Allein 47 Dienste im Jahr 2017

Feuerwehr Hahausen zieht Bilanz / Weniger Einsätze, dafür zahlt sich ein Fahrzeug aus

Ortsbrandmeister Ulf Gerbrich (links) und sein Stellvertreter Bernd Kerwien (rechts) freuten sich, Anna Grotjohann zur Feuerwehrfrau und Sebastian Kleinet zum Feuerwehrmann ernennen zu können.

Hahausen. An diesen Einsatz wird sich Hahausens Ortsbrandmeister Ulf Gerbrich bestimmt noch eine ganze Weile erinnern. Nicht weil er so heftig, sondern so ungewöhnlich war. Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hahausen blickte Ulf Gerbrich auf das Einsatzgeschehen 2017 zurück. Zur Sprache kam auch jener im November.

Ein besorgter Hahäuser rief den Ortsbrandmeister an. Er sei mit seiner Frau verreist und sich nicht sicher, ob er die Kerze auf der Anrichte auch gelöscht hat. Am Telefon beschrieb er Ulf Gerbrich, wo der Ersatzschlüssel deponiert ist. Er holte sich seinen Stellvertreter Bernd Kerwien und die Polizei dazu. Tatsächlich fanden die vier Männer eine brennende Kerze im Haus. „Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können”, so der Ortsbrandmeister. So kurios war es nicht immer. Unterm Strich stehen im Jahr 2017 insgesamt 14 Einsätze, zwei weniger als 2016. Hochwasser, Unfälle, Hilfeleistungen – Hahausens Brandschützer waren im vergangenen Jahr unterschiedlich gefordert. Vor allem der Hochwassereinsatz im Juli verlangte ihnen alles ab. Neben Sandsäcke füllen und dem Abpumpen von Kellern in Neuekrug bleibt vor allem der Einsatz mit dem Unimog – dem TLF 8 – im Gedächtnis.

Laut Gemeinebrandmeister Hans-Hermann Beltau ist es das einzige Fahrzeug dieser Art im gesamten Landkreis Goslar, das noch im Dienst ist, und mit Baujahr 1979 nicht mehr das jüngste. Doch der Unimog hat sich wieder bewährt. Schließlich war es nur damit möglich, in Neuwallmoden einen Dialysepatientin aus dem Hochwassergebiet zu holen. Hier kooperierten die Hahäuser mit Lutters Brandschützern und dem Rettungsdienst.

Neben den Einsätzen reflektierte Bernd Kerwien auch die Ausbildung bei der Feuerwehr Hahausen. Hier kommen die Brandschützer auf beachtliche 47 Dienste in 52 Wochen im Jahr. Von April bis Oktober treffen sie sich wöchentlich immer dienstags, sowie von Oktober bis April dann alle 14 Tage dienstags. Hier wollen sie weiterhin mit der Feuerwehr Lutter gemeinsam trainieren.

31 Aktive zählt die Feuerwehr. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 14 neue Mitglieder, darunter zwei Aktive, gewonnen werden. Insgesamt 257 Mitglieder – darunter 212 Förderer und acht in der Altersabteilung – zählt die Feuerwehr Hahausen. Zwei Mitglieder standen bei der Jahreshauptversammlung besonders im Fokus. Hahausens Bäckermeister Fritz Raffert wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr mit dem goldenen Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet. Dies übernahmen Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Gemeindebrandmeister Hans-Hermann Beltau. Seit Sonnabend hat die Feuerwehr Hahausen mit Willi Boos ein neues Ehrenmitglied. Er wurde bei der Versammlung feierlich ernannt, somit hat die Feuerwehr nun sechs Ehrenmitglieder.

Neben der Ehrung standen auch zwei Ernennungen und eine Beförderung an. Anna Grotjohann konnte zur Feuerwehrfrau und Sebastian Kleinert zum Feuerwehrmann ernannt werden. Dritter im Bunde ist Daniel Wilke, der nicht anwesend sein konnte. Seine Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann wird beim nächsten Dienstabend nachgeholt.

Auch im Dorfgeschehen engagieren sich die Brandschützer in diesem Jahr. So werden sie im Vorfeld des Osterfeuers wieder Strauchschnitt einsammeln (24. März). Zudem werden sie wieder das traditionelle Osterfeuer (31. März) durchführen.syg