Große Trauer um engagierten Alt Wallmodener

Gerhard Brunke im Alter von 83 Jahren gestorben / Samtgemeinde, Wallmoden und Harzklub Lutter entscheidend mitgeprägt

Im Mai 2016 nahm Gerhard Brunke (links) viele Urkunden anlässlich des 120. Geburtstages des Harzklub-Zweigvereins Lutter entgegen. Von 2001 bis zu seinem Tode war er der 1. Vorsitzende.

Lutter/ALt Wallmoden. Unermüdlich hat sich Gerhard Brunke engagiert. „Wir müssen bald eine Vorstandssitzung abhalten, die Wege müssen in Ordnung gebracht werden”, sagte der Alt Wallmodener bis zuletzt immer wieder zu seinen Mitstreitern im Harzklub-Zweigverein Lutter. Obwohl es ihm in den vergangenen Monaten selbst gesundheitlich nicht allzu gut ging, brannte der 1. Vorsitzende weiter für seinen Harzklub. Am Montag ist der engagierte Alt Wallmodener im Alter von 83 Jahren gestorben. Groß ist die Trauer – in seinem Heimatort und in der Samtgemeinde Lutter.

Mit Zahlen konnte der gelernte Bankkaufmann umgehen. Er verstand es obendrein, seine Mitstreiter und potenzielle Geldgeber von seiner Idee so zu überzeugen, dass sie mitzogen. Ein Beispiel ist der Findling, der seit Mitte Juni 2016 am Dorfgemeinschaftshaus in Alt Wallmoden steht. Wenn sein Heimatort schon 1.000 Jahre alt wird, muss ein sichtbares Zeichen im Ort gesetzt werden, was Generationen überdauert. Das dachte sich Gerhard Brunke, nutzte seine Kontakte und ging mit seiner Idee zur Volksbank. Mit Erfolg. Gestiftet wurde der Stein schließlich von der „Mehr Werte für Menschen-Stiftung der Volksbank eG in Seesen".

In den vergangenen Jahrzehnten hat Gerhard Brunke viel Bleibendes geschaffen, was auch künftige Generationen ein stückweit an ihn erinnern wird. Ein weiteres Beispiel für sein Engagement ist der Walderlebnispfad im Nauener Wald. Dieser führt die Besucher und Wanderer auf etwa 4,9 Kilometern von Nauen auf dem Forstweg des Nauer Berges vorbei an der Ohe-Hütte, der Braunen Heide und entlang des Schreckensberges. 24 Orientierungstafeln geben wertvolle Tipps. Zwar gibt es den Pfad schon seit 1965, doch Brunke hat sich dafür stark gemacht, aus dem einstigen Waldlehrpfad einen Walderlebnispfad zu schaffen. Am 23. Oktober 2011 wurde er eingeweiht.

Am 14. März 2001 übernahm Gerhard Brunke den Vorsitz des Harzklub-Zweigvereins Lutter. Bis zu seinem Tode hatte er diese Funktion inne. Groß ist die Trauer bei seinen langjährigen Weggefährten im Verein. Vergleichbar ist sein Engagement mit einem Motor, ohne den das Fahrzeug Harzklub nicht in Gang kommen würde. Als Mahner, Antreiber und verlässlichen Partner werden ihn die Mitglieder des Harzklub-Zweigvereins in Erinnerung behalten.

Gerhard Brunke ist es mit zu verdanken, dass Wanderer auch in der Samtgemeinde Lutter auf Stempelmission gegehen können. Ermöglicht wird das durch den ILE-Freizeitstempel, der ein Gemeinschaftsprojekt der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) im Nördlichen Harzvorland ist.

Der Alt Wallmodener hat sich auch stark in der Kommunalpolitik engagiert. Über 40 Jahre hat er sich eingebracht, mitgestaltet und Verantwortung übernommen. Es gibt kein kommunalpolitisches Amt, was er in den Jahrzehnten nicht bekleidet hatte: Ratsmitlgied, Bürgermeister, Kreistagsmitglied, um nur einige zu nennen.

Im Jahr 1968, als Alt Wallmoden noch selbstständige Gemeinde war, zog der damals 34-Jährige in den Rat ein. Mehr noch – von 1973 bis 1974 war er sogar Bürgermeister in seinem Heimatort Alt Wallmoden. Dann kam die niedersächsische Gebietsreform im Jahr 1974. Aus Alt Wallmoden, Neuwallmoden und Bodenstein wurde die Gemeinde Wallmoden gebildet. 20 Jahre lang (von 1976 bis 1996) war Brunke deren Bürgermeister. Weitere zwölf Jahre sogar noch stellvertretender Bürgemeister der Gemeinde Wallmoden.

Mit der Gründung der Samtgemeinde Lutter am 1. März 1974 engagierte er sich auch in diesem Gremium. Von 1974 bis 2011 saß er für die CDU im Samtgemeinderat und bekleidete zudem von 1982 bis 1986 die Funktion des ehrenamtlichen Samtgemeindebürgermeisters. Außerdem gehörte er von 1991 bis 2006 dem Goslarer Kreistag an.

Der engagierte Christdemokrat hatte im Jahr 2011 seine politische Karriere in den Gremien beendet. Aber er verfolgte die Kommunalpolitik weiterhin. Als seine CDU im vergangenen Jahr keinen Kandidaten für den Gemeinderat Wallmoden aufstellen konnte, kommentierte Gerhard Brunke: „Da müssen wir uns noch mal bemühen. Auf jeden Fall kommt da noch was, das geht ja gar nicht anders.“

Die Familien, Freunde und Weggefährten werden am kommenden Sonnabend von Gerhard Brunke Abschied nehmen. Die Trauerfeier beginnt um 12 Uhr in der Kirche zu Alt Wallmoden. Im Anschluss wird er auf dem Friedhof in seinem Heimatort beigesetzt.sg