreimal im Jahr werfen können, und in manchen Kommunen bestehe mittlerweile eine Katzenplage. Einige Städte und Gemeinden arbeiteten bei diesem Problem mit dem Tierschutzverein zusammen und hätten sich inzwischen per Verordnung zur Kastrations- und zur Kennzeichnungspflicht entschlossen.

Ein weiteres Thema bildete die vom Landkreis propagierte sogenannte Ehrenamtskarte, nach welcher "die freiwillige gemeinwohlorientierte Tätigkeit ohne Bezahlung von mindestens fünf Stunden in der Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr bei freiwilligem Engagement von mindestens drei Jahren" durch bestimmte Vergünstigungen künftig honoriert soll. Dabei sprach sich der Ausschuss einstimmig dafür aus, dass die Stadt Bockenem für Inhaber einer solchen Ehrenamtskarte in einem ersten Schritt folgende Vergünstigungen gewähren solle: 50 Prozent Ermäßigung für Erwachsene auf alle Eintrittskarten zum Stadtbad, die kostenfreie Nutzung der Stadtbücherei, ein kostenloses Familienstammbuch für Eheschließende oder bei Eheschließung in Bockenem, wenn der Haupt- oder alleinige Wohnsitz in Bockenem ist und Vergünstigung bei Beglaubigungen und dazugehörige Kopien in privaten Angelegenheiten.

Ein zustimmendes Votum erhielt auch die gewünschte Teilnahme beider Grundschulen der Stadt an der Fortführung eines Lernprojekts, nach dem die Kosten hälftig von der Stadt und dem Landkreis getragen werden. Die Grundschule Bockenem beteiligt sich mit zwei Gruppen und die Bornumer mit einer Gruppe. Im städtischen Haushalt müssen deshalb 1.035 Euro für 2018, 6.030 Euro für 2019 und 1.935 Euro für 2020 neu eingeplant werden.mk

Bockenem

Herzlichen Glückwunsch, Stadt Bockenem!