Turmuhrenmuseum im Aufwind

Überregionale Berichterstattung sorgt für viele Besuchergruppen / Einige Neuerungen geplant

Hans-Jörg Drake zeigt Maike Becker die alte Weule-Uhr, die das Museum von einem Hannoveraner geschenkt bekommen hat. Um sie flott zu machen, ist jede Menge zu tun, sind sich beide einig.

Bockenem. Die überregionale Berichterstattung über das Turmuhrenmuseum in Bockenem hat im September letzten Jahres eine große Resonanz ausgelöst. „Wir haben nach dem Beitrag im NDR-Fernsehen über den 50. Geburtstag des Museums zahlreiche Anfragen aus dem norddeutschen Raum erhalten. Dazu gab es eine Reihe Führungen durch die Ausstellung“, erklärt Museumsleiter Hans-Jörg Drake. Es sei insgesamt ein sehr turbulentes Jahr gewesen.

Im Mittelpunkt stand für ihn ganz klar das mehrtägige Jubiläumsfest. „An dem Wochenende konnten wir allein 600 Gäste begrüßen“, erinnert der Bockenemer, der erst vor kurzem offiziell die Leitung des Museums der Zeit übernommen hat. Unter dem Strich weist die Bilanz im Jahr 2017 rund 1.500 Besucher aus. „Damit liegen wir ganz klar über den Vorjahren“, so Drake. Der neue Museums­chef hofft darauf, dass sich dieser Trend fortsetzt. Darüber hinaus setzt er auf die Zusammenarbeit mit dem Verein für Heimatkunde im Ambergau. „Alleine lassen sich die verschiedenen Arbeiten gar nicht erledigen“, unterstreicht Hans-Jörg Drake.

Die Freude über neue Mitstreiter aus der Bürgerschaft ist ebenfalls sehr groß. So möchte zum Beispiel das Ehepaar Haars aus Ilde verstärkt im Museum mit anpacken. Doris Haars bemüht sich derzeit um die Präsentation der Heimatabteilung. Auch bei der Besetzung der Aufsichtspersonen gibt es keine personellen Probleme. Derzeit erstellen die Museumsleute ein Inventarverzeichnis über die Exponate. „Das macht natürlich jede Menge Arbeit. Es ist aber wichtig, eine aktuelle Übersicht zu haben. Verschiedene Uhren sind ja auch nur als Leihgabe hier. Es gilt, den Überblick zu behalten“, erläutert Drake.

Eine Uhr aus dem Hause Weule wird das Museum in nächster Zeit wieder an den Eigentümer zurückgeben. „Auf der anderen Seite haben wir einen Zeitmesser von einem Privatmann aus Hannover geschenkt bekommen. Das Uhrwerk befindet sich allerdings in einem nicht so guten Zustand. Da werden ganz sicher etliche Stunden nötig sein, um die Uhr zu restaurieren“, berichtet der Leiter. Genaue Informationen, in welchem Jahr sie hergestellt wurde, gibt es nicht. „Ich vermute mal um das Jahr 1900“, schätzt der Bockenemer.

Der Heimatkundeverein möchte den Besuchern noch mehr Informationen mit auf den Weg geben. „Wir planen die Installation eines Audioguide-Systems“, erklärt die Vorsitzende Maike Becker. Dazu möchten die Heimatkundler die Oberschule mit ins Boot holen. „Die Schule steht dem Projekt aufgeschlossen gegenüber“, so Becker. Die Recherchen, der Entwurf von kleinen Texten oder die Produktion von Filmbeiträgen würden natürlich eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Denkbar sei der Einsatz von Tablets oder Smartphones, mit denen der Besucher die Informationen über das Internet abrufen kann, teilt die Vorsitzende mit. Maike Becker freut sich über die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Museumsleiter. Das Miteinander sei nach dem personellen Wechsel neu belebt worden.

In diesem Jahr ist nach langer Zeit wieder einmal eine Sonderausstellung im Museum geplant. Für die Präsentation konnte die Künstlerin Marianne Zingler aus Wallmoden gewonnen werden. Derzeit werden die Einzelheiten festgelegt. Im Gespräch ist auch eine Ausstellung des Düsseldorfer Pop-Art-Künstlers Henning Ociepka, der aus Bockenem stammt.mv

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