Planer verblüfft mit Vorschlägen

Buchholzmarkt soll ein einheitlicheres Bild bekommen

Der Planer Oliver Kilian aus Oldenburg (Vierter von links), dem die Neugestaltung des Buchholzmarktes übertragen wurden, weilte am Mittwoch zu einem Arbeitsbesuch in der Stadt; auf dem Bild die Teilnehmer des Vormittagsgesprächs.

Bockenem. Der Buchholzmarkt soll im Zuge der Altstadtsanierung ein neues Bild erhalten; ein Vorhaben, für welches in den zurückliegenden zwei bis drei Jahren viele Bockenemer Bürger in Zusammenkünften und Arbeitskreisen Vorschläge und ihre Gedanken unterbreitet haben. Nun aber soll es konkret werden, denn offiziell hat die Stadt Bockenem das Oldenburger Architektenbüro Kilian und Kollegen mit der Erarbeitung eines Entwurfs beauftragt. Diese Aufgabe obliegt dem Landschaftsarchitekten und Sportstättenplaner Oliver Kilian, welcher am Mittwoch mit seiner Kollegin Sarah Inthoff einen ganzen Tag in Bockenem weilte, um Informationen einzuholen und am Abend seine ersten Überlegungen auf einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Ortsrates vorzustellen. Er befasse sich momentan noch mit der Bestandsaufnahme und werde danach auftragsgemäß einen ersten Vorentwurf mit drei Varianten vorlegen, so seine Botschaft an die auch von einigen Marktanliegern gut besuchte Zusammenkunft.

Vormittags hatte er sich an diesem Mittwoch marktbezogen mit den historischen Fakten vertraut gemacht, woran sich später ein Besuch in der Stadtkirche und im Museum anschlossen. Doch zuvor schon konnte er sich anhand zahlreicher Materialien ein recht eingehendes Bild machen, woraufhin er dann vor den Mandatsträgern mit seinen ersten Grundsatzüberlegungen aufwartete. Es werde sein Ziel sein, mit einer einheitlichen Ausstattungslinie dem Markt ein ganzheitliches Bild zu geben und die historischen Bezüge deutlicher herauszustellen. In der Vergangenheit sei baulich zu viel Beiwerk hinzugefügt worden, was den eigentlichen Blick verstelle.

Ausgehend von der Frage, was ein Stadtplatz eigentlich sein solle, nahm Oliver Kilian anschließend zahlreiche Einzelobjekte kritisch ins Visier, womit er viele seiner Zuhörer verblüffte, die sich anschließend jedoch anerkennend äußerten, weil hier viele Punkte aus der Sicht eines Auswärtigen mit völlig anderem Blickwinkel und anderer Wertigkeit gesehen und entsprechend anders artikuliert wurden.

So werde der bekannte Blick von Osten über den Platz auf das Rathaus hin von den dort parkenden Fahrzeugen und von der Sitzmulde verstellt. Völlig unbefriedigend sei die Vorplatzsituation vor dem Rathaus, aber auch die vor der Stadtkirche St. Pankratius und die vor dem Museum. Bei der Schaffung einer repräsentativen Zugangssituation zum Rathaus sollte der dortige Brunnen unbedingt erhalten werden. Die Sitzmulde stelle ein trennendes Element dar und sollte aufgegeben oder ihr Terrain entsprechend umgestaltet werden. Damit könnte der gesamte obere Markt ein einheitliches und besser passendes Gepräge erhalten.

Vor dem Museum gelte es nicht nur die Zugangssituation angemessener zu gestalten, sondern auch den nach außen hin offenen Hinterhof. Zu kleinteilig gestalte sich derzeit auch die Fläche vor dem Kulturladen. Zu überdenken sei die Verkehrsführung und die Anordnung der Parkplätze, von denen einige aufgegeben werden könnten, zumal die parkende Fahrzeuge über den gesamten Markt verstreut seien und es an Ruheflächen fehle.

Ein Sammelsurium an verwendeten Materialien stelle das Oberflächenmaterial des Platzes dar. Das schließe unter anderem auch die vorhandenen Bänke und Sitzgelegenheiten und die Bepflanzung mit der Vegetation und den Gehölzen ein. Der neu zu gestaltende Markt müsse sich durch ein einheitliches Bild auszeichnen. Das beziehe sich auch auf die neue Pflasterung und diesbezüglich auf die verwendete Farbgebung.

Die anschließende kurze Diskussion bekräftigte die gemachten Vorschläge und sprach sich in diesem Sinne dafür aus, dass der Platz künftig mehr als bisher als eine Einheit wahrgenommen werden müsse.

Die nachfolgende kurze Sitzung des Sanierungsbeirats hob vor allem auf den Sachstand des Sanierungsobjekts Haus Papenberg ab, bei dem in den nächsten sechs bis acht Wochen das Brandschutzkonzept erwartet werden kann und wo momentan noch völlig offen ist, wohin das Stadtarchiv anschließend verlegt werden soll. Hierbei stehen drei Varianten zur Diskussion, von denen bislang lediglich zwei bekannt sind, nämlich der Umbau des Gebäude zwischen dem Museum und Haus dem Papenberg und die frühere Heiliggeistkapelle, die von ihrem Eigentümer der Stadt kürzlich zum Kauf oder auch zur Anmietung angeboten wurde. Die dritte Variante ist derzeit noch nicht zur Kenntnis der Öffentlichkeit bestimmt, weil diesbezüglich Verhandlungen laufen. Dem Vorschlag, die zu erwartenden Kosten für die beiden bekannten Varianten schon jetzt zu ermitteln und damit Zeit zu gewinnen, fand keine Zustimmung.mk

Bockenem

Feuerwehr Bockenem lädt zur Sause ein

Eine weitere Fusion steht an