Geschenkebotin in besonderer Mission

Gemeindemitarbeiterin Stefanie Lunkewitz unterstützt den Weihnachtsmann / Ein Kostüm zieht sie nicht an

Der Schreibtisch von Lutters Gemeindemitarbeiterin Stefanie Lunkewitz ist schon ordentlich gefüllt. 30 Pakete müssen bis zum heutigen Mittwoch bei ihr eingetroffen sein. Aktuell fehlen noch ein paar Geschenke, die noch abgegeben werden müssen. Hinter dem Ganzen steckt die Aktion Wunschherz.

Lutter. Pakete in allen möglichen Größen und Formen. Liebevoll wurden sie verpackt und mit einem roten Wunschherz versehen. Überwältigt ist Gemeindemitarbeiterin Stefani Lunkewitz wenn sie auf ihren Schreibtisch schaut, denn diese Päckchen sind das Herzstück der Aktion Wunschherz. Erneut haben die Einwohner zum Gelingen beigetragen.

Am morgigen Donnerstag und Freitag wird Stefanie Lunkewitz in besonderer Mission unterwegs sein. Dann packt sie die Geschenke ins Auto und fährt zu den Familien. Sie unterstützt den Weihnachtsmann und ist doch auch ein Stück weit inkognito unterwegs. „Schließlich soll ja niemand mitbekommen, wo ich die Präsente abgebe“, sagt Stefanie Lunkewitz im Gespräch mit dem „Beobachter“. Damit es so anonym wie möglich passiert, verzichtet sie bewusst auf ein Fahrzeug der Samtgemeinde. Vielleicht nimmt sie auch den Wagen eines Kollegen. Denn auffallen würde es garantiert, wenn in der Straße plötzlich ein Gemeindemitarbeiter hält. Genau diese Aufmerksamkeit soll es nicht geben. Deshalb wird sie auch kein Kostüm anziehen. Von Herzen kommen die Präsente auf alle Fälle.

Unterstützt werden mit der Aktion Wunschherz bedürftige Familien in der Samtgemeinde Lutter. Wer das ist, weiß nur Stefanie Lunkewitz. Wie bereits erwähnt, wird Anonymität bei der Aktion groß geschrieben. Heißt, die Geschenkegeber wissen nur so viel, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist, das Alter des Kindes und was es sich wünscht. Die jüngste Teilnehmerin ist in diesem Jahr elf Monate alt, die älteste 16 Jahre. Von Bauklötzen über eine Barbie-Puppe bis zum Füller – all das ist in den Geschenken verpackt. „Schnell war unser Wunschherz-Weihnachtsbaum leer“, freut sich Stefanie Lunkewitz. Im Lutteraner NP-Markt war er zu finden. Liebevoll hatten ihn die Erzieher und die Kinder vom Kindergarten „KiGaLu” geschmückt. 24 Wunschherzen wurden angebracht. Doch insgesamt wurden 30 Pakete gepackt. „Sechs Nachzügler gaben ihren Wunschzettel etwas später ab, doch auch diesen Kindern soll natürlich der Wunsch erfüllt werden“, sagt Stefanie Lunkewitz. So hatte sie im Nachgang noch einmal sechs rote Herzen beschriftet und zum Baum gebracht. Lange blieben auch diese nicht hängen.

Die Einwohner der Samtgemeinde Lutter haben ihren Teil der Aufgabe erfüllt, Wunschherz abgenommen, Geschenk – maximal im Wert von 25 Euro – eingekauft, verpackt und im Rathaus abgegeben. „Alle sind noch nicht da, sie müssten bis zum heutigen Mittwoch abgegeben sein“, betont noch einmal Stefanie Lunkewitz. Denn sie hat noch einiges bis zur Geschenkeübergabe zu tun.

Für wen die Päckchen sind, weiß nur die Gemeindemitarbeiterin. Jeder, der ein Paket abgegeben hat, hat das Wunschherz, auf dem auch eine Nummer zu finden ist, mit dazugelegt. Stefanie Lunkewitz hat eine Namensliste mit den Nummer und den Wünschen angefertigt, um sicherzustellen, dass auch das richtige Geschenk bei den Kindern landet. „Ich werde das Paket noch mit einem Namenszettel versehen”, sagt Stefanie Lunkewitz. Denn ein Geschenk mit Nummer unter dem Baum soll es nicht geben.

Wenn am Heiligen Abend in der Samtgemeinde Lutter die Geschenke ausgepackt werden, werden sich besonders 30 Kinder freuen. Sie werden sehen, dass es sich lohnt einen Wunschzettel für die Aktion zu schreiben beziehungsweise zu malen. Und die Geschenkegeber können sich sicher sein, sie haben für leuchtende Kinderaugen gesorgt und jene unterstützt, die nicht so viel Geld für die Wunscherfüllung zur Verfügung haben. Dank der Aktion Wunschherz der Samtgemeinde Lutter wird es für alle garantiert ein tolles und besinnliches Weihnachtsfest werden.syg