Mit Tempo 179 durch Bodensteiner Serpentinen

Schwere Motorradunfälle der vergangenen Tage veranlassen die Polizei zu verschärften Kontrollen

Bodenstein/Lutter/Goslar. Die kurvenreiche Strecke zwischen Bodenstein und Lutter hat es in sich. Fast magisch angezogen werden davon zahlreiche Motorradfahrer. Bei herrlichem Sommerwetter rasen sie auf der L 500. Beamte der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Goslar führten im Rahmen der Verkehrsüberwachung beidseitige Geschwindigkeitsüberwachungen auf der L 500, im Bereich der dortigen Serpentinen zwischen Bodenstein und Lutter, durch. Insgesamt passierten 320 Pkw und 130 Motorräder die Messbereiche. Dabei registrierten die Beamten bei den Pkw keine, bei den Motorrädern zum Teil schwerwiegende Geschwindigkeitsverstöße.

Insgesamt fünf Fahrverbote musste die Polizei verhängen. Auf der kurvenreichen Strecke gibt es einen kurzen, geraden Abschnitt, hier gilt Tempo 100. Davon ließen sich die bereits erwähnten Motorradfahrer nicht abschrecken, der Spitzenreiter kam auf Tempo 179, die anderen lagen zwischen 150 und 179 km/h.

Die Polizei stellte bei ihrer Messung insgesamt 47 Verstöße fest, davon 15 Vergehen und 32 Verkehrsordnungswidrigkeiten. Die Polizei Goslar wird auch in Zukunft gemeinsam mit dem Landkreis entsprechende Geschwindigkeitskontrollen durchführen. „Die Ereignisse der letzten Tage zeigen deutlich, dass bloße Appelle an die Verkehrsteilnehmer ungehört bleiben und derartige Maßnahmen daher notwendig sind, um die Sicherheit auf den Straßen im Landkreis zu erhöhen“, so Polizeisprecher Reiner Siemers. Im Hinterkopf haben die Polizisten unter anderem zwei schwere Verkehrsunfälle im Landkreis Goslar, bei denen zwei Motorradfahrer starben. Einer davon ereignete sich erst am vergangenen Sonntag, der „Beobachter“ berichtete.

Auf der B 4, zwischen Braunlage und Hohegeiß, fädelte ein 23-jähriger Motorradfahrer nach einem Überholmanöver nicht wieder ein, sondern er kam in einer unübersehbare Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn. Hier stieß er mit einem entgegenkommenden Krad zusammen, dessen 50-jähriger Fahrer seinen dabei erlittenen Verletzungen noch am Unfallort erlag. Seine ebenfalls 50-jährige Mitfahrerin und der 23-jährige Verursacher wurden schwer verletzt ins Krankenhaus geflogen.

Der zweite heftige Unfall ereignete sich bereits am 30. Juni auf auf der B 241 zwischen Goslar und Auerhahn. Ein 25-Jähriger gerät mit seinem Krad aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit auf den Grünstreifen und stürzt. Dem nicht genug, ihm folgte ein 44-jähriger Motorradfahrer, er konnte nicht mehr ausweichen und stürzt ebenfalls. Ein anschließend entgegenkommendes Motorrad konnte ebenfalls nicht mehr ausweichen, der 44-Jährige wurde von dem Krad erfasst und dabei tödlich verletzt.

„Vor diesem Hintergrund werden wir zukünftig die Geschwindigkeitskontrollen ausweiten und gemeinsam mit dem Landkreis Goslar durchführen“, teilt Polizeisprecher Reiner Siemers dazu mit.syg