Aktion „Lutter hilft“ zieht eine beeindruckende Zwischenbilanz

Kleiderkammer-Betrieb läuft / Überwältigende Spendenbereitschaft verzeichnet / Thema Integration rückt in den Mittelpunkt

Jens Laudi (stehend) und Pfarrer Sebastian Schmidt moderierten den Abend.

Lutter. Am vergangenen Freitag hatten sich die Mitglieder der Gruppe „Lutter hilft“ im Gemeindehaus getroffen, um gemeinsam auf die letzten fünf Wochen zurückzublicken. Eingeladen dazu waren auch Claudia Mehl, Dorfmoderatorin aus Hahausen, sowie Gudrun Langner, Mitorganisatorin des Frauenfrühstücks in Hahausen.

Seit der ersten Zusammenkunft am 5. März ging es Schlag auf Schlag: Das Schützenhaus wurde zur Kleiderkammer und die ersten Geflüchteten aus der Ukraine kamen in Lutter auf der Burg an. Über Aushänge in den örtlichen Geschäften, Instagram und WhatsApp-Status wurde um Sach- und Geldspenden gebeten. Die Spendenbox im NP-Markt wurde und wird von den Lutteraner Bürgern mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln gefüllt. Auch Wohnungen wurden angeboten und so konnten bereits 25 Personen in Lutter und weitere in den Orten Goslar, Clausthal-Zellerfeld und Oker untergebracht werden.

Die Abholung der ankommenden Ukrainer/-innen vom Bahnhof, Beratung und Registrierung beim Landkreis, Arztbesuche und Überbrückungs-Versorgung mit Lebensmitteln und Kleidern für die erste Zeit gehören nun zum Tagesgeschäft. Die angebotenen Wohnungen konnten mit gespendeten Möbeln, Bettzeug, Gardinen, Lampen und Kücheneinrichtung ausgestattet werden – und hierbei ist die überwältigende Spendenbereitschaft der Lutteraner und von Personen aus dem Umkreis zu erwähnen, durch die das alles ermöglicht werden konnte.

Und wie geht es nun weiter? Alisa Tost und Carina Krull werden weiterhin die zum Teil sehr spontane Unterbringung von Geflüchteten organisieren. Über verschiedene Kontakte werden zum Teil spätabends oder nachts ankommende Flüchtlinge angekündigt, woraufhin die Abholung erfolgt. Zur Erstaufnahme stehen auch weiterhin Wohnungen auf der Burg Lutter zur Verfügung.

Die Kleiderkammer im Schützenhaus ist dienstags und donnerstags in der Zeit von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Von einigen ehrenamtlichen Helferinnen, die sich bei dem Spendenannahme-Termin am 10. März in eine Liste eingetragen hatten, wird die Ausgabe von Kleidung und Hygieneartikeln organisiert. Auch für diese Unterstützung ist man sehr dankbar.

Moderiert von Jens Laudi und Pfarrer Sebastian Schmidt, wurde an diesem Abend über die Möglichkeiten zur Integration der Ukrainer/ -innen diskutiert. Eine Vernetzung mit aufnehmenden Familien aus dem Stadtgebiet Langelsheim soll ausgebaut werden, denn die anstehenden Aufgaben sind doch die gleichen. Regelmäßige Treffen für die Ukrainer/-innen und ihre Kinder, Deutschunterricht sowie die Teilnahme an Mutter-Kind-Gruppen sind in Vorbereitung. Das gegenseitige Kennenlernen soll gefördert werden und Pastor Schmidt stellt die Räumlichkeiten im Gemeindehaus zur Verfügung. Aktivitäten, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Grillnachmittag oder aber ein Kuchenverkauf stehen noch auf der Ideenliste. Auch das Thema Jobsuche wurde besprochen, wobei hier erst einmal Deutschkenntnisse erworben werden müssten. Es gibt also weiterhin viel zu tun, denn ein Ende dieses schrecklichen Krieges mit seinen Folgen ist nicht absehbar. Für Mithilfe und Unterstützung ist die Gruppe sehr dankbar.

Eine Kontaktaufnahme ist möglich über Instagram: lutter_hilft, Jens Laudi (0171-7492427) oder Michael Wojke (0152-33978169, ab 18. April). Geldspenden sind möglich auf das Konto der Evangelischen Kirchengemeinde Lutter: Volksbank Lutter – IBAN DE 89 2789 3760 2040 0390 00 – Verwendungszweck Ukraine (Spendenquittungen können ausgestellt werden) oder aber über Crowdfunding: htttps://gofund.me/01ffabbfred