Im Juni wird gemeinsam gefeiert

Jahreshauptversammlung des Harzklubs Neuekrug-Hahausen / Zwei Vereine kooperieren bei Jubiläumsfeier

Eine Besonderheit der Jahreshauptversammlung sind die Ehrungen. Auf 25 stolze Vereinsjahre können Joan und Hans-Georg Beddies (rechts) zurückblicken.

Hahausen. In der Gemeinde Hahausen scheint es vielleicht so etwas wie eine Tradition zu werden. Im kommenden Jahr feiern die Schützen und Sportler zusammen ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum, der „Beobachter” berichtete. Auf der Jahreshauptversammlung des Harzklub-Zweigvereins Neuekrug-Hahausen haben zwei weitere quasi ihre Feierkooperation besiegelt, und noch in diesem Jahr wird gefeiert.

Den 17. Juni können sich alle im Kalender bereits vormerken. Die Heimatgruppe des Harzklubs und der Hahäuser Gesangsverein laden dann zur Harzklubhütte ein. Hier wird das gemeinsame 145-jährige Jubiläum begangen. Seit 1973 Jahre gibt es in Hahausen die Heimatgruppe, also den kulturellen Part des Hahäuser Harzklubs. „Für 20 Personen allein lohnt sich keine große Feier, so kam die Idee auf, dass wir uns mit dem Gesangverein zusammen tun”, sagt der 1. Vorsitzende Klaus-Dieter Schumann im Gespräch. Der Harzklub selbst, der am 5. April 1972 gegründet wurde, will dann sein 50-jähriges Bestehen groß feiern. Vor Kurzem saßen Klaus-Dieter Schumann, Willi Boos, 1. Vorsitzender des Gesangsvereins, und Anita Seewaldt, Leiterin der Heimatgruppe diesbezüglich zusammen. Der feste Termin wurde nun auf der Jahreshauptversammlung verkündet. Die Vereine und alle Gäste aus nah und fern können sich schon jetzt darauf freuen, eine schöne und große 145-Jahre-Jubiläumsfeier versprechen die Hahäuser.

In den kleineren Ortschaften sind die Vereine meistens die Träger des Dorflebens. Der Jahreswechsel ist die Zeit der Hauptversammlungen. Hier leben die Aktivitäten der abgelaufenen Saison noch einmal auf und es zeigt sich, wie es um den Verein steht. In Hahausen sind die Jahrestreffen vieler Vereine bereits gelaufen. Jetzt hatte der Harzklub-Zweigverein, immerhin der größte Verein des Dorfes, zur jährlichen Zusammenkunft geladen. Von den rund 300 Mitgliedern war fast ein Drittel gekommen. Im Hahäuser Schützenhaus war es gemütlich voll und die Stühle wurden knapp - welch ein schönes Signal für den Vorstand, wenn die Mitglieder so regen Anteil am Vereinsgeschehen nehmen. Der 1. Vorsitzende des Harzklub-Zweigvereins, Klaus-Dieter Schumann, und seine Ehefrau Karin hatten ein optisch wie geschmacklich tolles kaltes Buffet gezaubert. Ein wunderbarer Start, fanden die Anwesenden. Zudem konnten die Hahäuser auch gute Freunde des Partnervereins aus dem anhaltinischen Heringen begrüßen.

In dieser geballten Form wurde wieder einmal deutlich, wie vielfältig der Harzklub aufgestellt ist: Seine markantesten Aufgaben sind regelmäßiges gemeinsames Wandern in der Heimat und der weiteren Umgebung. Bekannt sind auch Gesang, Musik und Vorführungen bei vielen Auftritten der Heimatgruppe. In der sportlicheren Variante treffen sich wöchentlich ambitionierte Mitglieder der Harzklub-Walking-Gruppe. Die Vereinssenioren treffen sich zum monatlichen Kaffeetrinken gepaart mit netter Unterhaltung oder gemeinsamen, ruhigen Aktivitäten.

Die Fachwarte ließen für ihre Aufgabengebiete das Jahr Revue passieren. Bemerkenswert war das vielfältige Angebot von Themenwanderungen. Fachlich versierte Führer zeigten den Wanderern interessante Spezialitäten, auch weit über die Hahäuser Heimat hinaus. Bei der Heimatgruppe war das Highlight eine ausführliche Vorstellung im NDR-Fernsehen am Rande des Niedersachsentages in Wolfsburg. Freude auf der einen Seite, Sorgen auf der anderen. Die Fachwarte vergaßen allerdings auch nicht, letztere anzusprechen: Klaus Asmus mahnte als Wanderwart die nur mäßige Wanderbeteiligung speziell der Hahäuser an und Anita Seewald stellte wiederholt den fehlenden Nachwuchs in ihrer Heimatgruppe fest. Wie auch bei der Seniorengruppe, für die sich Eckhard Ibendahl mehr Beteiligung wünschte, schränken fehlende Aktive die Möglichkeiten der Gruppen sehr ein. Es zeigt sich, die demografischen Entwicklung der kleineren Ortschaften wirkt sich auch auf die Vereine aus, kleine Lichtblicke gibt es dennoch, aus der Versammlung neue Vorschläge wie eine Familienwanderung – dieses Interesse lässt immerhin hoffen.

Für den Verein weiterhin wichtig ist die öffentliche, bewirtete Wanderhütte. Sie ist ein beliebtes Zentrum des Wandergeschehens und gemütlicher Treffpunkt von Einkehrern, die vorher gewandert sind oder auch nicht. Der Verein hat im vergangenen Jahr großen Wert auf Gastlichkeit der Hütte gelegt. Wie Schatzmeisterin Karin Metze berichtete, entfiel neben dem üblichen regelmäßigen Unterhalt von Hütte und Wanderwegenetz diesmal ein großer Finanzposten auf die Innengestaltung des Gastraumes. Wer die Hütte jetzt besucht, wird an vielen Ecken und Enden neue Stoffe und frische Farben feststellen – da macht die Einkehr doppelten Spaß. Dies konnte der Verein finanziell verkraften, der Kassenstand ist gut und das Weitermachen damit wieder problemlos möglich.

Bemerkenswert, weil meist im Hintergrund, sind die Arbeiten der Wegewarte Joachim Süßschlaf und Jochen Bock und ihrer vielen Helfer. Um das Wegenetz erlebnisreich und sicher begehbar zu machen, steckt viel regelmäßige Arbeit im Detail. Gleiches gilt für die Wanderhütte samt ihrer beschaulichen Umgebung, deren Alter doch immer wieder nach Rasenmäher, Hammer und Nagel oder frischer Farbe verlangt. Und auch die Heimatgruppe erfordert neben den regelmäßigen Übungsabenden auch nach fleißigen Händen, die eher nicht öffentlich arbeiten. Nicht von ungefähr und völlig zu Recht ging Klaus-Dieter Schumann deshalb ausführlich auf die vielen stillen Helfer im Harzklub ein, die den Verein am Laufen halten und die in allen Sparten fleißig und selbstverständlich ihre Arbeit tun.

Beim Punkt Neuwahlen wurden Anita Seewaldt als Heimatgruppenleiterin sowie Angela Förster und Eckhard Ibendahl als Seniorenwarte tournusgemäß bestätigt. Da Biggi Beißert sich trotz großem Bedauern aus persönlichen Gründen nach vier Jahren aus dem Hüttenteam verabschiedet hat, wurden mit Inge Dommeyer und Susanne Warnecke neue Helfer für Ingrid Schmidt gefunden. Sie wurden einstimmig gewählt. Als Kassenprüfer fand sich Otto Steinmann in der Liste der Neugewählten wieder.

Ein Dankeschön ging zudem an Werner Kleinwächter und Gerhard Köther, die Scheune und Garagen als Lagerorte zur Verfügung stellen sowie an Dieter Ohms, der viele schöne historische Kostüme, Werkzeuge und Gegenstände dem Verein überlassen hat.

Im Namen des Harzklub-Hauptvereins erhielt Klaus Asmus, wie schon in 2016, eine Ehrung für seine Streckenleistung von über 500 Wanderkilometern.
Bürgermeister Eckhard Ohlendorf bedankte sich für die Aktivitäten des Harzklubs im Vereinsleben und wies bereits auf die Planungen zur 1000- Jahr-Feier des Ortes hin.

Klaus-Dieter Schumann schloss die Sitzung mit einem Ausblick auf die Fahrt zum Wandertag vom 16. bis 19. August nach Detmold. Hier werden noch Mitfahrer gesucht. Interessierte können sich bei ihm melden.syg