Die Seesener Quadriga hat das Braunschweiger Schlossmuseum verlassen

Die Sonderschau ist beendet / Doch wie geht es mit dem kulturhistorischen Kleinod nun weiter?

Nachdem die Seesener Quadriga im März diesen Jahres vom Dach der Züchner-Villa angebaut wurde, war sie vom 6. August bis zum 30. September im Braunschweiger Schlossmuseum zu sehen. Am Dienstag wurde die Quadriga abgebaut. Brunonia, die vier Pferde und der Wagen wurden einzeln auf den Lkw verladen. Wo sie zwischengelagert wird, wissen nur wenige Eingeweihte.

Braunschweig. Emotional waren die Besuche der Seesener im Braunschweiger Schlossmuseum. Nachdem der „Beobachter“ berichtete, dass die Seesener Quadriga – jahrzehntelang das Wahrzeichen auf dem Dach der Züchner-Villa – in der Löwenstadt im Rahmen einer Sonderschau zu sehen ist, machten sich viele auf dem Weg.

„Die Seesener hängen mit vollen Herzen an ihrer Quadriga“, resümiert Dr. Ulrike Sbresny, Geschäftsführerin der Stiftung Residenzschloss Braunschweig und Leiterin des Schlossmuseums, ihren Ausstellungseindruck. Sie war selbst überrascht, wie sehr.

Viele freuten sich, der Quadriga endlich einmal so nahe kommen zu können. So manche Anekdote, die sie mit ihr verbinden, wurde wieder wach.

Fakt ist: Die Sonderschau ging am vergangenen Sonntag zu Ende, am Dienstagnachmittag wurde die Seesener Quadriga abgebaut. Einzeln wurden die vier Pferde, Wagen und die Brunonia auf einen Lkw verladen. Ihr Ziel kennen nur wenige Eingeweihte.

„Die Seesener Quadriga wird an einem sicheren Ort zwischengelagert“, teilt Andrea Naumann, Stiftungsmanagerin der Richard-Borek-Stiftung, auf Anfrage mit. Ihr Schicksal ist laut Naumann auch nach dem Ausstellungsende ungewiss. Welche Übereinkunft die Richard-Borek-Stiftung und die Eigentümerin am 24. März getroffen haben, als die Quadriga vom Villendach geholt wurde, ist nicht bekannt.

Die Leiterin des Schlossmuseums sprach im Rahmen der Ausstellungseröffnung nur von einer Leihgabe an die Stiftung, die Quadriga soll der Besitzerin offenbar weiter gehören.

Gegenüber unserer Zeitung hieß es seitens der Braunschweiger Stiftung nur, dass die Quadriga in der Löwenstadt bleiben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll.

Fakt ist, erst wenn die Standortfrage abschließend geklärt ist, kann mit der dringend benötigte Restaurierung des kulturhistorischen Kleinods begonnen werden. Über die genauen Kosten, die noch nicht vorliegen, hüllt die Borek-Stiftung den Mantel des Schweigens. Nur so viel ließ Andrea Naumann durchblicken, offen ist derzeit noch die Finanzierungsfrage.syg