Sanierungsbeirat ist sich einig: Variante 2A soll es werden

Nun müssen Ausschüsse und Stadtrat über die Sanierung des Buchholzmarktes entscheiden

So ähnlich wie in dieser Fotomontage könnte der „neue“ Buchholzmarkt nach der Sanierung aussehen.

Bockenem. Die Würfel sind gefallen, und die langen Diskussionen haben ein Ende gefunden. Am Mittwoch hat sich der Sanierungsbeirat einvernehmlich und ohne ausdrückliche Gegenstimme auf ein Planungskonzept festgelegt, nach dem der Buchholzmarkt jetzt endgültig umgestaltet werden soll. Dieses Ergebnis kann nun in den politischen Fraktionen beraten werden. Es würde danach das Votum des Rates erhalten, um anschließend zur weiteren Feinplanung dem Oldenburger Planer Oliver Kilian zugeleitet zu werden.

Der Sanierungsbeirat besteht aus 16 Mitgliedern, und ein Großteil davon sind Bürger und Bürgerinnen aus der Kernstadt. Ihm gehören aber auch die drei Fraktionsvorsitzenden Ambros Gaschler (UWG), Ralf Marten (CDU) und Jörg Philipps (SPD) an, ferner ratsseits Christina Philipps (CDU), zugleich Bockenemer Ortsbürgermeisterin, und Horst-Wilhelm Kasten (SPD). Da diese führenden Politiker am Mittwoch alle anwesend waren und konstruktiv und einvernehmlich mitgewirkt haben, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Rat dem konsenzfähigen Vorschlag des Sanierungsbeirats grundsätzlich zustimmen dürfte.

Die Einigung kam verhältnismäßig zügig zustande, vor allem auch deshalb, weil eine von Dieter Rüdiger gefertigte eindrucksvolle Bildmontage allen Anwesenden anschaulich präsentiert werden konnte. Sie vereinigt und verdichtet die Grundpositionen der Variante 2A des Planers mit früher geäußerten Vorschlägen des Sanierungsbeirats und Aussagen und Bedenken des Bauamts hinsichtlich der aus dem Jahr 1854 stammenden alten Bäume an der Sitzmulde.
Der Markt soll nach dem erzielten Übereinkommen als ungeteilte räumliche Einheit weiter bestehen, allerdings eben, wie er es vor 1980 war, und ohne die in jenen Jahr geschaffene Sitzmulde. Die alten und weitgehend abgängigen Bäume vor dem Rathaus werden fortgenommen, während die nach Norden hin seitlich stehenden jüngeren erhalten bleiben. Insgesamt entsteht vor dem Rathaus und vor der Stadtkirche St. Pankratius eine größere und repräsentativere Fläche, die auch Veranstaltungen möglich macht.

Das 1894 errichtete markante Kriegerdenkmal von 1870/ 71, welches vor 1980 weiter zum Museumseingang hin stand und damals versetzt wurde, soll an seinem jetzigen Standort verbleiben, und denkbar wäre auf der neu entstehenden Fläche des oberen Marktes ein Wasserspiel. Weitere Details müssen überlegt werden.

Der eindrucksvolle freie Blick auf den fachwerkdominierten Markt von Osten her mit dem Ensemble Rathaus / Stadtkirche / Museum bleibt bei der vorgeschlagenen und ausbaufähigen Art der Begrünung – hochwachsende Baumgehölze entfallen – unverändert erhalten. Die Südseite des Marktes erhält mit sechs Parkplätzen in Längsrichtung und einer durch entsprechende Pflasterung sichtbar gemachten Fahrspur für Kraftfahrzeuge gestaltungsmäßig ein anderes Aussehen wie die im Sommer sonnenbegünstigte Nordseite, wo dann auch ein Straßencafé möglich wäre.

Autoverkehr soll auf dem Markt ermöglicht werden, wahrscheinlich allerdings mit Einschränkungen. Eine den abfließenden Verkehr aufnehmende Fahrmöglichkeit in Nord-Süd-Richtung über den Markt am Denkmal vorbei und über den Papenberg in die Wasserstraße hinein soll es auf keinen Fall geben. Die Parkplätze vor dem Rathaus würden entfallen, wofür andere Möglichkeiten in Vorschlag gebracht wurden.

Diese grundsätzliche Einigung in Sachen Verkehr lässt aber noch Fragen offen, welche hauptsächlich die Richtung des Fahrzeugverkehrs betreffen und 50 Minuten lang sehr kontrovers diskutiert wurden. Hier muss nach der Vorgabe „Autoverkehr ja, aber wieviel, und wo darf wie gefahren werden“ weiterhin nach einer verbindlichen Lösung gesucht und Einvernehmen erzielt werden.

Zum Sachstand des Wohnprojektes Argentum am Markt wurde seitens der Verwaltung mitgeteilt, dass weiterhin noch keine definitive Entscheidung der KWG vorliege. Man sei dort noch mit der Kostenermittlung befasst, und alles laufe nach Plan.mk

Bockenem

Herzlichen Glückwunsch, Stadt Bockenem!