Katastrophenschutzfahrzeug des Landkreises in der Samtgemeinde Lutter stationiert

Vom Bund erhielt Niedersachsen zehn spezielle Löschgruppenfahrzeuge / Erfahrung in der Samtgemeinde gibt es damit

Zur Fahrzeugübergabe des Löschgruppenfahrzeuges des Typs Mercedes Benz Atego für Katstrophenschutz – kurz LF-KatS – auf dem Lutteraner Rathausplatz waren zahlreiche Gäste gekommen.

Lutter. An das Jahr 2017 mit der verheerenden Flutkatastrophe in der Region können sich noch viele erinnern. Im Landkreis Goslar wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Für solche und andere Fälle hat der Fuhrpark der Kreisfeuerwehr Zuwachs erhalten, genauer ein Löschgruppenfahrzeug des Typs Mercedes Benz Atego für Katastrophenschutz – kurz LF-KatS. Die Kosten belaufen sich auf 233.000 Euro. Stationiert ist es nun in der Samtgemeinde Lutter.

Weder Landkreis noch die Samtgemeinde Lutter haben für das Spezialfahrzeug Geld ausgegeben, denn das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) verteilt bundesweit 300 solcher Fahrzeuge. „Wir haben es geschafft, gemeinsam mit der Firma Rosenbauer ein Löschfahrzeug zu entwickeln, das dem Bedarf und den Qualitätsansprüchen des Bundes in puncto Brandbekämpfung im Zivilschutz gerecht wird“, äußerte sich Christoph Unger, Präsident des BBK, im Juli, als mit der Auslieferung an die Bundesländer begonnen wurde. Zehn der 300 Fahrzeuge gehen an das Land Niedersachsen. Ein LF-KatS hat der  Landkreis Goslar bekommen, Kreisbrandmeister Uwe Fricke hofft auf ein weiteres, froh ist er, eines bereits erhalten zu haben. Die Stationierung in der Samtgemeinde Lutter macht gleich aus mehreren Gründen Sinn.

Denn im Jahr 2014 war solch ein Katatrophenschutzfahrzeug des Bundes in Nauen stationiert. „Es kam nicht mehr durch den TÜV und wurde außer Dienst gestellt“, blickt Lutters Gemeindebrandmeister Bernd Kerwien im Gespräch mit dem „Beobachter“ zurück. Zugleich wurde ein Ersatzfahrzeug in Aussicht gestellt, wann das erfolgen sollte, blieb offen. Als die 300 LF-KatS zur Sprache kamen, wurde der Samtgemeindebrandmeister gefragt, ob er sich nicht darum bewerben will. Es hat, wie erwähnt, geklappt. Auch unter strateg-ischen Gesichtspunkten macht diese Stationierung Sinn, denn die Anbindung an die A7 und an die Bundesstraßen sind gut. Schwerer wiegt noch der Umstand, dass mit Neuwallmoden sowie den beiden Seesener Stadtteilen Bornhausen und Rhüden nun jene Orte schnell zu erreichen sind, die es bei der Flutkatastrophe 2017 am stärksten getroffen hatte. Neuwallmoden und Rhüden nicht zum ersten Mal. Ein Umstand, den auch Samtgemeindebürgermeister Bodo Mahns in seiner Rede betonte. Von der Ersten Kreisrätin Regine Breyther erhielt Mahns den Schlüssel, diesen gab er an Bernd Kerwien weiter.

Das Fahrzeug wird erst einmal in Neuwallmoden stationiert. Wenn das Feuerwehrgerätehaus in Lutter fertig ist, wird es dann künftig im Flecken stehen. Neun Brandschützer finden Platz. Die Ausbildung übernehmen Gemeindebrandmeister Bernd Kerwien und Stefan Rühmann von der Ortsfeuerwehr Hahausen, die beiden Brandschützer sind im Landkreis auch als Ausbilder aktiv. „Wir werden dafür sorgen, dass die Besatzung immer verfügbar ist“, unterstrich Kerwien im Gespräch. Obendrein kennt er sich mit den Aufbauten der Firma Rosbauer bestens aus.
Im Katastrophenfall, auch außerhalb des Landkreises und Niedersachens – wie jüngst beim Waldbad in Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim – wird das Fahrzeug dann mit im Einsatz sein. Auch beim jüngsten Einsatz waren 90 Brandschützer aus dem Landkreis, darunter auch Lutteraner, mit vor Ort, der „Beobachter“ berichtete.

Gestaunt haben die zahlreichen Anwesenden bei der Übergabe des Löschgruppenfahrzeuges für den Katatrophenschutz auf dem Lutteraner Rathausplatz über die Ausstattung. Der 13-Tonner mit Allradantrieb, 270 PS stark, hat alles für den Katastrophenfall mit an Bord – von Wathosen über leistungsstarke Pumpen und Schläuchen bis zu ABC-Feuerlöschern und einem 1000-Liter-Löschwassertank. Auch Schnittschutzbekleidung, ein Faltbecken und Waldarbeiterhelme sowie weiteres Equipment gehören zum Gesamtpaket.

Das LF-KatS 1 wird in den Bereitschaftsdienst des Landkreises aufgenommen. „Perspektivisch wird es ein anderes ersetzen“, sagte der Kreisbrandmeister. Verbunden natürlich mit der Hoffnung, sich bald an einem anderen Ort im Landkreis zusammenzufinden, um das zweite dieser Art in den Fuhrpark aufnehmen zu können.syg