Bockenem. Anbau vorn und Anbau hinten, Innenrenovierung und neue Bushalte. Schließlich Autostellplätze für die Lehrerschaft und Neubepflanzung und zusätzlich als Folge die Verlegung des Spielplatzes, wofür noch Überlegungen laufen. Der Umbau der Bockenemer Grundschule auf ihrem alten Platz am Rand der Innenstadt hat Unsummen verschlungen und geht jetzt erst einmal in eine absehbare letzte Phase. Bereits 2016 waren im Haushaltsplan der Stadt 50.000 Euro für die Anlegung von Parkplätzen für die Lehrerschaft ausgewiesen. Wegen des Anbaus von zwei Klassenräumen konnte das Vorhaben jedoch nicht realisiert werden.

Die ursprüngliche Planung musste inzwischen überarbeitet werden, unter anderen aufgrund der Geländetopographie. Es sind neun Stellplätze mit Zufahrt vom Steinmetzweg vorgesehen. Hinzu kommen eine Zuwegung zum neuen Hintereingang, eine Abstellanlage für Fahrräder und die  Anlegung einer kleinen Grünanlage. Insgesamt kostet diese Maßnahme jetzt 74.000 Euro. Der Bauausschuss gab zu der neuen Konzeption am Mittwoch seine Zustimmung, wobei die erforderlichen Mehrkosten in Höhe von 24.000 Euro  gegenüber den ursprünglich angesetzten 50.000  im diesjährigen Nachtragshaushaltsplan noch bereitgestellt werden müssen.

Bei der Diskussion über diese bei der Grundschule anstehende Baumaßnahme hatte das kooptierte Mitglied Steffen Liekefett die Frage in den Raum gestellt, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, anstatt des Baus dieser Lehrerstellplätze neun solcher Plätze auf dem unmittelbar neben der Schule entstehenden Supermarktgelände anzumieten. Dann wäre es wahrscheinlich auch nicht erforderlich gewesen, den Spielplatz umzulegen. Diese Anregung jedoch wäre nicht umsetzbar gewesen, entgegnete dazu Bauamtsleiter Holger Schrader. Laut Vorschrift Niedersächsischer Bauordnung gehörten diese Lehrerparkplätze zu der Schulbaumaßnahme und müssten  dort auch angelegt werden. Fazit: Vorschrift ist eben Vorschrift.
Zu einer anderen Entscheidung kam man am Mittwoch im Bauausschuss in der Angelegenheit Parkplatzflächen am Kindergarten Mahlum.

Bei diesem langdiskutierten und damit auch schon leidigen Vorhaben lag jetzt eine innerhalb der Dorfentwicklungsmaßnahme Ambergau-Süd erarbeitete Konzeption auf dem Tisch, welche den Vorgarten dieser Kindergarteneinrichtung zugunsten von vier Längsparkplätzen halbieren sollte. Das aber will die CDU-Fraktion nicht mitmachen und den Vorgarten als Ganzes erhalten, vor allem mit Blick auf die Ensemblewirkung im Zusammenhang mit dem Bild der Dorfgestaltung. Fraktionsvorsitzender Ralf Marten schlug deshalb vor, den Vorgarten nicht anzutasten, drei Parkplätze in wassergebundener Decke auf dem benachbarten Grundstück der Zisterne zu bauen und drei bis vier im Straßenverlauf.

Weitere Parkmöglichkeiten beständen in geringer Entfernung östlich des Kindergartens. Er könne manche Überlegungen im Zusammenhang mit den Wünschen aus Mahlum auch nicht ganz nachvollziehen, meinte  SPD-Fraktionsvorsitzender Jörg Philipps zu der Verwaltungsvorlage. Trotzdem finde er die zur Abstimmung vorliegende Planung vor allem mit Blick auf die Sicherheit der Kinder nicht überzogen.

Die Aussprache zu diesem Tagesordnungspunkt brachte zudem die Frage auf, ob es generell erforderlich sei in einem Fall wie beim Kindergarten in Mahlum, unmittelbar vor dem Gebäude Parkplätze einzurichten oder ob es nicht zugemutet werden könne, die Autos in geringer Entfernung zu parken.
In der Endabstimmung zu diesem Punkt fand die Verwaltungsvorlage keine Mehrheit, und mit Zustimmung der UWG setzte sich der CDU-Vorschlag durch, womit der Vorgarten nicht angetastet werden soll. Den Förderantrag im Zuge der Entwicklungsmaßnahme Ambergau-Süd will man aber dennoch stellen.mk