In den Anfängen Pioniergeist bewiesen

Landfrauenverein Lutter am Barenberge feierte 70-jähriges Bestehen mit buntem Programm

Die für mehr als 40-jährige Mitgliedschaft geehrten Landfrauen des Ortsvereins Lutter.

Lutter. Eines ist mal sicher: Die Chronik des Landfrauenvereins Lutter am Barenberge ist am vergangenen Wochenende „dicker“, weil um ein erfreuliches Kapitel reicher geworden. 70 Jahre hat der Ortsverein mittlerweile auf dem Buckel, aber von Ermüdungserscheinungen ist zum Glück weit und breit keine Spur. Das zeigte sich nicht zuletzt im Verlauf der munteren „Geburtstagsfeier“ am vergangenen Freitagabend.

Sehr zur Freude der 1. Vorsitzenden Renate Geldmacher-Ternedde, denn mit von der Partie waren unter anderem die Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, Catarina Köchy vom Landesvorstand, natürlich der Bürgermeister der Samtgemeinde Lutter, Bodo Mahns und auch Pfarrerin Johanna Bernstengel. Die Resonanz auch innerhalb des Ortsvereins konnte sich sehen lassen. Etwa zwei Drittel aller 115 Mitglieder wollten sich die Feierstunde nicht entgehen lassen.

Dass bei dieser Gelegenheit auch ein Rückblick auf die Verbandsgeschichte auf dem Programm stand, versteht sich von selbst. Renate Geldmacher-Ternedde erinnerte an die Anfänge nach dem Zweiten Weltkrieg, an „jene Handvoll Frauen, die damals Pioniergeist bewiesen“, in schwierigen Zeiten Neues zu wagen.

Heute vertritt der Deutsche LandFrauenverband (dlv) bundesweit die Interessen aller Frauen und ihrer Familien im ländlichen Raum. Er setzt sich ein für die berufsständischen Interessen der Bäuerinnen und die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein wichtiges Ziel ist die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum. Etwa 500.000 Frauen sind aktuell als Mitglieder in den Ortsvereinen eingeschrieben, und erfreulicherweise finden auch Jüngere von ihnen den Weg zu den Landfrauen, wie die Vorsitzende deutlich machte. Für Brigitte Scherb ist diese stolze Zahl Beweis dafür, „dass wir in der Lage sind, etwas zu verändern.“

Nun bietet solch ein runder Geburtstag natürlich auch die perfekte Bühne für Ehrungen. Über eine ganz besondere Auszeichnung, nämlich die des 96-jährigen Gründungsmitglieds Erika Michel, hatte der „Beobachter“ bereits berichtet. Da sich ansonsten aber die genauen Beitrittsdaten nicht mehr ermitteln lassen, wurden all jene Mitgliedsfrauen geehrt, die dem Landfrauenverein seit mehr als 40 Jahren die Treue halten.

Dazu zählen Gisela Ahrens, Anne Klaws, Ruth Spandau, Ursula Stüwig, Inge Wolze, Hilde Benecke, Ingrid Mull, Wilma Wrede, Ingrid Ziegenbein, Doris Mandel, Karin Moers, Anneliese Behr, Dörte Bertram und Lisa Keck. Für sie alle gab es eine entsprechende Ehrenurkunde und eine Rose als Präsent. Im privaten Rahmen nachgeholt werden die Ehrungen für jene Mitglieder, die am Freitag aus verschiedenen Gründen nicht dabei sein konnten, und das waren Renate Hoffmeister, Marie-Luise Ahrens, Ruth Sperling und Johanna Ernst.

Auch was das Festprogramm anging, hatten die „Geburtstagskinder“ einiges auf die Beine gestellt. So warteten die Landfrauen mit einem Kuhstall-Sketch auf, der seine Wirkung beim Publikum nicht verfehlte und mit viel Applaus belohnt wurde. Musikalisch für den guten Ton sorgte im Verlauf der Veranstaltung Sabine Gerbrich. Sie unterhielt auf dem Akkordeon mit einem bunten Mix aus Schlagern und Evergreens zum Mitsingen und Schunkeln. Ebenfalls ganz hervorragend kam der Auftritt von Stimmenimitator und Entertainer Gerhard Teuber bei den Gästen an. Hätte man nicht gewusst, dass solche Politik-, Schauspiel- und Filmgrößen wie Heinz Ehrhardt, Willy Brandt, Heinz Rühmann, Rudi Carrell oder Hans Moser leider nicht mehr unter den Lebenden weilen, man hätte glauben können, sie hätten sich an dieser Stelle verabredet, um dem Landfrauenverein Lutter persönlich zu gratulieren.

Alles in allem also eine würdige Festveranstaltung, in deren Verlauf gegen Ende gemeinsam das Lied „Wie könnte Freundschaft je vergehn“ nach der Melodie von „Auld Lang Syne“ angestimmt wurde.kno