Artgerechte Haltung oder Vernachlässigung

Inzwischen sind die rund 80 Schafe einer Herdenbesitzerin auf einer frischen Weide angekommen

Seit ein paar Tagen sind die rund 80 Schafe auf einer anderen Weide.

Lautenthal. Wer sich ein oder mehrere Tiere anschafft, dem muss auch bewusst sein, dass er damit eine enorme Verantwortung auf sich nimmt. In den meisten Fällen bedeutet eine Tierhaltung, viel Arbeit und Zeit zu investieren, damit es den Tieren auch wirklich gut geht. Das braucht man einem wirklichen Tierfreund natürlich nicht zu erklären.

Doch wie sieht es mit einer Schafherden-Besitzerin aus Goslar aus Rund 80 Schafe (Skudden) gehören zu ihrer Herde, die sie auf einer Weide in Wolfshagen stehen hat, im Bereich ganz in der Nähe des Wolfshofs. Immer wieder berichteten direkte Anwohner und auch Spaziergänger von den teils als nicht artgerecht wahrgenommenen Zuständen dort.

Wochenlang sollen die Tiere auf der blanken Erde ohne Gras gestanden haben, einen Unterstand gab es auch nicht – zudem ohne Wasser und mit nur einem Haufen Stroh als Futterersatz, so ein Zeuge, der nicht namentlich genannt werden möchte. Dies soll unbestätigten Aussagen zufolge angeblich auch schon mehrfach dem Amtsveterinär des Landkreises Goslar, Dr. Wolfgang Naumann, angezeigt worden sein.

Nach einer offiziellen Anfrage am 5. April beim Amtsveterinär schien sich in der vergangenen Woche auf einmal etwas zu bewegen. Inzwischen steht die Herde auf einer anderen, höher gelegenen Weide mit ausreichend Gras und Wasser. Eins der Tiere hat jedoch immer noch einen auffälligen Gang, es humpelt.

Der Pressesprecher des Landkreises Goslar, Maximilian Strache, bestätigte am Freitag der vergangenen Woche, dass der Amtsveterinär die Herde umfassend in Augenschein genommen habe. Allerdings könnte man jetzt vermuten, dass diese Inaugenscheinnahme vielleicht erst erfolgte, nachdem die Tiere bereits auf die frische Wiese umgezogen waren. Denn der Amtsveterinär sei zu der Feststellung gelangt, dass die Tiere nicht verwahrlost seien und genügend Wasser und auch Kraftfutter bereit stünde, so der Pressesprecher.

Richtig sei, dass zwei der Tiere lahmen, ein angeblicher Bruch bei einem Schaf liege objektiv jedoch nicht vor. Das Tier sei agil und könne sich ebenso schnell bewegen wie die anderen. Dennoch soll die Herdenhalterin schriftlich dazu aufgefordert werden, tierärztliche Untersuchungen einzuleiten.

Nach Erkenntnissen des Fachdienstes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen liege in diesem Fall keine tierschutzwidrige Haltung vor, so Strache.hn