Lutters mitgliederstarke Botschafter
Jugendfeuerwehr Lutter zieht überaus positive Bilanz / Eine Sache erstaunt sogar Samtgemeindebürgermeister Bodo Mahns
Lutter. Die heutige Jugend ist schwer für etwas zu begeistern. Vor allem brauchen sie immer etwas Besonderes mit viel Action. Lutters Nachwuchsbrandschützer beweisen das Gegenteil. Hier hat Kerstin Gottschlich, die stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin, klassisches Basteln eingeführt. „Ich fand, dass die Kids das heutzutage viel zu wenig machen”, sagt sie im Gespräch mit dem „Beobachter” zur Motivation. Anfänglich belächelt, ist das aus dem Dienstplan nicht mehr wegzudenken. Mindestens fünfmal im Jahr wird gebastelt, die Nachwuchsbrandschützer fordern das sogar ein. Lehrgeld mussten sie auch zahlen, gute Kleidung macht sich bei solchen Aktionen nicht allzu gut. „Oft konnten die Eltern schon sehen, mit was für Farben wir gemalt haben”, verrät Kerstin Gottschlich und muss lachen. Aktuell basteln sie ein Feuerwehrauto aus Eierkartons. Ein Sparschwein aus Luftballons und Zeitungspapier ist ebenso entstanden wie Kerzengläser und Häuser aus Milchtüten für die Kerzen. Denn die Nachwuchsbrandschützer führten im vergangenen Jahr erstmals den Laternenumzug durch. Hier sprangen sie für den Kindergarten KiGaLu ein, weil Leiterin Claudia Hanelt und ihr Team mit dem Adventslaternenumzug einen neuen Impuls setzten, der „Beobachter” berichtete.
Ohnehin sind die Lutteraner stolz auf ihre Jugendfeuerwehr. Eines zeigt sich, ein Nachwuchsproblem haben sie nicht – im Gegenteil. Ein Umstand, der auch Samtgemeindebürgermeister Bodo Mahns nicht verborgen geblieben ist. „Das ist gegen den Trend”, kommentierte er bei der Jahreshauptversammlung die Mitgliederentwicklung. Während andere Jugendfeuerwehren mangels Mitgliedern zusammengelegt werden müssen, können sich die Lutteraner vor Anfragen kaum retten. Seit drei Jahren gibt es die Feuerwehr, aktuell sind hier 24 Nachwuchsbrandschützer aktiv – das sind zehn Mädchen und 14 Jungen. Allein im vergangenen Jahr standen zwei Aus- insgesamt zehn Neueintritte gegenüber. In der Samtgemeinde Lutter gibt es Jugendfeuerwehren in Lutter und in Ostlutter (gemeinsam mit Alt Wallmoden), zudem kooperieren Bodenstein und Nauen. Die Jugendfeuerwehr Ostlutter feiert in diese Jahr ihr 40-jähriges Bestehen.
Lange musste auch über die Besetzung der Posten in der Jugendfeuerwehr Lutter nicht diskutiert werden. Freiwillige fanden sich schnell. Insgesamt drei Posten standen zur Wahl – Jugendsprecher ist Louis Gillner, ihn vertritt Moritz Cassebaum und Leon Jahns übernimmt den Posten des Schriftführers. Alle freuen sich auf die Aufgaben.
Auch über die Samtgemeindegrenzen hinweg haben die Kinder- und Jugendlichen die Feuerwehr eindrucksvoll vertreten. Nachdem sie sich einige Jahre nicht mehr für den Bezirksausscheid qualifizieren konnten, glückte ihnen das im vergangenen Jahr. Wie Gemeindejugendwart Matthias Falkenberg noch einmal betonte, war dies keiner Jugendfeuerwehr in der Samtgemeinde zuvor geglückt. Das Erfolgsrezept liegt vielleicht auch in der Kooperation. Denn Lutteraner, Bodensteiner und Nauener taten sich zu einem Mixed-Team zusammen. Herausgekommen war bei den Kreiswettkämpfen ein 3. Platz, was für die Qualifikation reichte. Beim Bezirksausscheid sammelten sie dann Erfahrungen, hier waren andere stärker. Traurig müssen sie nicht sein, hier ermunterte sie auch Lutters Bürgermeisterin Karin Rösler-Brandt. Eines steht schon fest, beim Kreis-Ori-Marsch am 18. August in Upen sind sie wieder dabei.syg