Der Umbau auf der Kläranlage Lutter ist abgeschlossen

Derzeit läuft die Klärschlammentsorgung / Baumpflanzungen und bienenfreundliche Aussaat im neuen Jahr

Blick von oben in den gut gefüllten Klärschlammbehälter – rund 1000 Kubikmeter des Endprodukts der Abwasserreinigung werden im Dezember und Januar entwässert und verbrannt.

Lutter. Zufrieden meldet Olaf Schröder, Geschäftsführer des Wasserverbands Peine, den Abschluss der Umbauarbeiten auf der Kläranlage Lutter. „Die beteiligten Fachfirmen, vom Ingenieurbüro über die Bau- und Lieferfirmen bis zu unserem eigenen Betriebspersonal, haben in den letzten Monaten gute Arbeit geleistet. So können wir die Anlage mit der neuen Belüftungs- und Regeltechnik noch im Dezember nicht nur energieeffizienter fahren, wir können diese Erneuerungsmaßnahme trotz längerer Lieferfristen auch im geplanten Kostenrahmen von 1,5 Millionen Euro abschließen“. Sobald das Wetter es zulasse, würden im neuen Jahr noch einige Bäume gepflanzt und eine bienenfreundliche Aussaat ausgebracht. „Die Flächen sind bereits entsprechend vorbereitet“, so Schröder. Mit Ende des Umbaus auf dem Gelände hat vor Weihnachten noch die Klärschlammentsorgung begonnen.

Seit Januar 2021 wurden auf der Kläranlage Lutter Rohrleitungsverbindungen modernisiert und funktionale Container für den Analyse-, Sanitär und Verwaltungsbereich aufgestellt. Zudem wurden zwei neue Gebläse für den notwendigen Sauerstoffeintrag installiert, ohne den die biologische Abwasserreinigung nicht funktionieren kann. Ein weiterer zentraler Baustein des Erneuerungskonzepts ist auch die moderne Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, die nun eingebaut und programmiert wurde. „Besondere Meilensteine waren der Einbau des maßgefertigten Zulaufschachts sowie die Einbindung der neuen Steuerungstechnik“, hebt Ingenieur Schröder hervor. „Wir haben mit dieser Erneuerung die Kläranlage Lutter wieder für die kommenden Jahre fit gemacht und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Mit der neuen Steuerung und den modernen Gebläse-Aggregaten können wir Kläranlage nun noch ressourcenschonender und energieeffizienter betreiben – das spart mittel- und langfristig Energie und damit auch CO2 ein“.

„Unser Abwasser-Team der Kläranlage hat in den letzten Monaten sehr beherzten Einsatz gezeigt, denn so ein Umbau im laufenden Betrieb, bedeutet immer Mehraufwand: Vom Transport des Abwassers zwischen Zulauf und den Becken über die Steuerung der Aufbereitung bis hin zu den Lauf- und Zufahrtswegen zu den einzelnen Komponenten war hier viel Flexibilität gefragt. Das hat das erfahrene Team immer gut begleitet und ein waches Auge darauf gehabt, dass alles gut funktioniert“, lobt Schröder. Insgesamt habe die Erneuerungsmaßnahme dank detaillierter Planungen und enger Baubegleitung sehr gut abgewickelt werden können, zwei Wehrmutstropfen habe es dennoch gegeben, so der Geschäftsführer: „Ein Einbruch in die gerade angelieferten Container hatte zu Beschädigungen an Lampen und Klimageräten geführt. Zudem haben uns auch die Lieferengpässe der Coronazeit im Elektrobereich getroffen. Das bedeutete rund vier Wochen Verzögerung, in einem so eng getakteten Projekt und bei so zentralen Komponenten wie der Elektroausstattung konnten wir diese Zeit leider nicht wieder aufholen“.

Klärschlamm-Verwertung noch vor Weihnachten angelaufen

Die Erneuerungsarbeit ist abgeschlossen, dennoch herrscht auf der Kläranlage Lutter derzeit rege Betriebsamkeit: Denn mit Ende der Umbaumaßnahme kann die Verwertung von Klärschlamm, dem Überschussprodukt aus der Abwasserreinigung, anlaufen. Rund 1.000 Kubikmeter sogenannter Nassschlamm werden aus dem großen Sammelbehälter nach und nach abgezogen und maschinell direkt auf der Kläranlage weiter entwässert, damit dieser fachgerecht verwertet werden kann. Der Nassschlamm aus dem Behälter hat einen Wassergehalt von rund 97,5 Prozent. Nachdem maschinell Wasser entzogen wurde, hat der Schlamm noch einen Wassergehalt von rund 78 Prozent und wird in Containern abtransportiert. Der Klärschlamm der Kläranlage Lutter wird aufgrund seiner spezifischen Zusammensetzung verbrannt. Der Wasserverband Peine hat die Klärschlammverwertung über eine Ausschreibung über mehrere Jahre gesichert. „Die drastisch gestiegenen Kosten für die Klärschlammverwertung, die sich aufgrund der geänderten politischen Vorgaben in den letzten Jahren entwickelt haben, sind ein entscheidender Kostenfaktor der Abwasserreinigung und für steigende Abwasserpreise mit verantwortlich“, erläutert Schröder.

Frostige Temperaturen – Friert die Kläranlage ein?

Diese Frage hören nicht nur die Mitarbeiter des Teams der Kläranlage in Lutter immer wieder, sobald es draußen frostig wird. „Wenn Wasser in Bewegung ist, friert es nicht ein. Für die Abwasserreinigung ist es notwendig, dass die Bakterien im Becken gleichmäßig verteilt sind, um überall in den Becken gute Reinigungsleistung zu erbringen. Somit halten wir auch das Abwasser auf den Kläranlagen regelmäßig in Bewegung“, erinnert Schröder. „Zudem kommt das Abwasser aus den Haushalten mit rund 10 Grad Celsius auf der Kläranlage an. Somit friert die Kläranlage nicht ein“.red