Stromtrasse könnte schon 2019 kommen

Erste Megamasten könnten Ende des Jahres stehen / Autohof und Windräder werden wohl auch 2019 entschieden

Zu den großen Bauprojekten in der Stadt gehört auch die anstelle der abgerissenen ehemaligen Realschule von einem Investor getätigte Erstellung eines Drogeriemarktes des Unternehmens Rossmann sowie des Netto-Lebensmittelmarktes.

Bockenem. Es ist mit Blick auf den nahen 1. April kein Aprilscherz, doch die großen Bauobjekte, welche den Ambergau landschaftlich überformen und dann prägen werden, rücken mittelfristig näher. Da ist zunächst die Höchstspannungstrasse Wahle-Mecklar, die das Stadtgebiet oberirdisch in Ost-West-Richtung auf der Höhe Volkersheim-Ilde queren wird. Nach Mitteilung des Bürgermeisters könnten die ersten Megamasten bereits Ende dieses Jahres gesetzt werden. Als Nächstes stünde danach wahrscheinlich der große Autohof vor Mahlum an der Autobahnzufahrt an. Wie bei der Bauausschuss-Sitzung am Montag Bauamtsleiter Holger Schrader erläuterte, könnte schon im ersten Quartal 2020 die Baugenehmigung erteilt werden.

Nachdem die Bürgerbeteiligung für dieses „Autoreisecenter Bockenem“ beendet ist, werden die Hinweise derzeit ausgewertet. Die öffentliche Auslegung kann dann im Spätsommer geschehen, wonach noch einmal Stellungnahmen möglich wären. Parallel laufen Gutachten zu den Lärm-, Licht- und Verkehrsverhältnissen. Der Rat könnte zum Jahresende 2019 seine Zustimmung zur notwendigen Änderung des Flächennutzungsplan geben, so dass auch von daher grünes Licht gegeben wäre. Der Investor betreibt im Bundesgebiet neben dem Bockenemer die Schaffung von vier weiteren solch großer Autohöfe.

Das dritte große landschaftsprägende Projekt wäre der Windpark östlich des Königturms in Richtung Ortshausen. Dazu führte der Bauamtsleiter am Montag aus, dass hinsichtlich der erforderlichen 31. Änderung des Flächennutzungsplans viele Stellungnahmen abgegeben worden seien. Die Verwaltung bereite nun eine Drucksache für den Rat vor, welcher bereits während seiner kommenden Sitzung am 13. Mai den Feststellungsbeschluss für diese F-Plan-Änderung fassen könnte. Aus der Zuhörerschaft am Montag kam von dem Teilnehmer Wilhelm Limmer herbe Kritik am laufenden Verfahren. Es sollten diverse Eingaben insbesondere seinerseits doch öffentlich diskutiert werden. Das sei zwar grundsätzlich möglich, räumte der Bauamtsleiter ein, doch sehe das übliche Verfahren eine solche Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit, welche der Rat auf jeden Fall beschließen müsste, nicht vor. Man werde darüber jedoch nachdenken.

Es gibt neben diesen drei großen Bauprojekten jedoch noch zahlreiche andere, welche die Stadt und die politischen Entscheidungsträger derzeit beschäftigen. Ihre Realisierung wird zu einem wesentlichen Teil in die Zuständigkeit des neuen Rates ab 2021 fallen. Darunter fällt auch die Schaffung einer neuen Dorfmitte in der Ortschaft Bornum und die Einrichtung eines neuen Dorfgemeinschaftszentrums über einen Anbau an die zu sanierende Turnhalle. In dieses gesamte Vorhaben eingebunden ist die Umgestaltung der Kellerräume der jetzt zu Ostern sanierungsmäßig fertiggestellten Grundschule.

Diese wünscht die Einbeziehung der Kellerräume zu Unterrichtszwecken. Dies würde zusätzlich zu den sechs gegebenen Klassenräumen zwei weitere bedeuten. Die Schule, welche in den nächsten zwei Jahren lediglich sechs und danach wohl sieben Klassenräume benötigt, hätte mit dieser gewünschten Renovierung der Kellerräume einschließlich eines Sanitärraumes dann aber acht. Dieses wurde von den Ausschussmitgliedern hinterfragt, denn die entstehenden Kosten würden sich auf 134.000 Euro belaufen.  Der Bauausschuss befürwortet dennoch diese Umbaumaßnahme.

Der Bornumer Ortsbürgermeister Ralf Marten, welcher sich ebenfalls für das Vorhaben aussprach, machte allerdings darauf aufmerksam, dass alle für Bornum geplanten Vorhaben abhängig von Fördergeldern im Rahmen der Entwicklungsmaßnahme Ambergau-Süd seien. Man hoffe auf einen positiven Förderbescheid. Diese Nachricht könne man jedoch erst im April erwarten. Auch der Ortsrat sollte hinsichtlich der Kosten für die Umgestaltung der Kellerräume noch befragt werden.

Zu weiteren Baumaßnahmen im Stadtgebiet, die während der Sitzung besprochen wurden, berichtet der „Beobachter“ in einer der nächsten Ausgaben.mk

Bockenem

Herzlichen Glückwunsch, Stadt Bockenem!