Die 22 Bewohner können erst im Oktober zurück nach Lutter

Nach dem Starkregen im Juni laufen noch immer die Sanierungsarbeiten / Da muss einiges beachtet werden

Lutter. Diesen Tag werden die Lutteraner so schnell sicherlich nicht vergessen. An jenem 13. Juni fielen binnen Minuten 50 Liter pro Quadratmeter in der Samtgemeinde, vor allem das Seniorenzentrum Neiletal-Alloheim in Lutter war derart stark betroffen, dass 26 Zimmer evakuiert werden mussten. Auch zwei Monate nach dem Ereignis dauern die Sanierungsarbeiten an. „Die Bewohner und die Pflegekräfte werden voraussichtlich im Oktober wieder nach Lutter zurückkommen“, teilt eine Unternehmenssprecherin der Alloheim Senioren-Residenzen SE auf Anfrage des „Beobachter“ mit. Auch bei der Sanierung muss einige beachtet werden, aber erst einmal der Reihe nach.

Rückblick: Mit vereinten Kräften kämpften damals insgesamt neun Hahäuser Brandschützer um Ortsbrandmeister Ulf Gerbrich am Seniorenzentrum gegen die Wassermassen. Die bodentiefen Fenster der Wohnungen im Erdgeschoss waren verschlossen, dennoch drang Wasser ein. Einige Bewohner konnten in der Einrichtung selbst bleiben und sind laut einer Unternehmenssprecherin lediglich ein Stockwerk nach oben gezogen. Ein Bewohner kam in die häusliche Pflege. 22 Bewohner wohnen seit dem 14. Juni in der Alloheim-Seniorenresidenz „Am Park“ in Seesen. „Hier haben sie auch weiterhin ihre gewohnten Ansprechpartner um sich, denn ein Teil des Pflegeteams aus Lutter ist ebenfalls übergangsweise nach Seesen gewechselt, um ihre Bewohner wie gewohnt rundum versorgen zu können“, heißt es in der Antwort. Das soll den Bewohnern sehr geholfen haben, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden.

Durch den Einsatz der Brandschützer, die dann Sandsäcke als Barriere aufbauten, konnte noch mehr Schaden abgewendet werden. Fakt ist, der Küchenbereich und der Speisesaal im Erdgeschoss sind nicht von den Unwetterschäden betroffen. Sowohl hier, als auch in der oberen Etage der Einrichtung kann der alltägliche Betrieb ohne Einschränkungen weiterlaufen. Daneben konzentriert sich jetzt alles auf die Sanierung.

Zunächst haben sich qualifizierte Sachverständige und Gutachter ein Bild des Unwetterschadens gemacht. Demnach wurden vor allem die Böden, Wände und einige Möbel beschädigt. So musste ein Teil des Mobiliars in den Zimmern entsorgt werden, da die Wasserschäden zu stark waren. Andere Möbel wiederum waren nicht so stark beschädigt und können nach einer fachgerechten Reinigung und Aufbereitung weiter benutzt werden.

Alle 26 Zimmer im Erdgeschoss mussten ausgeräumt werden. Dafür nahmen sie entweder mit den Angehörigen oder mit der jeweiligen Betreuungsperson Kontakt auf. Was nicht immer einfach ist, denn viele Verwandte wohnen oft nicht in der Region. Nachdem alle Möbel und persönlichen Gegenstände der Bewohner ausgeräumt wurden, konnte mit der Entfeuchtung begonnen werden. Dies wird derzeit laut der Unternehmenssprecherin durchgeführt. „Erst wenn der Prozess der Entfeuchtung erfolgreich abgeschlossen ist, werden die Sanierungsarbeiten an den Böden und Wänden beginnen“, heißt es dazu. Auch deshalb verzögert sich die Rückkehr nach Lutter.

Die Arbeiten übernehmen Sanierungsfachleute, mit denen das Unternehmen bereits in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet haben. Sie achten darauf, dass der laufende Betrieb in der Einrichtung nicht gestört wird. Ein Umstand, der solch eine Sanierung nicht gerade einfacher macht. Aber das Wohl der Bewohner ist ihnen immens wichtig. So werden zum Beispiel vornehmlich geräuscharme Trocknungsgeräte eingesetzt und während der Ruhezeiten der Bewohner finden keine Arbeiten in den Zimmern statt. Der Sanierungsbereich ist fachmännisch verdeckt und für Externe nicht zugänglich.syg