Hahausen. Versammlungsort, Vereinsdomizil, Anlaufstelle. Das Hahäuser Dorfgemeinschaftshaus (DGH) ist so etwas wie der kulturelle Mittelpunkt des Dorfes. Doch der sprichwörtliche Zahn der Zeit nagt am Gebäude, außen bröckelt der Putz von der Fassade, auch innen gibt es einiges zu tun. Angesichts der Wichtigkeit des Dorfgemeinschaftshaus für die Hahäuser wurde dessen Sanierung als Hahäuser Starterprojekt für die Dorferneuerung bestimmt. Die Samtgemeinde Lutter hat die Förderzusage für das DGH im Frühjahr erhalten, in der jüngsten Sitzung des Häuser Gemeinderates ging es um den Nachtragshaushalt, damit noch Ende des Jahres die erste Ausschreibung realisiert werden kann.

Die Zahlen für das Starterprojekt sind klar: In puncto Gesamtkosten wurden 682.797 Euro veranschlagt, um auf eventuelle Mehrkosten reagieren zu können, wurde das Investitionsvolumen auf 720.000 Euro festgesetzt. Die Gemeinde Hahausen erhält 63 Prozent Förderung für das Projekt, das macht unter dem Strich – in Bezug auf die Kostenschätzung – gut 430.000 Euro. Damit die Gemeinde des Eigenanteil stemmen kann, ist eine Erhöhung der Kreditaufnahme um rund 290.000 Euro auf insgesamt rund 440.000 Euro notwendig, heißt es dazu im Vorbericht des Nachtragshaushaltes. Einstimmig wurde dieser von den Gemeinderäten verabschiedet.

Das Dorfgemeinschaftshaus wurde in den 1950er-Jahren als Schulgebäude mit zwei Klassenzimmern und einer Schulküche konzipiert. Darüber hinaus befand sich im Kellergeschoss zunächst eine öffentliche Badeanstalt. Nachdem der Schulstandort in den 1970er-Jahren aufgegeben wurde, erfolgte der Umbau zum Dorfgemeinschaftshaus. Dabei wurden die Innenräume teilweise neu gegliedert, indem der neu entstandene Veranstaltungsraum durch eine Trennwand flexibel nutzbar gestaltet wurde. Der eingeschossige, verputzte Baukörper weist ein flach geneigtes Satteldach auf. Markant sind die langen Traufseiten durch die gleichmäßig angeordneten Fensterelemente gegliedert, die auf der nördlichen Seiten noch aus den vierteiligen Kreuzstockfenstern aus der Entstehungszeit stammen, heißt es im Dorfentwicklungsplan der Samtgemeinde Lutter zum Dorfgemeinschaftshaus. In Sachen Vorplatz heißt es da unter anderem: Bis auf den unmittelbaren Vorbereich am DGH ist die Platzfläche komplett asphaltiert, wobei die sich die Ausbauweise gegenüber der heutigen Nutzung als Stellplatz und Rangierfläche als unzureichend erweist und vielfach schadhaft ist.

Im Zuge der Sanierung samt Umgestaltung des Vorplatzes ist einiges geplant. Auf dem Vorplatz, auf dem bei der gemeinsamen Ferienpassaktion der Feuerwehr und des DRK-Ortsvereins alle zelteten, wird neu gestaltet. Im Zuge dessen werden nicht mehr benötigte Gebäude abgerissen. Darüber hinaus ist der Neubau eines Multifunktionsgebäudes geplant, die sanitären Anlagen werden modernisiert, zudem wird der Eingang zum Keller überdacht. Dem nicht genug, vorgesehen ist auch eine Sanierung der Fassade sowie ein Austausch der Haustür und der Fenster. Zudem sollen Fußböden und die Küche erneuert werden. In Sachen Ausstattung wird aufgerüstet, so sollen künftig eine Leinwand und ein Beamter vor Ort vorhanden sein. Im Veranstaltungssaal soll der Schall gedämpft werden.

Fakt ist, für die Umsetzung dieses Großprojektes hat die Gemeinde Hahausen jetzt bis zum 31. März 2020 Zeit, dieses Datum ist im bereits erwähnten Förderbescheid vermerkt. Wie Bürgermeister Eckhard Ohlendorf in der Sitzung ausführte, wurde der Nachtragshaushalt in die Wege geleitet, um schon Ende diesen Jahres die ersten Ausschreibungen starten zu können. Erfahrungsgemäß brauchen diese auch einen gewissen Vorlauf, bis die beauftrage Firma vor Ort mit den Sanierungsarbeiten beginnen kann.syg