Altes Eisen? Von wegen!

Historische Trecker und Landmaschinen beim großen Treffen der Schlepperfreunde Hahausen in Aktion

Schlepper aller Baujahre und Fabrikate waren zu bestaunen.

Hahausen. „Zwei tolle Tage mit super Wetter“ hatten sich die Schlepperfreunde Hahausen auf ihrem „facebook“-Auftritt im Vorfeld gewünscht. Und was soll man sagen – manche Wünsche gehen tatsächlich in Erfüllung. So wie beim nunmehr sechsten Schleppertreffen am vergangenen Wochenende. Vor zehn Jahren und damit drei Jahre nach der Gründungsversammlung im März 2006, hatten die umtriebigen Mitglieder erstmals zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die hat sich mittlerweile einen festen Platz nicht nur im Veranstaltungskalender der Hahäuser, sondern auch in dem vieler Schlepper- beziehungsweise Treckerfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung erobert.

Unter Beweis gestellt wurde das am Sonnabend und Sonntag wieder eindrucksvoll an der Hahäuser Biogasanlage. Sehr zur Freude des Vereinsvorsitzenden Sven Tost und seiner Mitstreiter hatten sich schon zu Beginn am Samstagvormittag viele Gäste dort eingefunden. Das „Geheimnis“ für diesen großen Zuspruch dürfte in der Philosophie des Treffens zu suchen sein. Sollen die Fahrzeuge doch nicht nur zum Anschauen in Reih’ und Glied aufgefahren werden, sondern auch bei der nicht immer materialschonenden Arbeit und damit in Aktion zu erleben sein. Und von eben diesen Aktionen gab es eine ganze Menge zu sehen.

Ein Blickfang von vielen war beispielsweise die Dreschmaschine der Firma „Standardwerk Hannover Wilhelm Schulze KG“ aus den 1920er-Jahren. Ein wahres Schmuckstück, dass die Besucher in Betrieb erleben durften und auf dass die gastgebenden Schlepperfreunde zu Recht stolz sind. Daneben hatten die angereisten Gästen auch die Gelegenheit, mit ihren teils jahrzehntealten Schätzchen ein frisch abgeerntetes Getreidefeld zu durchpflügen. Auch ein Treckerwettbewerb wurde geboten. Beim bloßen Anblick der Maschinen in ihrem angestammten Element war schnell klar, dass sie nun wahrlich nicht zum alten Eisen gehören. Deutz, Fendt, Schlüter, McCormic, Massey-Ferguson, Hanomag – bei solchen Namen gerieten nicht nur die Nostalgiker ins Schwärmen. Und für die Fahrzeugbesitzer bot das Schleppertreffen eine willkommene Gelegenheit, wieder einmal mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen und fachzusimpeln.

Das bei diesen Veranstaltungen immer auch an den Nachwuchs gedacht ist, versteht sich wohl von selbst. Sie konnten ihre Fahrkünste mit Tret-Treckern im Strohballen-Parcours unter Beweis stellen oder die Kinderschmink-Station anlaufen. Währenddessen konnten sich an anderer Stelle die Jugendlichen beim Aufsitzrasenmäher-Slalom darin messen, wer am geschicktesten ist und wer bei der rasanten Fahrt um die Pylonen wohl am wenigsten Wasser verschüttet. Nicht fehlen durfte natürlich auch Helmut Pages aus dem benachbarten Nauen. Er hatte abermals sein mobiles Sägewerk im Schlepptau. Wie durch Butter bahnte sich das Sägeblatt einen Weg durch kapitale Baumstämme. Die so entstandenen Bohlen eignen sich hervorragend zur Herstellung von Sitzbänken.

Weitere Programmpunkte waren beispielsweise die große Oldtimer-Party am Samstagabend oder auch der Feldgottesdienst am Sonntagmorgen mit Pfarrerin Johanna Bernstengel. Kein Wunder also, dass bei einem solchen Programm die Vorfreude der Beteiligten auf das nächste Schleppertreffen in Hahausen groß ist.kno